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LWB-Generalsekretaer Noko: Traum von Marangu war gemeinsame
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"Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date
Mon, 14 Nov 2005 09:59:02 -0600
LWB-Generalsekretaer Noko: Traum von Marangu war gemeinsame Vision fuer
die Zukunft Afrikas
Konferenz lutherischer KirchenleiterInnen in Afrika feiert 50-jaehriges
Bestehen
Windhoek (Namibia)/Genf, 13. November 2005 (LWI) - Als die Delegierten
der afrikanischen lutherischen Kirchen 1955 zu ihrer ersten gemeinsamen
Konferenz, der Gesamtafrikanischen lutherischen Konferenz (All Africa
Lutheran Conference - AALC), in Marangu (Tansania) zusammengekommen
seien, haetten sie miteinander einen Traum geteilt. "Dieser Traum
wurde eine gemeinsame Vision fuer die Zukunft Afrikas", so der
Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael
Noko, waehrend der Feierlichkeiten aus Anlass des 50. Jubilaeums der
AALC am Sonntag, 13. November, in Windhoek (Namibia).
Das Thema der Konferenz lutherischer KirchenleiterInnen in Afrika, in
deren Rahmen das 50. Jubilaeum der AALC gefeiert wurde, "Aus Isolation
zur Gemeinschaft: Zur Heilung Afrikas" stelle eine Verbindung zur
Vision von Marangu her. Dieses Thema schliesse jede einzelne Person in
Afrika ein. Jede/jeder LutheranerIn sei zur Gemeinschaft eingeladen, so
Noko. Dieses Thema sei weiterhin eine Einladung an alle christlichen
Gemeinschaften, sich im oekumenischen Dialog fuer die Einheit der
ChristInnen zu engagieren, sowie an die oeffentlichen Gemeinschaften und
die PolitikerInnen, Afrika zu einer Gemeinschaft zu fuehren. Und dieses
Thema gelte auch fuer alle Religionsgemeinschaften in Afrika, gemeinsam
an der Schaffung einer Familie von Menschen zu arbeiten.
An der Konferenz lutherischer KirchenleiterInnen in Afrika, die vom 9.
bis 14. November in Windhoek stattfindet, nehmen ueber 80 VertreterInnen
lutherischer Kirchen Afrikas sowie von Partnerkirchen und
organisationen weltweit teil.
Mit Blick auf den Hauptgrund fuer die Einberufung der Konferenz in
Marangu vor 50 Jahren, der darin bestand, die lutherischen Kirchen
Afrikas aus der Isolation zu fuehren, erinnerte Noko daran, dass an der
Gruendung des LWB 1947 in Lund (Schweden) keine afrikanischen
Delegierten teilgenommen haetten. "Wir wurden von Missionaren
vertreten", so der LWB-Generalsekretaer.
Seit Marangu habe sich jedoch viel veraendert. Als LWB-Generalsekretaer
repraesentiere er bei der Konferenz in Windhoek LutheranerInnen aus der
ganzen Welt. Heute sei es moeglich, dass er als Afrikaner auch
lutherische ChristInnen aus Asien, Europa, Latein- und Nordamerika
vertrete.
Arbeitslosigkeit ist Ursache fuer grosses Leid in der Gesellschaft
Der namibische Premierminister Nahas Angula, der Gruesse von Praesident
Hifikepunye Pohamba ueberbrachte, betonte in einem Grusswort, dass die
Befreiung Namibias ein gemeinsamer Erfolg gewesen sei. Das namibische
Volk stehe auch in der Schuld der lutherischen Kirchen Afrikas. Als sich
die Delegierten lutherischer Kirchen 1955 in Marangu getroffen haetten,
habe sich bereits eine Veraenderung im Blick auf die Kolonialisierung
Afrikas abgezeichnet. 1960 sei Tansania unabhaengig und die Heimat der
Befreiung Afrikas geworden, so Angula.
Afrika stehe heute vor drei Herausforderungen, betonte der namibische
Premierminister: Armut, Arbeitslosigkeit und Krankheiten. Angula rief
dazu auf, die Armut zu ueberwinden. Arbeitslosigkeit, insbesondere unter
jungen Menschen, sei die Ursache fuer grosses Leid in der Gesellschaft.
Hinzu kaemen die HIV/AIDS-Pandemie sowie Malaria und Tuberkulose.
Eigentlich sei Afrika angesichts seiner Bodenschaetze wie Oel und
Diamanten ein reicher Kontinent und doch sei Afrika arm. "Wir sind ein
reicher Kontinent voller armer Menschen", so der Premierminister. Er
rief dazu auf, Partnerschaften und Allianzen zu bilden, um diese
Herausforderungen, die Afrika destabilisierten, anzugehen. Regierungen,
der Privatsektor, die Zivilgesellschaft und die Glaubensgemeinschaften
muessten sich gemeinsam dazu verpflichten, Armut, Arbeitslosigkeit,
HIV/AIDS und andere Krankheiten zu bekaempfen.
Ohne sichtbare Einheit finden lutherische Kirchen Afrikas kein Gehoer
Die LutheranerInnen Afrikas muessten sich ernste Frage stellen, betonte
Bischof Martin F. Shao von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in
Tansania in seiner Predigt im Rahmen der Feierlichkeiten aus Anlass des
50. Jubilaeums der AALC. Mehr als drei Viertel der Bevoelkerung in der
Region Sub-Sahara, nahezu 600 Millionen Menschen, lebten in Armut.
Versuche, die Armut zu bekaempfen, Frauen zu staerken und die
Kindersterblichkeit zu reduzieren, wuerden durch die zerstoererische
HIV/AIDS-Pandemie, durch Naturkatastrophen wie Duerren und
Ueberflutungen sowie durch gewaltsame Konflikte und entkraeftende
politische Auseinandersetzungen unterlaufen.
In einer Region, in der ueber 60 Prozent aller von HIV/AIDS Betroffener
weltweit leben wuerden, gehoere es zu den obersten Prioritaeten, die
Weiterverbreitung von HIV/AIDS aufzuhalten und Themen wie Malaria und
Tuberkulose anzupacken. Die Stimme der afrikanischen LutheranerInnen
muesse in Afrika und darueber hinaus gehoert werden, so Bischof Shao.
Ohne sichtbare Einheit wuerden die lutherischen Kirchen Afrikas aber
nicht gehoert, waeren sie nicht die Stimme derer, die keine Stimme
haetten. Die Feierlichkeiten aus Anlass des 50. Jubilaeums der AALC
wuerden den afrikanischen lutherischen Kirchen eine zweite Chance
eroeffnen, betonte der tansanische Bischof.
Die Konferenz lutherischer KirchenleiterInnen in Afrika findet auf
Einladung der drei lutherischen Kirchen in Namibia und des LWB in
Windhoek statt. Zu den drei LWB-Mitgliedskirchen in Namibia gehoeren die
Evangelisch-Lutherische Kirche in Namibia (ELKIN) mit ueber 640.000
Mitgliedern, die Evangelisch-Lutherische Kirche in der Republik Namibia
(ELKRN) mit rund 300.000 Mitgliedern sowie die deutschsprachige
Evangelisch-Lutherische Kirche in Namibia (ELKIN-DELK) mit rund 6.500
Mitgliedern. Rund die Haelfte der Bevoelkerung Namibias gehoert zu einer
der lutherischen Kirchen.
Die Region Afrika umfasst 36 lutherische Kirchen, von denen 30
Mitglieder des LWB sind. Die afrikanischen LWB-Mitgliedskirchen haben
insgesamt 14,08 Millionen Mitglieder in 22 Laendern. (799 Woerter)
* * *
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66 Millionen ChristInnen in
78 Laendern weltweit angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden.
* * *
LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html
LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz
Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
Tel.: +41-22-791-6352
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E-Mail: dmg@lutheranworld.org
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