wfn.org | Auf dem Weg zu einer Gemeinschaft der Kommunikation

["Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>]

Auf dem Weg zu einer Gemeinschaft der Kommunikation
Jugendkonsultation fuer junge Fuehrungskraefte im Kommunikationsbereich in
Lyon

Lyon (Frankreich)/Genf, 22. Juni 2005 (LWI) - Waehrend die Argentinierin
Evelyn Heck (27) am Computer Textbausteine und Bilder zum fertigen
Seitenlayout zusammenfuegt, laufen auch im Nebenzimmer die Computer auf
Hochtouren. Hier sitzt der Aethiopier Yohannes Hailu (31) zusammen mit
Meghan Johnston (26) aus den USA und dem Brasilianer Josias Wagner (27)
und bastelt an einer Webseite zum Thema HIV/AIDS. Ein paar Tueren weiter
spielt der junge Ungar Dénes Horváth (20) im Tonstudio auf seiner
Gitarre die Hintergrundmusik zu einem Hoerfunkbeitrag ein.

Es ist Mittwoch, der 27. April. Bis in die fruehen Morgenstunden arbeiten
fuenf Teams im Mediencenter Crex Avec bei Lyon (Frankreich) an Nachrichtenmeldungen, einer Zeitschrift, einem Radio-Feature, einer Webseite und einem
Videobeitrag. Fuer den kommenden Morgen ist die Praesentation der fertigen
Ergebnisse geplant. Was aussieht wie der Alltag in einem internationalen
Medienhaus, ist die heisse Phase eines vom Lutherischen Weltbund (LWB)
durchgefuehrten Workshops fuer junge KommunikatorInnen.

Nach der Nominierung durch eine der LWB-Mitgliedskirchen und durchlaufenem
Bewerbungsverfahren sind insgesamt 26 TeilnehmerInnen im Alter von 18 bis
etwa 30 Jahren vom LWB zum Kommunikationsworkshop nach Lyon eingeladen
worden. Es ist die erste derartige Schulung fuer junge KommunikatorInnen
aus allen Kontinenten, die das LWB-Buero fuer Kommunikationsdienste (BKD)
zusammen mit der LWB-Abteilung fuer Mission und Entwicklung (AME)
durchgefuehrt hat.

Ausgewaehlt fuer das auf drei Jahre angelegte Programm wurden neben
Webdesignern und JournalistInnen auch LehrerInnen, TheologInnen und
MusikerInnen. Die TeilnehmerInnen kommen aus Aethiopien, Argentinien,
Australien, Brasilien, Chile, Deutschland, Finnland, Frankreich, Hongkong,
Indien, Kamerun, Kanada, Kolumbien, Kroatien, Madagaskar, Malawi,
Mosambik, Norwegen, Polen, Russland, Simbabwe, Ungarn, den USA und den
Philippinen.

Teamarbeit und gegenseitiger Erfahrungsaustausch bestimmten das Klima der
Konsultation: "Leute aus anderen Laendern kennen zu lernen und mit ihnen
Erfahrungen auszutauschen, hat meine Perspektive veraendert", betonte der
24-jaehrige Chilene Rodrigo Covarrubias. Und der Elektrotechnikstudent
fuegt an: "Ich habe gelernt, wie wir in einem internationalen Team
zusammenarbeiten koennen". Angeleitet wurden die jungen Erwachsenen von
JournalistInnen und Fachleuten aus Australien, Brasilien, Finnland, der
Schweiz und den USA.

"Mit dem Programm moechten wir sowohl konzeptionelle als auch technische
Faehigkeiten an junge Menschen vermitteln, damit sie sich zu einer neuen
Generation von MultiplikatorInnen entwickeln koennen", erklaerte BKD-Direktorin Karin Achtelstetter. Es gehe darum, junge Fuehrungskraefte im
Kommunikationsbereich heranzubilden.

Die Konsultation solle zudem die Grundlage fuer eine weltweite Vernetzung
junger KommunikatorInnen legen. Denn "die Generation der 20- und 30-Jaehrigen wird in neuer, kreativer und zugleich angemessener Weise auf die
Herausforderungen reagieren muessen, die die neu entstehende Informationsgesellschaft fuer lokale Gemeinschaften und Kirchen, wie auch fuer die
globale Gemeinschaft darstellt", so Achtelstetter.

Neben der praktischen Uebung eroeffneten daher Referate, Gruppenarbeit und
eine Pressekonferenz zum Thema HIV/AIDS Raum fuer Reflexion ueber die
Herausforderungen fuer christliche KommunikatorInnen. Philipp Lee,
amtierender Direktor des Globalen Studienprogramms und Regionalkoordinator
fuer Europa beim Weltbund fuer Christliche Kommunikation (World Association for Christian Communication, WACC), hob in seinem Impulsreferat insbesondere die Auseinandersetzung mit weltweiter Armut, Intoleranz, dem Recht auf
Kommunikation sowie der Kommunikation fuer den Frieden hervor. "Es braucht
eine Generation, die nicht in einer Kultur des Krieges erzogen wurde, um
einen konstruktiven und nachhaltigen Weg nach vorne zu finden", so Lee.

In Anschluss an den Workshop in Lyon sollen im kommenden Jahr Projekte im
Bereich Kommunikation in den Regionen in Absprache mit den jeweiligen
Mitgliedskirchen realisiert werden. Jeder Teilnehmer und jede TeilnehmerInnen hat sich hierfuer fuer einen Aufgabenbereich entschieden. So plant die
19-jaehrige Manisha Mahanandia aus Indien, "einen Rundbrief fuer die
Jugendlichen in meiner Ortsgemeinde" herauszugeben. Fuer andere TeilnehmerInnen wird das Projekt hingegen die Entwicklung einer Webseite oder der
Dreh eines Videofilms beinhalten. Die jungen Erwachsenen werden dabei von
Kontaktpersonen in ihrer Region betreut. Im dritten Jahr soll eine Tagung
und die Auswertung der Projekte das Programm abschliessen. (616 Woerter)

(Ein Beitrag von Barbara Schneider, Trainee im LWB-Buero fuer Kommunikationsdienste.)

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