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Erneuter Bombenanschlag auf adventistische Kirche in Bagdad


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Date Wed, 8 Feb 2006 08:40:02 +0100

8. Februar 2006 Adventistischer Pressedienst (APD) Christian B. Schaeffler, Chefredakteur Fax +41-61-261 61 18 APD@stanet.ch http://www.stanet.ch/APD CH-4003 Basel, Schweiz

Erneuter Bombenanschlag auf adventistische Kirche in Bagdad

Bagdad/Irak. (APD) Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Bagdad ist erneut durch einen Bombenanschlag beschaedigt worden. Am Sonntag, dem 29. Januar, beobachtete gegen 15.30 Uhr einer der beiden zum Schutz des Gotteshauses eingesetzten Sicherheitsbeamten, wie ein Auto an der oestlichen Seite des Gebaeudes einparkte. Als er den Fahrer ansprach, sagte dieser, dass er in einem nahe gelegenen Kiosk nur schnell Zigaretten kaufen wolle. Da dem Waechter das verdaechtig vorkam, ging er zurueck, um seine Waffe zu holen und Alarm auszuloesen. Doch da explodierte das Fahrzeug bereits und verletzte ihn. Dabei gingen auch Fenster und Tueren der Kirche zu Bruch. Weil sich niemand in dem Gebaeude aufhielt, kamen keine weiteren Menschen zu Schaden.

Bombenanschlaege gab es am 29. Januar auch auf die vatikanische Nuntiatur (Botschaft) und eine weitere Kirche in Bagdad sowie auf zwei Gotteshaeuser in der nordirakischen Stadt Kirkuk. Dabei sollen insgesamt 16 Menschen getoetet und 20 verletzt worden sein. Nach einer Erhebung im letzten Jahr sind rund drei Prozent der Iraker beziehungsweise 800.000 Menschen Christen. 150.000 von ihnen sollen seit 2003 das Land verlassen haben.

Wie der Praesident der Siebenten-Tags-Adventisten im Irak, Basim Fargo, mitteilte, habe die adventistische Kirchengemeinde in Bagdad die Schaeden vergangener Anschlaege gerade beseitigt. "Die Regierung hatte sogar Ende letzten Jahres eine Finanzhilfe für die Reparaturen gewaehrt." Nun sei die Gemeinde wieder mit zerstoerten Fenstern und Tueren konfrontiert. "Von den urspruenglich rund 500 Siebenten-Tags-Adventisten im Irak haben sich inzwischen 90 Prozent im Ausland in Sicherheit gebracht. Etwa 40 leben noch in Bagdad und zehn in Mossul", sagte Fargo.

Die adventistische Kirche in Bagdad war waehrend des Irakkrieges unversehrt geblieben. Sie wurde erstmals bei dem schweren Bombenanschlag auf das in der Naehe liegende Hauptquartier des Internationalen Roten Kreuzes im Oktober 2003 beschaedigt. Weitere Fensterscheiben zerbrachen, als einige Zeit spaeter eine Granate vor der gegenueber liegenden Polizeistation einschlug. Im September 2004 explodierte ein mit 150 Kilogramm Sprengstoff beladenes und vor dem Gemeindezentrum geparktes Auto. Dabei brannten der Gottesdienstsaal und ein Technikraum aus. Die meisten Fensterscheiben an der Strassenseite gingen zu Bruch.

Die Explosion einer in einem Lastwagen versteckten Bombe eines Selbstmordattentaeters zog im Maerz 2005 nicht nur das Landwirtschaftsministerium in Bagdad in Mitleidenschaft, sondern auch das etwa 100 Meter entfernt liegende adventistische Gotteshaus. Zwei nach dem letzten Anschlag uebrig gebliebene Kirchenfenster wurden dabei zerstoert. Im Oktober letzten Jahres explodierten drei Sprengsaetze vor dem 250 Meter entfernt gelegenen "Palestine Hotel". Die Druckwellen schleuderten am Kirchengebaeude Sperrholzplatten weg, welche die durch frühere Anschlaege zertruemmerten Buntglasscheiben bedeckten, und zerstoerten die grosse Glasscheibe, die den Mutter-und-Kind-Raum von dem Gottesdienstraum trennt. Bei all diesen Anschlaegen habe es laut Fargo nur Sachschaeden gegeben, da keine Veranstaltungen in der Kirche stattgefunden haetten. Jetzt sei erstmals ein Sicherheitsbeamter verletzt worden.


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