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Bedeutung des Luthertums fuer die Gemeinschaft der Kirchen
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"Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date
Fri, 16 Dec 2005 15:32:46 -0600
Bedeutung des Luthertums fuer die Gemeinschaft der Kirchen
Landesbischof Friedrich: Festhalten am lutherischen Bekenntnis staerkt
Profil der evangelischen Kirche
Hannover (Deutschland)/Genf, 16. Dezember 2005 (LWI) - "Das Festhalten
am lutherischen Bekenntnis und an der evangelisch-lutherischen Kirche
ist keine Eigenbroetelei, sondern bereichert die evangelische Kirche in
Deutschland und staerkt ihr Profil." Darauf hat der Leitende Bischof der
Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD),
Landesbischof Dr. Johannes Friedrich (Evangelisch-Lutherische Kirche in
Bayern), aufmerksam gemacht. In einem Beitrag der "VELKD-Informationen"
(Ausgabe vom 12. Dezember) schreibt er, dass sich
"evangelisch-lutherisch" weder als Abgrenzung gegen
"roemisch-katholisch" noch gegen andere Praegungen des Protestantismus
verstehe, "sondern eben als Bereicherung der umfassenden Kirche Jesu
Christi, in die die evangelisch-lutherischen Kirchen ein wertvolles
lebendiges Erbe einzubringen haben".
Zu diesem Erbe gehoere das Verstaendnis, wonach die Bibel in Jesus
Christus ihre Mitte habe und sich in ihm erschliesse. "Das heisst, alle
Zeugnisse des Alten und des Neuen Testaments werden auf das Heil
schaffende Kommen Gottes zu den Menschen in Christus bezogen", so
Friedrich. Keiner anderen biblischen Aussage komme ein ebensolches
Gewicht zu. Das sei auch die Sichtweise der altkirchlichen Bekenntnisse
gewesen und habe sich in ihnen niedergeschlagen.
Dieses Schriftverstaendnis habe ein "hohes oekumenisches Potenzial". Es
wehre zugleich allen extremen und einengenden Formen des Umgangs mit der
Bibel wie Fundamentalismus, Enthusiasmus oder individuell verkuerzende
Lehrmeinungen ab. Und gegen die Anpassung an den Zeitgeist setze es in
aller Klarheit "die spannungsreiche Frage nach der persoenlichen
Christusbeziehung". Das lutherische Bekenntnis wolle diese Erkenntnis
als Auslegungsnorm festhalten und fuer die ganze Kirche fruchtbar
machen.
Ebenfalls gehoere zu diesem Erbe die Einsicht, dass Kirche nicht nach
dem zu definieren sei, was die Apostel und die Christenheit geschaffen
haben, sondern wie sich Jesus den Menschen in der Verkuendigung und den
Sakramenten mitteile. Dieses Selbstverstaendnis, wie es im Augsburger
Bekenntnis von 1530 dargelegt sei, ordne alle Strukturmodelle und
Dienste dem Wirken Christi selbst unter, mache sie ueberholbar,
veraenderbar und erneuerbar. "Das lutherische Bekenntnis will das
Vertrauen allein auf Christus fuer jede Zeit festhalten und fuer die
ganze Kirche fruchtbar machen", betonte der bayerische Landesbischof.
Um als Kirchen wirksam zu sein, sei Uniformitaet nicht noetig.
Kennzeichen des Luthertums sei auch seine "oekumenische Gesinnung" sowie
die weltweite Pflege von Partnerschaften mit anderen Kirchen. "Die
evangelisch-lutherische Kirche ist also kein Sonderweg, sondern eine
Kirche, die den Protestantismus profiliert und zugleich die Kirchen
verbindet", so Friedrich.
Landesbischof Friedrich war im Oktober dieses Jahres von der
Generalsynode der VELKD zum neuen Leitenden Bischof und damit zum
Nachfolger von Bischof Dr. Hans Christian Knuth (Schleswig) gewaehlt
worden. Friedrich, der zuvor Catholica-Beauftragter der VELKD war, ist
in Personalunion auch Vorsitzender des Deutschen Nationalkomitees des
Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB).
Die VELKD ist ein Zusammenschluss von acht Landeskirchen. Ihr gehoeren
an: Bayern, Braunschweig, Hannover, Mecklenburg, Nordelbien, Sachsen,
Schaumburg-Lippe und Thueringen. Die VELKD repraesentiert rund zehn
Millionen Gemeindemitglieder. (458 Woerter)
Den vollstaendigen Wortlaut des Beitrags von Landesbischof Friedrich
finden Sie im PDF-Format (39 KB) unter:
www.velkd.de/aktuell/VI116_Friedrich.pdf.
* * *
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66 Millionen ChristInnen in
78 Laendern weltweit angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden.
* * *
LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html
LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz
Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
Tel.: +41-22-791-6352
Fax: +41-22-791-6630
E-Mail: dmg@lutheranworld.org
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