wfn.org | Afrikanische lutherische KirchenleiterInnen treffen sich in Windhoek

["Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>]

Afrikanische lutherische KirchenleiterInnen treffen sich in Windhoek
LWB-Generalsekretaer Noko: Dies ist nicht mit Worten, sondern nur mit
Freudentraenen zu beschreiben

Windhoek (Namibia)/Genf, 10. November 2005 (LWI) * Fuer den Lutherischen
Weltbund (LWB) stelle es eine sehr emotionale Erfahrung dar, dass die
Konferenz lutherischer KirchenleiterInnen in Afrika in der namibischen
Hauptstadt Windhoek stattfinde, betonte der Generalsekretaer des LWB, Pfr.
Dr. Ishmael Noko, am Mittwoch, 9. November, im Vorfeld der Konferenz.
"Dies ist nicht mit Worten, sondern nur mit Freudentraenen zu beschreiben", so Noko mit Blick auf die Feierlichkeiten anlaesslich des 50. Jubilaeums
der Gesamtafrikanischen lutherischen Konferenz (All Africa Lutheran
Conference * AALC), die am Sonntag, 13. November, im Rahmen der Konferenz
stattfinden. 1955 waren die afrikanischen lutherischen Kirchen in Marangu
(Tansania) erstmals zu einer gemeinsamen Konferenz zusammengekommen.

"Ueber viele, viele Jahre haben wir uns alle sehr im Kampf um die
Unabhaengigkeit Namibias engagiert", so Noko. "Und wir dachten, es sei
angemessen, das 50. Jubilaeum der afrikanischen lutherischen Gemeinschaft
hier, im juengsten Land Afrikas, das erst vor 15 Jahren seine Unabhaengigkeit erringen konnte, zu feiern."

Die Konferenz, zu der vom 9. bis 14. November ueber 80 VertreterInnen
lutherischer Kirchen Afrikas sowie von Partnerkirchen und  organisationen
weltweit in Windhoek zusammenkommen, steht unter dem Thema "Aus Isolation
zur Gemeinschaft: Zur Heilung Afrikas".

Bischof Dr. Zephania Kameeta von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in
der Republik Namibia (ELKRN), betonte, dass der Traum, die afrikanischen
lutherischen Kirchen aus der Isolation zu fuehren, heute, 50 Jahre nach
dem Treffen in Marangu, Wirklichkeit geworden sei. Kameeta erinnerte
daran, dass die namibischen Delegierten vor 50 Jahren noch als "Kolonialisierte" nach Marangu gereist seien. Heute wuerden die LutheranerInnen
Namibias die TeilnehmerInnen der Konferenz in einem unabhaengigen Land
begruessen, betonte Bischof Kameeta, der zugleich Vorsitzender des
Nationalkomitees des LWB in Namibia und seit Juli 2003 auch LWB-Vizepraesident fuer die Region Afrika ist.

Pfr. Asfaha Mehari, Praesident der Evangelischen Kirche Eritreas,
erklaerte, dass vor 50 Jahren auch lutherische Delegierte aus Eritrea an
dem historischen Treffen in Marangu teilgenommen haetten. "Es ist daher
fuer meine Kirche von grosser Bedeutung, Teil der lutherischen Familie zu
sein, die sich hier in Windhoek trifft, um ueber die Vergangenheit und die
Zukunft nachzudenken", so Mehari. Der Kirchenpraesident brachte auch seine
Hoffnung zum Ausdruck, dass das Treffen der lutherischen Kirchen Afrikas
in Windhoek die Einheit der verschiedenen subregionalen Strukturen
staerken werde.

In juengerer Zeit sind in Afrika drei subregionale Strukturen entstanden,
die Lutherische Gemeinschaft in Zentral- und Ostafrika (Lutheran Communion
in Central and Eastern Africa, LUCCEA), die Lutherische Gemeinschaft in
Westafrika (Lutheran Communion in Western Africa, LUCWA) sowie die
Lutherische Gemeinschaft im suedlichen Afrika (Lutheran Communion in
Southern Africa, LUCSA).

Der Afrikareferent der LWB-Abteilung fuer Mission und Entwicklung (AME),
Pfr. Dr. Musa P. Filibus, betonte, er erwarte von der Konferenz eine
lebhafte Diskussion zum Thema HIV/AIDS, sowie zu den Themen Armut und
Gewalt. Aus diesem Grund biete die Tagesordnung ausreichend Raum fuer
Diskussionen und Arbeit in kleineren Gruppen. Bewusst sei auf eine
gr*ssere Anzahl akademischer Vortraege verzichtet worden, um den TeilnehmerInnen die M*glichkeit zu geben, umfassend ueber das Leben der afrikanischen Kirchen zu reflektieren sowie darueber, was es heisse, missionarische
afrikanische Kirchen zu sein. Weiterhin soll der Frage nachgegangen
werden, welche Schritte im Anschluss an die Tagung in Windhoek n*tig
seien, so Filibus.

Dankbar aeusserte sich der LWB-Afrikareferent ueber die grosse Unterstuetzung bei der Vorbereitung der Konferenz durch die namibischen Kirchen sowie
die Beh*rden Namibias im Blick darauf, dass alle TeilnehmerInnen die
ben*tigten Visa erhalten haetten und nicht eine Teilnahme daran gescheitert sei.

Die Konferenz lutherischer KirchenleiterInnen in Afrika findet auf
Einladung der drei lutherischen Kirchen in Namibia und des LWB in Windhoek
statt. Zu den drei LWB-Mitgliedskirchen in Namibia geh*ren die ELKRN mit
rund 300.000 Mitgliedern, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Namibia
(ELKIN) mit ueber 640.000 Mitgliedern sowie die deutschsprachige Evangelisch-Lutherische Kirche in Namibia (ELKIN-DELK) mit rund 6.500 Mitgliedern.
Rund die Haelfte der Bev*lkerung Namibias geh*rt zu einer der lutherischen
Kirchen.

Die Region Afrika umfasst 36 lutherische Kirchen, von denen 30 Mitglieder
des LWB sind. Die afrikanischen LWB-Mitgliedskirchen haben insgesamt 14,08
Millionen Mitglieder in 22 Laendern. (664 W*rter)

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen
weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140
Mitgliedskirchen, denen rund 66 Millionen ChristInnen in 78 Laendern
weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine
enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und
anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ
seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.

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