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Kirchen muessen gemeinsamen Weg gehen, teilen und sich


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Sat, 25 Jun 2005 11:53:31 -0500

Kirchen muessen gemeinsamen Weg gehen, teilen und sich gegenseitig
staerken
AME-Projektausschuss diskutiert Nachhaltigkeit kirchlicher Mission

Montreux (Schweiz)/Genf, 25. Juni 2005 (LWI) - "Die Kirchen im Norden
sollten uns die Moeglichkeit geben, offen darueber zu sprechen, wie wir
personelle und finanzielle Ressourcen einsetzen." Dies forderte
Ngandaneni Phaswana, Generalsekretaer der Evangelisch-Lutherischen
Kirche im Suedlichen Afrika (ELKSA), vor dem Mitte Mai in Montreux
(Schweiz) tagenden Projektausschuss der Abteilung Mission und
Entwicklung (AME) des Lutherischen Weltbundes (LWB). Waehrend des
viertaegigen Treffens, bei dem Projekte in den Bereichen Verkuendigung,
Dienst und Anwaltschaft ueberprueft und bewilligt wurden, setzten sich
die Mitglieder des Ausschuss an einem Seminartag mit der Nachhaltigkeit
der Kirche und ihrer Mission auseinander.

Phaswana wies im Blick auf stattfindende Entwicklungshilfe darauf hin,
dass die Beduerfnisse von GeberInnen und EmpfaengerInnen oft
unterschiedlich eingeschaetzt wuerden. Was Kirchen und Gemeinschaften im
Sueden als ihr Beduerfnis definierten, werde oftmals von den
Geberorganisationen ganz anders beurteilt. Es stelle sich daher die
Frage, wie sich eine Veraenderung von einer
GeberInnen-EmpfaengerInnen-Mentalitaet hin zur "Gemeinschaft oder
Partnerschaft fuer Gerechtigkeit" vollziehen koenne, erklaerte Phaswana.
Die Mission der Kirche muesse es daher sein, einen gemeinsamen Weg zu
gehen, zu teilen und sich gegenseitig zu staerken.

Pfr. Dr. Rafael Malpica-Padilla, Direktor der Abteilung fuer Globale
Mission der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA), rief in
seinem Hauptreferat, das auf der Tagung in Montreux verlesen wurde, dazu
auf, eine "Spiritualitaet der Begabungen" zu entwickeln. Dadurch
koennten die Begrenzungen wirtschaftlicher Theorie ueberschritten
werden. Theologisch begruendete er dies mit den vielfaeltigen Gaben, die
Gott den Menschen gegeben habe, und die Zeichen Gottes freier Gnade in
der Welt seien. "Diese Auffassung von Begabung laeuft der allgemeinen
Mentalitaet der Privatisierung von Ressourcen entgegen", so
Malpica-Padilla.

Malpica-Padilla betonte, dass sich die ELKA in ihrer Auseinandersetzung
um eine nachhaltige Entwicklungspolitik nicht von finanziellen
Gesichtspunkten leiten lasse. "Unsere Diskussion wird von dem geleitet,
was das letztendliche Ziel dieses Prozesses ist - naemlich den Menschen
- und in diesem besonderen Fall, Menschen in Not", so Malpica-Padilla.

"Sich persoenlich kennen zu lernen, mit den Partnern im Sueden
zusammenzuleben, ist ein Korrektiv fuer unseren Lebensstil im Norden",
betonte auch Tapio Leskinen, Direktor fuer Fundraising und Kommunikation
der Finnischen Evangelisch-Lutherischen Mission (FELM). Im Jahr 1859
gegruendet, habe FELM bis heute mehr als 5.000 MissionarInnen ins
Ausland gesandt. Ende vergangenen Jahres haetten insgesamt 230
MissionarInnen in 22 Laendern in Afrika, Asien, Europa und Lateinamerika
gearbeitet.

Es sei wichtig, dass die Partner im Sueden regelmaessig und dauerhaft
ueber ihre Situation berichteten, erklaerte Leskinen. Diese
Informationen seien fuer den Planungsprozess und die Evaluation der
Projekte ebenso wichtig wie die Entwicklung eines globalen Bewusstseins,
Anwaltschaft und Fundraising. Es sei das Ziel, Nachhaltigkeit fuer
Partner und Partnerinnen sowie Partnerschaft zu ermoeglichen und nicht
nur einzelne Projekte zu verwirklichen, meinte Leskinen.

Die AME hat die Aufgabe, die Zusammenarbeit mit den 138
LWB-Mitgliedskirchen sowie mit kirchlichen Einrichtungen und anderen
Gruppen zu koordinieren und zu foerdern. Sie unterstuetzt bei der
Einrichtung, der Entwicklung und der kontinuierlichen Bereitstellung
jener Dienste, die zur grundlegenden Aufgabe der Kirche gehoeren - zur
Teilhabe an der Mission Gottes, die auf die gesamte Schoepfung
ausgerichtet ist.

Die AME-Projektarbeit umfasst pastorale und missionarische Dienste
sowie Kommunikations- und Entwicklungsprojekte. Sie stellt eine
Moeglichkeit zur Erfuellung der ganzheitlichen und partizipatorischen
Mission der Kirche dar. Auf der in Tagung in Montreux bewilligte der
Projektausschuss Projekte in Afrika, Asien, Europa sowie in der Region
Lateinamerika und Karibik fuer den Zeitraum 2006 bis 2008 in Hoehe von
rund 10,7 Millionen US-Dollar. (561 Woerter)

(Ein Beitrag von Barbara Schneider, Trainee im LWB-Buero fuer
Kommunikationsdienste.)

* * *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 138 Mitgliedskirchen, denen rund 66 Millionen ChristInnen in
77 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden.

* * *

LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html

LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
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Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
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