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Kurznachrichten der LWI-Ausgabe 10/2005
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"Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date
Fri, 04 Nov 2005 04:17:21 -0600
Kurznachrichten der LWI-Ausgabe 10/2005
- Estland: Erzbischof i. R. Jaan Kiivit gestorben
- Kasachstan: Bischof i. R. Peter Urie gestorben
- Pfr. Holger Milkau neuer Dekan der Evangelisch-Lutherischen Kirche in
Italien
- Schwedische Kirche: Erzbischof Hammar tritt 2006 zurueck
- Lange neuer Superintendent der Lippischen Landeskirche [Lutherische
Klasse]
- Chan neuer Vorsitzender der Chinesischen Rheinischen Kirche, Hongkong-Synode
- Dasuha neuer Bischof der Protestantisch-Christlichen Simalungun-Kirche
- Sinaga zum Bischof der Indonesischen Christlich-Lutherischen Kirche
gewaehlt
- Holtz neuer Bischof der Lutherischen Kirche in Chile
- Pfr. Parapo neuer Praesident der Bolivianischen Evangelisch-Lutherischen
Kirche
- Lok zum Bischof der Lutherischen Kirche in Malaysia und Singapur
gewaehlt
- Simorangkir neuer Bischof der Christlich-Protestantischen Kirche in
Indonesien
- Helga Haugland Byfuglien wird dritte lutherische Bischoefin in Norwegen
- Konferenz der baltischen Bischoefe in Vilnius
- LWB schliesst sich vor Beginn der WTO-Verhandlungen Protestaktion an
- LWB leitet Podiumsdiskussion auf WSIS-Vorbereitungstagung
- LutheranerInnen und PfingstlerInnen fuehren Gespraeche
- Mit Lutherbonbons fuer "Halloween"-Geister
- Thomas Hoerz Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe
- Tansanier Mwombeki wird Generalsekretaer der Vereinten Evangelischen
Mission
- Waldenser: Erstmals weibliches Oberhaupt
- Promotionspreis der Staedtler-Stiftung fuer Stipendienreferenten des
DNK/LWB
- Dresdner Journalist Tomas Gaertner erhielt John-Templeton-Preis 2005
Estland: Erzbischof i. R. Jaan Kiivit gestorben
Am 31. August dieses Jahres ist der emeritierte Erzbischof der Estnischen
Evangelisch-Lutherischen Kirche (EELK), Dr. h.c. Jaan Kiivit, gestorben.
Der 65-Jaehrige verstarb ploetzlich und unerwartet waehrend eines
offiziellen Besuchs aus Anlass des Abschieds und 80. Geburtstags des
Erzbischofs der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland und anderen
Staaten (ELKRAS), Prof. D. Georg Kretschmar, in St. Petersburg (Russland).
In einem Beileidsschreiben betonte der Generalsekretaer des Lutherischen
Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko, dass Bischof Kiivit viele Jahre
lang ein getreuer Vertreter seiner Kirche sowie der Kirchen der LWB-Region
Mittel- und Osteuropa gewesen sei. Er sei von den Mitgliedern der
lutherischen Familie immer in hoechstem Mass respektiert worden. Es falle
schwer, so Noko, zu akzeptieren, dass Kiivit "nicht mehr unter uns
ist".
Jaan Kiivit, Sohn des frueheren EELK-Erzbischofs Jaan Kiivit sen. wurde
1966 durch seinen Vater ordiniert und wirkte nahezu 30 Jahre als Pfarrer
der Heilig-Geist-Kirche in der estnischen Hauptstadt Tallinn. 1994 wurde
er zum Erzbischof der EELK gewaehlt und hatte das Amt bis zu seinem
Ruhestand im Februar 2005 inne. Seit 1980 war Jaan Kiivit im Bereich der
Aussen- und Partnerbeziehungen seiner Kirche verantwortliches Mitglied des
Konsistoriums. Er war Dozent fuer Praktische Theologie am Theologischen
Institut in Tallinn.
Von 1997 bis 2003 war Bischof Kiivit Mitglied des LWB-Rates und gehoerte
dem Staendigen Ausschuss fuer Oekumenische Angelegenheiten an.
Die EELK hat rund 200.000 Mitglieder und gehoert seit 1963 zum (LWB). Seit
Februar dieses Jahres ist Pfr. Andres Põder neuer Erzbischof der
estnischen Kirche. (246 Woerter)
* * *
Kasachstan: Bischof i. R. Peter Urie gestorben
Nach langer Krankheit ist der ehemalige Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Kasachstan (ELKRK), Peter Urie, am 15. September
im Alter von 50 Jahren gestorben. Urie war im Sommer letzten Jahres wegen
einer schweren Krankheit von seinem Amt zurueckgetreten.
Der Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael
Noko, betonte in einem Beileidsschreiben an die lutherische Kirche in
Kasachstan, dass Urie in seiner Vision fuer die Kirche ungebrochen gewesen
sei. Dass er diese Visionen nicht mehr in die Arbeit fuer die Kirche in
Kasachstan habe umsetzen koennen und die Verantwortung fuer die Leitung
der Kirche schon vor einiger Zeit abgeben musste, sei fuer Urie sicher ein
schwerer Schlag gewesen. "Die Erinnerung an seinen Einsatz fuer die
lutherische Weltfamilie und fuer den Aufbau und Erhalt der Kirche in
Kasachstan wird unvergessen bleiben", so Noko.
Peter Urie wurde 1955 in Salzwedel (Deutschland) geboren und erlernte
zunaechst den Beruf eines Giessereifacharbeiters. Von 1975 bis 1978
absolvierte er am Gnadauer Theologischen Seminar in Falkenberg (Deutschland) die Ausbildung zum Prediger und arbeitete anschliessend in den Gemeinschaftsbezirken Bitterfeld, Wittenberg-Graefenhainichen sowie auf der
Pfarrstelle in Radis (alle Deutschland). 1997 wurde er fuer den Dienst in
der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland und anderen Staaten
(ELKRAS) freigestellt. Er war zunaechst Pfarrer und dann Propst der
evangelisch-lutherischen Gemeinde "Peter und Paul" in Moskau (Russland).
Urie war im Dezember 2000 in Astana (Kasachstan) zum Bischof der ELKRK
gewaehlt und im Juni 2001 waehrend der 10. Synode der Kirche in sein Amt
eingefuehrt worden.
Nachfolger im Amt des Bischofs der ELKRK ist seit Juni dieses Jahres Pfr.
Juri Nowgorodow (49).
Die ELKRK gehoert als regionale Kirche zur ELKRAS. 1993 hatte sie noch 228
Gemeinden. Durch die Ausreise vieler Gemeindemitglieder hat sich ihre Zahl
jedoch auf 52 verringert. Diese Gemeinden werden heute von zehn Pfarrern,
35 Predigern und 17 Sonntagsschullehrerinnen betreut. (306 Woerter)
* * *
Pfr. Holger Milkau neuer Dekan der Evangelisch-Lutherischen Kirche in
Italien
Die Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien (ELKI) hat am
22. Oktober in einer ausserordentlichen Sitzung Pfr. Holger Milkau (43)
zum neuen Dekan der Kirche gewaehlt. Milkau ist Nachfolger von Pfr.
Juergen Astfalk, der im September 2005 seinen Ruecktritt vom Dekansamt
erklaert hatte. Dieser steht im Sachzusammenhang mit der begrenzten
Entsendungsdauer der Pfarrer der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)
zum Dienst im Ausland.
In Folge der Ereignisse entwickelt die Kirchenleitung derzeit im Auftrag
der Synode ein Konzept fuer Uebernahmeregelungen von AuslandspfarrerInnen
in den unbegrenzten Dienst der ELKI.
Nach dem Theologiestudium in Marburg, Hamburg (beide Deutschland) sowie an
der Facoltà Valdese in Rom (Italien) wurde Milkau 1993 in Schmalkalden
(Deutschland) ordiniert. Er war Vikar und Pfarrer in der Evangelischen
Kirche von Kurhessen-Waldeck, dort zuletzt theologischer Studienleiter im
Kirchenkreis Fulda (Deutschland) und Regionalbeauftragter im Bereich
Erwachsenenbildung des Amtes fuer Kirchliche Dienste. Seit 2002 ist er
Pfarrer in Neapel (Italien).
In seiner neuen Funktion als Dekan betonte Milkau die besondere Aufgabe
einer evangelischen Diasporakirche im italienischen Umfeld. Es sei
wichtig, evangelische Grundueberzeugungen mit Besonnenheit und Aufgeschlossenheit zu bewahren und an der Vielfalt der christlichen Zeugnisse und
Organisationsformen gegen eine Vereinseitigung oder die Behauptung einer
Vorrangstellung Einzelner festzuhalten. Wo die Verschiedenheit der Kirchen
als Geschenk begriffen werde, koenne sie mit Freude als Bereicherung
erlebt und im oekumenischen Dialog geteilt werden.
Milkau ist verheiratet und hat zwei Toechter (14 und 8).
Die ELKI hat rund 7.000 Mitglieder und gehoert seit 1949 zum Lutherischen
Weltbund (LWB). (250 Woerter)
* * *
Schwedische Kirche: Erzbischof Hammar tritt 2006 zurueck
Der Erzbischof der Schwedischen Kirche, K. G. Hammar, hat angekuendigt,
dass er nach neunjaehriger Amtszeit im naechsten Sommer aus persoenlichen
Gruenden sein Amt niederlegen wird. Wie die Schwedische Kirche mitteilte,
soll das Wahlverfahren fuer einen neuen Erzbischof/eine neue Erzbischoefin
im kommenden Januar beginnen.
Etwa 87 Prozent der schwedischen Bevoelkerung gehoeren der 7,2 Millionen
Mitglieder zaehlenden Kirche an, die dem Lutherischen Weltbund (LWB) 1947
beitrat. (71 Woerter)
* * *
Lange neuer Superintendent der Lippischen Landeskirche [Lutherische
Klasse]
Pfr. Andreas Lange ist seit Mai dieses Jahres neuer Superintendent der
Lutherischen Klasse der Lippischen Landeskirche. Er ist Nachfolger von
Superintendent i. R. Dieter Lorenz und Pfarrer der lutherischen Gemeinde
St. Nikolai in Lemgo (Deutschland).
Die Lippische Landeskirche umfasst 61 reformierte Gemeinden, die regional
zu sieben ,,Klassen" (Bezirken) gehoeren, sowie elf lutherische Gemeinden,
die eine eigene, ueberregionale Klasse (Lutherische Klasse) bilden.
Die Lippische Landeskirche [Lutherische Klasse] hat rund 38.000 Mitglieder
und gehoert seit 1992 zum Lutherischen Weltbund (LWB). (86 Woerter)
* * *
Chan neuer Vorsitzender der Chinesischen Rheinischen Kirche, Hongkong-Synode
Dr. Kai Yuen Chan wurde im Juni dieses Jahres fuer einen Zeitraum von zwei
Jahren zum Vorsitzenden der Chinesischen Rheinischen Kirche, Hongkong-Synode gewaehlt. Er ist Nachfolger von Elder Ge Keen Lee.
Die Chinesische Rheinische Kirche, Hongkong-Synode hat rund 14.000
Mitglieder und gehoert seit 1974 zum Lutherischen Weltbund (LWB). (56
Woerter)
* * *
Dasuha neuer Bischof der Protestantisch-Christlichen Simalungun-Kirche
Die Synode der Protestantisch-Christlichen Simalungun-Kirche in Indonesien
hat im Juni dieses Jahres Pfr. Belman P. Dasuha zum neuen Bischof der
Kirche gewaehlt. Dasuha ist Nachfolger von Bischof Dr. Edison Munthe.
Die Protestantisch-Christliche Simalungun-Kirche hat rund 198.500
Mitglieder und gehoert seit 1967 zum Lutherischen Weltbund (LWB). (51
Woerter)
* * *
Sinaga zum Bischof der Indonesischen Christlich-Lutherischen Kirche
gewaehlt
Die Generalversammlung der Synode der Indonesischen Christlich-Lutherischen Kirche hat im Juli dieses Jahres Pfr. Dr. Sahala Sinaga fuer eine
sechsjaehrige Amtszeit zum Bischof der Kirche gewaehlt. Sinaga ist
Nachfolger von Bischof Jetroe Sinaga.
Die Indonesische Christlich-Lutherische Kirche hat rund 16.900 Mitlgieder
und gehoert seit 1994 zum Lutherischen Weltbund (LWB). (57 Woerter)
* * *
Holtz neuer Bischof der Lutherischen Kirche in Chile
Pfr. Rolando Holtz wurde zum Bischof der Lutherischen Kirche in Chile
(ILCH) gewaehlt. Holtz war nach dem Ruecktritt von Bischof Kurt Gysel im
April dieses Jahres bereits zum Interimsbischof der Kirche ernannt worden.
Die ILCH hat rund 11.800 Mitglieder und gehoert seit 1991 zum Lutherischen
Weltbund (LWB). (55 Woerter)
* * *
Pfr. Parapo neuer Praesident der Bolivianischen Evangelisch-Lutherischen
Kirche
Pfr. Juan Miguel Parapo wurde zum Praesidenten der Bolivianischen
Evangelisch-Lutherischen Kirche gewaehlt. Er ist Nachfolger von Pfr.
Humberto Ramos Salazar.
Die Bolivianische Evangelisch-Lutherische Kirche hat rund 18.000 Mitglieder und gehoert seit 1975 zum Lutherischen Weltbund (LWB). (44 Woerter)
* * *
Lok zum Bischof der Lutherischen Kirche in Malaysia und Singapur gewaehlt
Die Synode der Lutherischen Kirche in Malaysia und Singapur hat im August
dieses Jahres Pfr. Philip Lok (41) zum neuen Bischof der Kirche gewaehlt.
Lok ist Nachfolger von Bischof Gideon Chang (68), der nach drei Amtsperioden (1994 bis 2005) in den Ruhestand trat. Die Amtseinfuehrung von Bischof
Lok fand am 28. August statt.
Zur Lutherischen Kirche in Malaysia und Singapur gehoeren rund 6.900
Mitglieder, seit 1971 ist sie Mitgliedskirche des Lutherischen Weltbundes
(LWB). (84 Woerter)
* * *
Simorangkir neuer Bischof der Christlich-Protestantischen Kirche in
Indonesien
Die Generalsynode der Christlich-Protestantischen Kirche in Indonesien hat
Mitte September dieses Jahres Pfr. Mangisi S. E. Simorangkir zum neuen
Bischof der Kirche gewaehlt. Simorangkir wurde fuer eine fuenfjaehrige
Amtszeit gewaehlt und ist Nachfolger von Bischof G.O.P. Manurung.
Die Christlich-Protestantische Kirche in Indonesien hat rund 255.600
Mitglieder und gehoert seit 1975 zum Lutherischen Weltbund (LWB). (62
Woerter)
* * *
Helga Haugland Byfuglien wird dritte lutherische Bischoefin in Norwegen
Pfarrerin Helga Haugland Byfuglien wurde am 23. September zur Bischoefin
der Dioezese Borg in Norwegen ernannt. Sie ist die dritte Frau unter den
elf BischoefInnen der Norwegischen Kirche und Nachfolgerin von Bischof Ole
Christian M. Kvarme, der das Bischofsamt in Oslo uebernahm. Sie wird am
11. Dezember in ihr Amt eingefuehrt.
Die 1950 geborene Byfuglien ist in den Dioezesen Nidaros und Borg in
mehreren Pfarrstellen taetig gewesen. Sie ist weiterhin Vorsitzende eines
landesweiten Reformprojekts fuer religioese Unterweisung in der Kirche.
Seit 2001 ist sie Generalsekretaerin der Norwegischen Vereinigungen
Christlicher Junger Maenner und Frauen (YMCA und YWCA).
Die Norwegische Kirche hat ueber 1.200 Geistliche, von denen etwa zwoelf
Prozent Frauen sind. Die erste Bischoefin, Rosemarie Koehn, wurde im
Februar 1993 fuer den Bischofssitz Hamar ernannt. Pfarrerin Laila
Riksaasen Dahl ist seit Februar 2003 Bischoefin der Dioezese Tunsberg. 86
Prozent der norwegischen Bevoelkerung gehoeren der 3,9 Millionen Mitglieder zaehlenden Norwegischen Kirche an, die seit 1947 zum Lutherischen
Weltbund (LWB) gehoert. (167 Woerter)
* * *
Konferenz der baltischen Bischoefe in Vilnius
Vom 21. bis 23. September dieses Jahres fand in der litauischen Hauptstadt
Vilnius die Konferenz der lutherischen Bischoefe des Baltikums statt.
Schwerpunkte der Tagung waren das Verstaendnis der christlichen Gemeinschaft im Kontext des gegenwaertigen Luthertums und der Oekumene sowie aktuelle
Probleme und Herausforderungen der Region. Die lutherischen Bischoefe
beschlossen in Vilnius, die aktuellen theologischen und ethischen Fragen
in einer gemeinsamen Konsultation zu eroertern und den gegenseitigen
Erfahrungs- und Wissensaustausch zu foerdern.
An der Tagung nahmen Erzbischof Andres Põder und Bischof Einar Soone von
der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche, Erzbischof J*nis Vanags
von der Evangelisch-Lutherischen Kirche Lettlands und Bischof Mindaugas
Sabutis von Evangelisch-Lutherischen Kirche Litauens teil. Weiterhin waren
Vertreter der Evangelisch Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA) zu Gast:
Pfr. Saïd Ailabouni (Direktor der Abteilung der Weltmission fuer Europa
und den Nahen Osten) und Bischof Michael J. Neils von der Grand Canyon-Synode (Arizona/USA). (146 Woerter)
* * *
LWB schliesst sich vor Beginn der WTO-Verhandlungen Protestaktion an
Vor Beginn der Verhandlungen der Welthandelsorganisation (WTO) nahmen
VertreterInnen des Lutherischen Weltbunds (LWB) zusammen mit Delegierten
anderer Nichtregierungsorganisationen (NGOs) weltweit an einer Demonstration am 15. Oktober in Genf teil, um die jetzige Situation in den laufenden
Handelsgespraechen in der sogenannten "Doha-Runde" anzuprangern.
Michael Kuehn, Leiter des Laenderprogramms der LWB-Abteilung fuer
Weltdienst (AWD) in Haiti, betonte als einer der RednerInnen, dass billige
subventionierte Importe aus Entwicklungslaendern in Haiti in zunehmendem
Mass die einheimische Produktion untergraben wuerden. "Die wirtschaftliche
Globalisierung, wie sie zur Zeit vor sich geht, arbeitet nicht fuer uns
und fuer die Menschen, um die es uns geht", betonte er und fuegte hinzu:
"Handel ist nicht bloss eine wirtschaftliche Frage. Handel wirkt sich aus
auf das Leben und den Lebensunterhalt von Millionen von Menschen in der
ganzen Welt."
Der LWB hat sich aktiv an der Debatte und den Diskussionen der WTO-Woche
vom 17. bis 21. Oktober in Genf beteiligt und versucht, durch Lobby-Taetigkeit Personen zu sensibilisieren, die sich mit spezifischen Fragen und
Anliegen wirtschaftlicher Gerechtigkeit beschaeftigen. Gespraeche mit
VertreterInnen aus Entwicklungslaendern dienten dazu, die Zivilgesellschaft an Bemuehungen zu beteiligen, bei den Verhandlungen ein groesseres Mass
an wirtschaftlicher Gerechtigkeit zu erlangen. (199 Woerter)
* * *
LWB leitet Podiumsdiskussion auf WSIS-Vorbereitungstagung
"Kommunikationsrechte und ein auf Rechten basierter Zugang" war der Titel
einer vom Lutherischen Weltbund (LWB) geleiteten Podiumsdiskussion im
Rahmen der abschliessenden Tagung des Vorbereitungsausschusses fuer die
zweite Phase des Weltgipfels ueber die Informationsgesellschaft (WSIS),
die vom 19. bis 30. September in den Bueros der Vereinten Nationen in Genf
stattfand. Die Zivilgesellschaft war bei dieser abschliessenden Tagung mit
etwa 170 akkreditierten Organisationen aktiv beteiligt.
Die Arbeit konzentrierte sich weitgehend darauf, die Positionen der
Zivilgesellschaft im Rahmen der beiden entscheidenden Fragenbereiche auf
der Regierungsagenda zu verfolgen und Fuersprache fuer sie einzulegen: die
zukuenftige "Internet Governance" zu untersuchen und Vorschlaege dazu zu
unterbreiten; und zukuenftige Mechanismen fuer die Umsetzung des Aktionsplans und Nacharbeit des Gipfels.
Ausserhalb der offiziellen Regierungsverhandlungen veranstaltete die
Zivilgesellschaft etwa 125 Nebenprogramme. Diese Tagung war die letzte vor
dem WSIS-Gipfel, der vom 16. bis 18. November in Tunis stattfindet und auf
dem auch der LWB vertreten sein wird. (153 Woerter)
* * *
LutheranerInnen und PfingstlerInnen fuehren Gespraeche
Eine Gruppe pfingstlerischer TheologInnen und VertreterInnen des Lutherischen Weltbunds (LWB) kam vom 10. bis 17. September zu einer zweiten
Begegnung zusammen, um das gegenseitige Verstaendnis zwischen den beiden
Gemeinschaften zu vertiefen und die Grundlage fuer einen laengerfristigen
Dialog zu schaffen. Gastgeber war das Institut fuer Oekumenische Forschung
in Strassburg (Frankreich).
Die TeilnehmerInnen befassten sich mit dem Diskussionsthema "Wie begegnen
wir Christus?" auf theologischer Basis und im Blick auf die Erarbeitung
einer beiden Traditionen entsprechenden oekumenischen Methodik. Der
Ko-Referent Dr. Veli Matti Kaerkkaeinen, Professor fuer systematische
Theologie am Fuller Theological Seminary (Pasadena/USA), hob hervor, dass
PfingstlerInnen bei aller Empfaenglichkeit gegenueber dem Wirken des
Heiligen Geistes doch vor allem christologisch zentriert seien.
Der lutherische Theologie Dr. Kenneth G. Appold, Forschungsprofessor am
Strassburger Institut, beschrieb Begegnungen mit Christus als etwas durch
Wort und Sakramente Vermitteltes. In der anschliessenden Aussprache
zeichneten sich breite Bereiche der Uebereinstimmung in zentralen Fragen
ab, wie beispielsweise in der Frage der Rechtfertigung durch den Glauben
und der normativen Rolle der Schrift fuer die religioese Erfahrung.
Die TeilnehmerInnen der Tagung werden ab 2006 ihre jaehrlichen Begegnungen
fuer drei weitere Jahren fortsetzen. Bei diesen zukuenftigen Treffen soll
untersucht werden, auf welche Weise jede Tradition Christus in der
Verkuendigung, im Sakrament und in Charismen begegne. Die naechste Tagung
wird voraussichtlich in Pasadena (Kalifornien/USA) stattfinden. Eine erste
vorbereitende Beratung fand im Dezember 2004 statt. (224 Woerter)
* * *
Mit Lutherbonbons fuer "Halloween"-Geister
Lutherische ChristInnen feiern am 31. Oktober den Reformationstag und
nicht "Halloween", so die Botschaft der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche.
Wenn um den 31. Oktober Horden als Geister verkleideter Kinder an den
Tueren klingeln und um Suessigkeiten bitten, hat die lutherische Kirche
eine Ueberraschung fuer sie. Erstmals gibt es ein "Lutherbonbon". Es
schmeckt nach Zitrone, Orange oder Johannisbeere. Auf dem Bonbonpapier
steht: "31. Oktober ist Reformationstag". Mit dieser Kirchenaktion soll
der Reformationstag in Erinnerung gerufen werden.
"Wir moechten als Kirche Neugier und Interesse fuer den Reformationstag
wecken", so Pfr. Michael Stahl vom Amt fuer Oeffentlichkeitsdienst der
Nordelbischen Kirche in Hamburg (Deutschland). Mit den Lutherbonbons zeige
sich die Kirche "als froehliche Kirche, die am Reformationstag selbstbewusst und mit Zuversicht den Glauben feiert", erklaerte Stahl.
Auf dem Bonbonpapier ist ein freundlich augenzwinkender Martin Luther
abgebildet. Ausserdem finden die Kinder im Internet Angebote zu Spielen
und Informationen rund um das Leben des Reformators. Der Legende nach
schlug Martin Luther am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen an die Tuer der
Wittenberger Schlosskirche und protestierte damit gegen den Ablasshandel.
Weitere Information finden Sie im Internet unter: www.lutherbonbon.de.
(185 Woerter)
* * *
Thomas Hoerz Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe
Neuer Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe ist der 46-jaehrige Agraringenieur Thomas Hoerz. Er ist Nachfolger von Hannelore Hensle (61), die am 7.
September in Stuttgart (Deutschland) in den Ruhestand verabschiedet
wurde.
Seit 1982 leitete Hensle das Referat, spaeter die Abteilung Nothilfe im
Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Nach
einer kaufmaennischen Ausbildung und laengeren Auslandsaufenthalten an
Katastropheneinsaetzen in Sao Tomé, Angola und Gabun war sie von 1971
bis 1980 bei "Brot fuer die Welt" fuer Projekte in Suedostasien zustaendig, bevor sie fuer zwei Jahre nach Somalia ging, um dort ein internationales
kirchliches Hilfsprogramm aufzubauen.
Thomas Hoerz verfuegt ueber langjaehrige Erfahrung in der humanitaeren
Hilfe. Nach dem Studium der Landwirtschaft an der Universitaet Stuttgart-Hohenheim (Deutschland) absolvierte er im britischen Oxford ein Aufbaustudium "Fluechtlingswesen". Seit 1989 war er im Auftrag verschiedener UN-Organisationen, der Gesellschaft fuer Technische Zusammenarbeit und der Europaeischen Union sowie mit kirchlichen Nichtregierungsorganisationen in mehreren
Laendern Asiens und Afrikas als Evaluierer, Mitarbeiter oder Leiter
komplexer humanitaerer Hilfsprogramme taetig. Zuletzt arbeitete Hoerz im
Hauptquartier der Ernaehrungs- und Landwirtschaftsorganisation der
Vereinten Nationen FAO in Rom.
Die Diakonie Katastrophenhilfe gehoert mit ihren Schwesterorganisationen
"Brot fuer die Welt" und "Hoffnung fuer Osteuropa" zum Bereich Oekumenische Diakonie des Diakonischen Werkes der EKD. Sie besteht seit 1954 und
unterstuetzt weltweit Menschen, die Opfer von Naturkatastrophen, Krieg und
Vertreibung geworden sind. Jaehrlich werden im Durchschnitt 150 Hilfsprogramme gefoerdert. (228 Woerter)
* * *
Tansanier Mwombeki wird Generalsekretaer der Vereinten Evangelischen
Mission
Der tansanische Theologe Dr. Fidon R. Mwombeki wurde Ende September dieses
Jahres zum neuen Generalsekretaer der Vereinten Evangelischen Mission
(VEM) gewaehlt. Er wird Nachfolger von Pfr. Reiner Groth, der nach Ablauf
von zwei Wahlperioden Ende 2006 aus seinem Amt ausscheidet. Mwombeki ist
der erste Leiter einer Missionsorganisation in Deutschland, der nicht aus
Deutschland stammt.
Der derzeitige VEM-Referent fuer Evangelisation war bis Ende 2004
Generalsekretaer der Nordwest-Dioezese der Evangelisch-Lutherischen Kirche
in Tansania (ELKT). Der 45-jaehrige promovierte Theologe und graduierte
Wirtschaftswissenschaftler (MBA) studierte in den USA. Er bringt eine
breite Berufserfahrung als Gemeindepfarrer in Tansania und in Schweden und
als Referent fuer Mission und Evangelisation in der ELKT-Nordwest-Dioezese
mit.
Darueber hinaus hat er sich auf globaler Ebene fuer wirtschaftliche
Gerechtigkeit eingesetzt und war von 2002 bis 2004 Mitglied des Vorstandes
des Globalen Fonds zur Bekaempfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria. Seit
Januar 2005 ist Fidon Mwombeki Referent fuer Evangelisation bei der
Vereinten Evangelischen Mission in Wuppertal (Deutschland). (163 Woerter)
* * *
Waldenser: Erstmals weibliches Oberhaupt
Auf der Synode der Waldenser und Methodisten Italiens vom 21. bis 26.
August in Torre Pellice bei Turin (Italien) ist Pfarrerin Maria Bonafede
(51) zur Moderatorin gewaehlt worden. Damit waehlte die 180-koepfige
Synode erstmals in der 800-jaehrigen Geschichte der Waldenser eine Frau
zum Oberhaupt.
Ihre Wahl bezeichnete Bonafede als "Ruf und Auftrag". Ihr Vorgaenger
Gianni Genre, der von seinem Amt zurueckgetreten war, betonte, "die Zeit
war reif fuer eine Frau". Die Wahl habe starken symbolischen Wert und
braechte "eine neue Sensibilitaet sowohl innerkirchlich als auch nach
aussen."
Bonafede studierte Philosophie und Theologie. Seit 1988 ist sie Pfarrerin
der Waldenserkirche an der Piazza Cavour in Rom, zuvor war sie Pfarrerin
in Mailand (beide Italien). Sie ist verheiratet und hat einen Sohn. (124
Woerter)
* * *
Promotionspreis der Staedtler-Stiftung fuer Stipendienreferenten des
DNK/LWB
Dr. Johann Schneider, Stipendienreferent des Deutschen Nationalkomitees
des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) in Stuttgart (Deutschland), hat am
13. Oktober den diesjaehrigen Promotionspreis der Staedtler-Stiftung in
Nuernberg (Deutschland) erhalten. Schneiders Dissertation traegt den Titel
"Der Hermannstaedter Metropolit Andrei von Saguna. Reform und Erneuerung
der orthodoxen Kirche in Siebenbuergen und Ungarn nach 1848".
Der 42-jaehrige, aus Siebenbuergen (Rumaenien) stammende Theologe, ist
seit 2004 Referent fuer Stipendienarbeit beim DNK/LWB und leitet auch das
oekumenische Stipendien- und Austauschreferat des Diakonischen Werkes der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Er erhaelt die Auszeichnung,
die mit 3.500 Euro dotiert ist und fuer hervorragende Leistungen an
DoktorandInnen der Friedrich-Alexander-Universitaet Erlangen-Nuernberg
(Deutschland) vergeben wird, auf Vorschlag der Theologischen Fakultaet der
Universitaet.
Die Staedtler-Stiftung ist eine oeffentliche Stiftung des buergerlichen
Rechts mit dem Zweck, die wissenschaftliche Forschung an inlaendischen
Universitaeten - insbesondere der Friedrich-Alexander-Universitaet - und
Fachhochschulen sowie kulturelle Einrichtungen zu foerdern. Jaehrlich
werden aus den Ertraegen der Stiftung neben wissenschaftlichen Foerderprojekten Promotionspreise vergeben und kulturelle Projekte gefoerdert. (164
Woerter)
* * *
Dresdner Journalist Tomas Gaertner erhielt John-Templeton-Preis 2005
Der Preistraeger des diesjaehrigen John-Templeton-Preises "European
Religious Writer of the Year 2005" ist der freie Journalist Dr. Tomas
Gaertner aus Dresden (Deutschland). Die Verleihung des mit 5.000 Schweizer
Franken dotierten Preises fand am 21. September in der Dreikoenigskirche
(Haus der Kirche) in Dresden statt. Verwaltet wird der Preis im Namen der
John Templeton-Stiftung (USA) vom in Genf ansaessigen Kommunikationsbuero
der Konferenz Europaeischer Kirchen (KEK).
Ziel dieses Preises sei es, JournalistInnen zu ehren, die in der nicht-religioesen Presse genau, unparteiisch und in einem oekumenischen Geist ueber
religioese Themen schreiben, so das KEK-Kommunikationsbuero in einer
Presseerklaerung.
Tomas Gaertner wurde 1962 in Riesa geboren, studierte Germanistik und
Literatur an der Universitaet Leipzig (beide Deutschland) und promovierte
in deutscher Literatur. Seit 1993 arbeitet er als freier Journalist.
Vorrangig schreibt er fuer die Tageszeitung Dresdner Neueste Nachrichten
(DNN), die eine woechentliche Sonderseite fuer kirchliche und religioese
Themen hat, aber auch fuer kirchliche Wochenzeitungen in Sachsen sowie
fuer den Evangelischen Pressedienst (epd) und den Mitteldeutschen Rundfunk
(MDR). Gaertner wurde fuer drei Beitraege ausgezeichnet, die in der DNN
veroeffentlicht wurden. (180 Woerter)
* * *
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen
weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140
Mitgliedskirchen, denen rund 66 Millionen ChristInnen in 78 Laendern
weltweit angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine
enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und
anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ
seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt
werden.
* * *
LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html
LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz
Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
Tel.: +41-22-791-6352
Fax: +41-22-791-6630
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