wfn.org | Bayerischer Landesbischof Johannes Friedrich neuer Leitender

["Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>]

Bayerischer Landesbischof Johannes Friedrich neuer Leitender Bischof der
VELKD
Generalsynode waehlt Friedrich zum Nachfolger von Bischof Hans Christian
Knuth

Klink b. Waren a. d. Mueritz (Deutschland)/Genf, 29. Oktober 2005 (LWI)
- Der bayerische Landesbischof Dr. Johannes Friedrich ist neuer
Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche
Deutschlands (VELKD). Die 62 Mitglieder umfassende Generalsynode der
VELKD waehlte den 57-jaehrigen Theologen am 17. Oktober bei ihrer Tagung
in Klink bei Waren an der Mueritz (Deutschland) mit 53 Stimmen zum
Nachfolger von Bischof Dr. Hans Christian Knuth (Schleswig/Deutschland).
Knuth (65) stand nach zwei dreijaehrigen Legislaturperioden fuer eine
Wiederwahl nicht mehr zur Verfuegung. Friedrichs Amt als Landesbischof
der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern bleibt von der Wahl zum
Leitenden Bischof der VELKD unberuehrt. 

In einem Glueckwunschschreiben betonte der Generalsekretaer des
Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko, dass Bischof
Friedrich mit der Uebernahme seiner neuen Aufgaben auch das Amt des
Vorsitzenden des Deutschen Nationalkomitees des LWB (DNK/LWB) antreten
und von daher in die internationalen oekumenischen Herausforderungen
eingebunden sein werde. Fuer diese Aufgabe bringe Friedrich sein
wertvolles, geachtetes Engagement fuer Dialog und Friedensschaffung mit
ein, insbesondere seine Erfahrungen mit dem Dienst im Kontext der
Evangelischen Gemeinde deutscher Sprache zu Jerusalem. "Wir Kirchen
brauchen Fuehrungspersoenlichkeiten, die aus Sicht ihrer ganz
persoenlichen Erfahrungen und ihres Engagements Fragen der Konflikte und
Gewalt angehen koennen", so Noko. 

Seit dem Jahr 2000 setze sich Friedrich als fuer die
lutherisch/roemisch-katholischen Beziehungen verantwortlicher
Catholica-Beauftragter der VELKD fuer die Vertiefung der oekumenischen
Beziehungen zur roemisch-katholischen Kirche sowohl in seiner
Heimatdioezese als auch auf breiterer oekumenischer Ebene in Deutschland
ein. In dieser Funktion widme er sich "mit ganzem Herzen dem Aufbau und
der Pflege oekumenischer Beziehungen, wofuer Ihnen besondere
Wertschaetzung zuteil wird", betonte der LWB-Generalsekretaer. 

Johannes Friedrich ist in der Geschichte der 1948 gegruendeten VELKD
nach Hans Meiser der zweite Landesbischof der bayerischen Landeskirche,
der dieses hoechste Amt in der VELKD inne hat. Meiser war von 1949 bis
1955 Leitender Bischof. 

Friedrich, Jahrgang 1948, studierte in Erlangen und Tuebingen (beide
Deutschland) Evangelische Theologie. Er war unter anderem als
Gemeindepfarrer und Studentenpfarrer in Nuernberg (Deutschland) taetig,
von 1985 bis 1991 war er Propst der Evangelischen Gemeinde deutscher
Sprache zu Jerusalem, danach Stadtdekan in Nuernberg. 1999 wurde er zum
Landesbischof der bayerischen Landeskirche gewaehlt. Seit 2000 ist er
Catholica-Beauftragter der VELKD. Friedrich gehoert auch dem Rat der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an. 

Nach seiner Wahl zum Leitenden Bischof der VELKD betonte er, dass das
Luthertum fuer den gesamten Protestantismus in Deutschland eine
"wichtige Rolle" spiele. "Wir wollen zeigen, dass es die Evangelische
Kirche in Deutschland staerkt, wenn wir als VELKD die Aspekte
einbringen, fuer die wir als lutherische Kirchen besonders stehen." Dies
seien unter anderem die Orientierung am lutherischen Bekenntnis wie
insbesondere die klassischen Themen der Rechtfertigungs- und der
Zwei-Regimenten-Lehre, die gerade fuer Stellungnahmen in aktuellen
politischen, gesellschaftlichen und ethischen Fragen eine "groessere
Rolle" spielen sollten, als sie dies landlaeufig tun.

Er sehe seinen Auftrag als neuer Leitender Bischof zu einem guten Teil
erfuellt, wenn es zu zeigen gelinge, dass die VELKD ein "sinnvoller und
notwendiger Zusammenschluss lutherischer Gliedkirchen ist, der seinen
Teil dazu beitraegt, dass das Evangelium von der Liebe Gottes zu uns
Menschen in unserem Land gehoert wird und Frucht traegt". Nur wer Profil
zeige, werde auf dem Markt der Sinnangebote bestehen koennen. "Ich bin
fest davon ueberzeugt, dass evangelisch-lutherisches Profil die
evangelischen Kirchen in Deutschland profiliert. Dabei besteht unser
Profil gerade nicht in Abgrenzung und Ausgrenzung, sondern darin, dass
wir offen sind fuer innerevangelische wie auch fuer die
konfessionsuebergreifende Oekumene."

Die VELKD ist ein Zusammenschluss von acht Landeskirchen. Ihr gehoeren
an: Bayern, Braunschweig, Hannover, Mecklenburg, Nordelbien, Sachsen,
Schaumburg-Lippe und Thueringen. Die VELKD repraesentiert rund zehn
Millionen Gemeindemitglieder. (604 Woerter)

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