Praesident lutherischer Kirche in Brasilien wird Vorsitzender des OeRK-Zentralausschusses LWB-Generalsekretaer Noko: Altmann ist eine der am besten fuer diese Position befaehigten Personen
Porto Alegre (Brasilien)/Genf, 24. Februar 2006 (LWI) - Der Praesident der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (IECLB), Prof. Dr. Walter Altmann (62), ist neuer Vorsitzender des Zentralausschusses des Oekumenischen Rates der Kirchen (OeRK). Altmann wurde am spaeten Donnerstagabend, 23. Februar, von den Mitgliedern des OeRK-Zentralausschusses zum Nachfolger Seiner Heiligkeit Aram I., Katholikos von Kilikien, ernannt, der dem Zentralausschusses seit der 7. OeRK-Vollversammlung 1991 in Canberra (Australien) vorstand.
Altmann sei "eine der am besten fuer diese Position befaehigten Personen", betonte der Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko, in einem Glueckwunschschreiben. Hierfuer spraechen vor allem seine theologische Qualifikation sowie die vielen Jahre als Kirchenleiter und als Praesident des Lateinamerikanischen Kirchenrates (CLAI) sowie sein Wissen ueber die Kirchen weltweit, so Noko. Altmann, seit Dezember 2002 IECLB-Praesident, wurde im Juli 2003 waehrend der Zehnten LWB-Vollversammlung im kanadischen Winnipeg in den LWB-Rat gewaehlt. Als Vorsitzender des LWB-Programmausschusses fuer Mission und Entwicklung ist Altmann auch Mitglied des LWB-Exekutivkomitees.
Laut LWB-Generalsekretaer Noko hat die 9. OeRK-Vollversammlung, die vom 14. bis 23. Februar in Porto Alegre (Brasilien) stattfand, deutlich gemacht, dass die Zukunft der oekumenischen Bewegung im 21. Jahrhundert auf radikale Kreativitaet und Zusammenarbeit angewiesen ist. Er sei ueberzeugt, so Noko, dass dies unter Altmanns Fuehrung sowie der Leitung des neuen Zentralausschusses moeglich sein werde. Der LWB seinerseits verstehe "das oekumenische Engagement als eine Verpflichtung und nicht als Option". Deshalb freue sich die Gemeinschaft lutherischer Kirchen auf die Zusammenarbeit mit dem OeRK in dem Streben nach christlicher Einheit.
Walter Altmann studierte Theologie im suedbrasilianischen São Leopoldo, in Buenos Aires (Argentinien) und in Hamburg (Deutschland). 1972 promovierte er in Hamburg ueber den Begriff der Tradition bei Karl Rahner. Von 1972 bis 1974 war er Gemeindepfarrer in Ijui in Suedbrasilien. Seit 1974 arbeitete er als Professor fuer Systematische Theologie an der Theologischen Hochschule in São Leopoldo. Sein wissenschaftliches Werk beschaeftigt sich mit Martin Luther, der lateinamerikanischen Befreiungstheologie und oekumenischen Studien. Von 1981 bis 1987 war Altmann Rektor der Theologischen Hochschule in São Leopoldo und von 1989 bis 1994 Direktor des Oekumenischen Instituts fuer Postgraduierten-Studien. Altmann war von 1998 bis 2002 IECLB-Vizepraesident und von 1995 bis 2001 CLAI-Praesident. Altmann ist verheiratet und hat vier Toechter.
Die IECLB ist mit rund 712.000 Mitgliedern die groesste lutherische Kirche Lateinamerikas. Seit 1952 gehoert sie zum LWB.
Indonesischer Lutheraner wird OeRK-Praesident fuer die Region Asien
Bereits am Mittwochabend, 22. Februar, hatten die Delegierten der OeRK-Vollversammlung die Mitglieder des neuen Praesidiums gewaehlt, zu dem auch Pfarrer Dr. Soritua Nababan von der Protestantisch-Christlichen Batak-Kirche (HKBP) in Indonesien gehoert. Nababan vertritt als einer der acht OeRK-PraesidentInnen die Region Asien. Er war unter anderem von 1987 bis 1998 Bischof der HKBP, der mit drei Millionen Mitgliedern groessten lutherischen Kirche Asiens. Seit 1952 gehoert die HKBP zum LWB. Von 1970 bis 1977 und von 1984 bis 1990 war er LWB-Vizepraesident sowie von 1990 bis 1997 Mitglied des LWB-Exekutivkomitees.
Zum neu gewaehlten OeRK-Exekutivausschuss gehoeren als VertreterInnen lutherischer Kirchen neben Praesident Altmann auch der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Dr. Rolf Koppe (Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers) sowie Inger Aasa-Marklund von der Schwedischen Kirche.
20 VertreterInnen von LWB-Mitgliedskirchen im OeRK-Zentralausschuss
Waehrend der OeRK-Vollversammlung in Porto Alegre wurde auch der Zentralausschuss, der 150 Delegierte umfasst, neu gewaehlt. Im gehoeren insgesamt 20 VertreterInnen von LWB-Mitgliedskirchen an (zwei aus Afrika, zwei aus Asien, zwoelf aus Europa, zwei aus Lateinamerika sowie zwei aus Nordamerika). Dieser Ausschuss ist zwischen den Vollversammlungen das hoechste Entscheidungsgremium des OeRK. (587 Woerter)
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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66,2 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.
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