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Afrikanische ReligionsfuehrerInnen sind ueberzeugt:
From
"Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date
Wed, 27 Apr 2005 18:25:30 -0500
Afrikanische ReligionsfuehrerInnen sind ueberzeugt: Interreligioeses
Vorgehen kann Konflikten vorbeugen
Zweiter IFAPA-Gipfel verabschiedet Kopanong-Manifest
Johannesburg (Suedafrika)/Genf, 27. April 2005 (LWI) * VertreterInnen der
grossen afrikanischen Glaubensgemeinschaften haben die Bedeutung fortgesetzter interreligioeser Bemuehungen im Blick auf die Probleme, mit denen der
Kontinent konfrontiert ist, bekraeftigt. In einer Demonstration von
Solidaritaet und gegenseitiger Akzeptanz am Ende des Zweiten Gipfels der
Interreligioesen Initiative fuer Frieden in Afrika (IFAPA), der vom 21.
bis 25. April in der Naehe von Johannesburg (Suedafrika) stattfand,
verabschiedeten die TeilnehmerInnen einstimmig das "Kopanong-Manifest" und
empfahlen darin einen *echt spirituellen Ansatz" im Umgang mit den
Problemen in Afrika, einschliesslich der Frage von Konflikten.
Man koenne in Afrika, so die TeilnehmerInnen, Religion und Gesellschaft
nicht voneinander trennen. Bei der Tagung waren Delegierte der Afrikanischen traditionellen Religion, von Bahaismus, Buddhismus, Christentum,
Hinduismus, Islam, Judentum und Rastafarianismus vertreten.
Im Rahmen von Vortraegen und Anhoerungen beim Gipfel und bei der vorhergehenden "Konsultation der Muetter und Toechter Afrikas" vom 18. bis 20. April
hatten sich die ReligionsfuehrerInnen mit einer Reihe von Konfliktsituationen und Mechanismen der Friedensarbeit in der Region Westafrika, im Sudan
und in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) befasst. Sie bekraeftigten
die Grundprinzipien der politischen Unabhaengigkeit, Transparenz und
Neutralitaet gegenueber religioesen Dogmen und Systemen, auf die sich der
IFAPA-Prozess stuetzt, und verpflichteten sich, am schrittweisen Prozess
der Verwirklichung eines dauerhaften Friedens in den vielfaeltigen
afrikanischen Gesellschaften und Staaten mitzuwirken.
Die ReligionsvertreterInnen aus mehr als 30 afrikanischen Laendern
betonten, sie koennten, mit Hilfe aufgeklaerter religioeser Lehren als
einigende Kraft in der Gesellschaft, einen wichtigen Beitrag zu einem
tragfaehigen Frieden leisten. Ein weiterer Beitrag sei die Einflussnahme
auf die jeweilige Regierung, damit umfassende Friedensinitiativen
verwirklicht wuerden. Weiterhin verpflichteten sich die TeilnehmerInnen,
konsequent darauf hinzuweisen, dass die wirtschaftliche Kluft zwischen
"extrem Reichen und bitter Armen" verringert werden muesse und dass die
Gleichbehandlung der Geschlechter sowie die Emanzipierung der Frauen von
"groesster Bedeutung" fuer die Friedensarbeit sei. Als gleichermassen
bedeutend sei ihnen der grosse Einfluss der Bildung im Blick auf "Frieden
und Eintracht sowie die Vermittlung ethischer Werte an unsere Kinder
jenseits einer reinen Buecherweisheit" bewusst geworden, so die TeilnehmerInnen.
Pfr. Dr. Ishmael Noko, Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB)
und Initiator des Gipfels, bezeichnete das Treffen der ReligionsfuehrerInnen als grossen Erfolg und stellte fest, dass seit Beginn der interreligioesen Initiative das Vertrauen zwischen VertreterInnen unterschiedlicher
Glaubensrichtungen gewachsen sei. "Wir kennen einander inzwischen sehr
gut", so Noko.
Der IFAPA-Prozess hatte im Oktober 2002 mit einem ersten Gipfel begonnen,
an dem ueber 100 Delegierte teilnahmen. Die Johannesburger Interreligioese
Erklaerung zum Frieden und der Aktionsplan, die damals verabschiedet
wurden, haetten, zusammen mit der Weiterarbeit auf der Grundlage dieser
Dokumente, einen wichtigen Beitrag zur Verwirklichung unserer gemeinsamen
Vision fuer Frieden in Afrika geleistet. "Sie boten uns den Rahmen fuer
Begegnungen und Zusammenarbeit im Blick auf unsere interreligioesen
Bemuehungen um Frieden in Afrika * ueber nationale wie religioese Grenzen
hinweg." Dies erklaerten die mehr als 240 Delegierten des diesjaehrigen
Gipfels im "Kopanong-Manifest".
In der im Hotel und Konferenzzentrum Kopanong bei Johannesburg, dem
Tagungsort des Gipfels, verabschiedeten Erklaerung beauftragten die
ReligionsfuehrerInnen die IFAPA, die interreligioesen Besuche in von
Konflikten aktuell oder in der juengeren Vergangenheit betroffenen sowie
potenziell konfliktgefaehrdeten Gebieten fortzusetzen sowie in diesen
Gebieten mit interreligioesen Friedensinitiativen an der Basis zusammenzuarbeiten und diese zu unterstuetzen. Besonders genannt wurden Besuche in
Liberia, der DRK, Mauretanien und im Suedsudan sowie gegenseitige Besuche
von Landminenopfern aus Uganda, dem Sudan und Aethiopien.
Einer der Hoehepunkte der einwoechigen Tagung war ein vom Vizekanzler der
Universitaet Suedafrika (University of South Africa, UNISA), Prof. Barney
N. Pityana, ausgerichteter Empfang, in dessen Rahmen Prof. Pityana die
IFAPA aufforderte, Moeglichkeiten fuer eine Partnerschaft mit der UNISA,
einer der fuehrenden Hochschulen des Kontinents, zu pruefen. Im Manifest
betonten die GipfelteilnehmerInnen, es sei notwendig, dass die IFAPA
solche Kontakte knuepfe, um Wissenschaft und Forschung im Bereich
Konfliktloesung und Friedensarbeit zu foerdern.
Die IFAPA solle, so das Manifest, auch die Foerderung von Netzwerken und
Zusammenarbeit zwischen nationalen und regionalen interreligioesen
Initiativen, internationalen interreligioesen Organisationen sowie
Regierungen und zwischenstaatlichen Organisationen betreiben, die in der
jeweiligen Region fuer den Frieden taetig sind.
Die ReligionsfuehrerInnen betonten, die kontinentweite Initiative habe
sich als Netzwerk von Religionsgemeinschaften und deren VerantwortungstraegerInnen Glaubwuerdigkeit und Vertrauen erworben. Sie kamen ueberein, in
weiteren drei Jahren erneut zusammenzutreffen, um die erzielten Fortschritte zu pruefen und die weitere Entwicklung der Initiative zu eroertern.
In einer Pressekonferenz nach Verabschiedung des Manifests appellierte
LWB-Generalsekretaer Noko an die politisch Verantwortlichen in Afrika, den
Dialog zu foerdern und erklaerte, die ReligionsfuehrerInnen seien bereit,
eine ergaenzende Rolle zu den Regierungen zu uebernehmen. Noko betonte,
die GipfelteilnehmerInnen haetten sehr stark empfunden, dass sich
fortsetzende Gewaltspiralen "Afrika zu einem Kontinent [machen], der von
zahlreichen noch unverheilten Erinnerungen gepraegt ist".
Der Gipfel wurde vom LWB koordiniert, Gastgeber war das Nationale Forum
der ReligionsfuehrerInnen in Suedafrika. (778 Woerter)
* * *
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen
weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 138
Mitgliedskirchen, denen rund 66 Millionen ChristInnen in 77 Laendern
weltweit angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine
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seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt
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* * *
LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html
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