wfn.org | Weihnachtsbotschaft von LWB-Praesident Bischof Mark S. Hanson

["Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>]

Furcht darf nicht unsere Realitaet bestimmen
Weihnachtsbotschaft von LWB-Praesident Bischof Mark S. Hanson

Genf, 23. November 2005 (LWI) - Der Praesident des Lutherischen
Weltbundes (LWB), Bischof Mark S. Hanson, hat in seiner diesjaehrigen
Weihnachtsbotschaft dazu aufgerufen, die Furcht nicht die Realitaet
bestimmen zu lassen. Wenn Angst zur Richtschnur in der Welt werde, dann
zoegen sich die Menschen entweder in die Isolation zurueck oder sie
gaeben sich Akten der Aggression hin. "Furcht macht das Leben hart,
nimmt den Mut, Fehler einzugestehen, schliesst Grenzen. Furcht macht uns
zynisch, laehmt uns, macht uns in uns selbst gekehrt", so Hanson, der
Leitender Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA)
ist.

In seiner Weihnachtsbotschaft an die Mitglieder der lutherischen
Gemeinschaft weltweit betonte der LWB-Praesident, Fuerchten sei
menschlich. "Furcht hat das Leben im vergangenen Jahr durchdrungen und
es bleiben in uns gespenstische Bilder zurueck." Kinder haetten Angst
vor dem Verlassensein, wenn ihre Eltern an HIV/AIDS sterben. Eltern
umklammerten ihre Kinder, sie treibe die Furcht, dass sie nicht genug zu
essen haben, um sie vor Tod und Krankheit zu bewahren. Menschen
kaempften inmitten von Naturkatastrophen ums Ueberleben. Andere suchten
Sicherheit vor der Gewalt.

"Gott sendet seine Boten aus, dass sie die Mauern der Furcht
zurueckhalten. So koennen wir die frohe Botschaft der Liebe Gottes in
Christus Jesus fuer seine ganze Schoepfung hoeren. Wir vertrauen unser
Leben der Verheissung Gottes an. Der Glaube bestimmt uns, nicht die
Furcht", betonte Hanson in seiner Weihnachtsbotschaft.

Der Glaube mache frei, die Bindung an die Suende zu bekennen und Gottes
Gabe der Vergebung anzunehmen. Der Glaube fordere dazu auf, das Kreuz
auf sich zu nehmen, Jesus nachzufolgen und die Zeichen von Gottes
Herrschaft der Gerechtigkeit, der Barmherzigkeit und des Friedens zu
bezeugen. "Wir gewinnen die Zukunft, wenn wir auf die Kraft und die
Verheissung des Todes und der Auferstehung Christi vertrauen", so
Hanson. (300 Woerter)

Im Folgenden finden Sie den vollen Wortlaut der Weihnachtsbotschaft von
LWB-Praesident Bischof Mark S. Hanson:

Weihnachtsbotschaft des LWB-Praesidenten 2005

Liebe Schwestern und Brueder in der weltweiten lutherischen
Gemeinschaft,

"Fuerchtet euch nicht!", so begann die Botschaft des Engels von Jesu
Geburt. So gruesste auch der Engel Gabriel eine verwirrte Maria:
"Fuerchte dich nicht!" Auch den klagenden Frauen an Jesu Grab sagten die
Engel: "Fuerchtet euch nicht!" Den Menschen im Exil in Babylon, die sich
von Gott verlassen fuehlten, wurde gesagt, "Seid getrost, fuerchtet euch
nicht!" (Jes 35,4)

Fuerchten ist menschlich. Furcht hat das Leben im vergangenen Jahr
durchdrungen und es bleiben in uns gespenstische Bilder zurueck. Kinder
haben Angst vor dem Verlassensein, wenn ihre Eltern an HIV/AIDS sterben.
Eltern umklammern ihre Kinder, sie treibt die Furcht, dass sie nicht
genug zu essen haben, um sie vor Tod und Krankheit zu bewahren. Menschen
kaempfen inmitten von Naturkatastrophen ums Ueberleben. Andere suchen
Sicherheit vor der Gewalt. Alle wissen um die Realitaet der Furcht.

Wir wissen um die Realitaet der Furcht, aber Furcht darf unsere
Realitaet nicht bestimmen. Wenn Angst zur Richtschnur in der Welt wird,
dann ziehen wir uns entweder in die Isolation zurueck oder wir geben uns
Akten der Aggression hin. Furcht macht das Leben hart, nimmt den Mut,
Fehler einzugestehen, schliesst Grenzen. Furcht macht uns zynisch,
laehmt uns, macht uns in uns selbst gekehrt.

Der Engel sagt, "Fuerchtet euch nicht! Siehe, ich verkuendige euch
grosse Freude, die allem Volke widerfahren wird; denn euch ist heute der
Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids."

Gott sendet seine Boten aus, dass sie die Mauern der Furcht
zurueckhalten. So koennen wir die frohe Botschaft der Liebe Gottes in
Christus Jesus fuer seine ganze Schoepfung hoeren. Wir vertrauen unser
Leben der Verheissung Gottes an. Der Glaube bestimmt uns, nicht die
Furcht.

Der Glaube macht uns frei, unsere Bindung an die Suende zu bekennen und
Gottes Gabe der Vergebung anzunehmen. Der Glaube fordert uns auf, unser
Kreuz auf uns zu nehmen und Jesus in unsere leidende Welt nachzufolgen.
Der Glaube zwingt uns, die Zeichen von Gottes Herrschaft der
Gerechtigkeit, der Barmherzigkeit und des Friedens zu bezeugen. Ein
Schriftsteller schreibt, "Der Glaube besiegt unsere Aengste, aber nicht
unseren Mut." Wir gewinnen die Zukunft, wenn wir auf die Kraft und die
Verheissung des Todes und der Auferstehung Christi vertrauen.

Lasst uns unsere Stimmen in der Gemeinschaft des Lutherischen
Weltbundes mit den Choeren aller Zeiten und an jedem Ort vereinen, wenn
wir voller Freude singen:

Ehre sei Gott in der Hoehe
und Friede auf Erden
bei den Menschen seines Wohlgefallens.

In der Gnade Gottes

Bischof Mark S. Hanson
Praesident, Lutherischer Weltbund

November 2005

Die LWB-Weihnachtsbotschaft 2005 finden Sie auf der LWB-Webseite im
PDF-Format unter:
www.lutheranworld.org/LWF_Documents/LWF_Christmas_2005-DE.pdf.

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