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LWB-Generalsekretaer fordert Simbabwes Praesident auf, Armut


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Sat, 11 Jun 2005 08:01:35 -0500

LWB-Generalsekretaer fordert Simbabwes Praesident auf, Armut zu bekaempfen
und nicht die Armen
"Operation Murambatsvina" verschaerft wirtschaftliche und soziale
Situation

Genf, 11. Juni 2005 (LWI) * Der Generalsekretaer des Lutherischen
Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko, hat den Praesident Simbabwes,
Robert Mugabe, dazu aufgefordert, sich fuer die Einstellung der ruecksichtslosen Zwangsraeumungen durch Polizei und Sicherheitskraefte in der
simbabwischen Hauptstadt Harare und anderen Staedten einzusetzen.

In einem Brief an Mugabe bekraeftigte LWB-Generalsekretaer Noko seine
Unterstuetzung fuer die Aufrufe anderer Kirchenfuehrer Simbabwes, die den
Praesidenten dazu aufforderten, sich der Bekaempfung der Armut zu widmen
und nicht einem Krieg gegen die Armen.

Seit Mitte Mai dieses Jahres wurden Tausende Menschen gewaltsam durch
Polizeikraefte von inoffiziellen Maerkten in Harare vertrieben. Nach
Regierungsangaben sollen diese Massnahmen die Ordnung wiederherstellen,
zur Saeuberung der Stadtzentren beitragen sowie den Devisenschmuggel
bekaempfen. Aehnliche Aktionen wurden auch in anderen Staedten in ganz
Nigeria durchgefuehrt. Trotz der offiziellen Verlautbarungen der Regierung, dass die HaendlerInnen keine Bewilligung haetten, erklaerten MenschenrechtsexpertInnen, dass viele der Verhafteten Bewilligungen besaessen.

LWB-Generalsekretaer Noko betonte, dass die Regierung andere Massnahmen
zur Erreichung dieser Ziele haette erwaegen sollen, um zu vermeiden, "dass
so viele bereits arme Menschen in eine noch schlimmere Lage gebracht
werden". Dies gelte auch vor dem Hintergrund, dass die Regierung "das
Recht und die Pflicht zur Bewahrung von Recht und Gesetz und zur Foerderung verbesserter Hygiene und Umweltbedingungen" habe.

Noko kritisierte den Titel der Operation "Murambatsvina" (Muellbeseitigung). Aus ihren Haeusern und von ihren Geschaeften vertriebene Menschen seien
"kein *Muell', sondern menschliche Wesen". Als Vertreter einer Organisation, die schon lange Bemuehungen zur Entwicklung und Verminderung der Armut
sowohl in Simbabwe als auch in vielen anderen Laendern der Welt unterstuetze, "kann ich nicht glauben, dass eine Regierung, die den Armen und
Besitzlosen wirklich helfen will, sich auf ein solches Vorgehen einlassen
kann", so Noko.

Laut LWB-Generalsekretaer Noko traegt die Regierung einen bedeutenden Teil
der Verantwortung fuer die wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Simbabwe.
Dies habe viele SimbabwerInnen zu allen moeglichen Formen zur Unterstuetzung ihrer Familien getrieben. Die gegen diese Menschen ergriffenen Massnahmen wuerden die Armut im Land nur verschaerfen, statt sie zu vermindern.
Weiterhin fuehre dies zu einer Verschlechterung der Bedingungen, die die
verzweifelten Menschen zu illegalen Handlungen oder zur Flucht in
Nachbarlaender trieben. Durch dieses Vorgehen verschlechtere sich
zunehmend die Reputation Simbabwes in seiner eigenen Region, betonte Noko.
(378 Woerter)

* * *

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Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
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