Unterstuetzung fuer neuen UN-Menschenrechtsrat Internationale christliche Organisationen reagieren mit vorsichtigem Optimismus auf neuen UN-Menschenrechtsrat
Genf, 20. Juni 2006 (LWI) - Fuenf internationale christliche Organisationen haben in dieser Woche ihre Hoffnung zum Ausdruck gebracht, dass der neu gewaehlte Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) einen "wahrhaft offenen" Raum fuer ihre Mitwirkung zugunsten von Opfern von Menschenrechtsverletzungen zur Verfuegung stellen werde, und dass er die Defizite seiner Vorgaengereinrichtung ueberwinden und draengende Anliegen, insbesondere im Bereich rechtssetzender Initiativen, zu Ende bringen werde.
In ihrer positiven Reaktion auf die Einrichtung des neuen Menschenrechtsrates brachten der Oekumenische Rat der Kirchen, der Lutherische Weltbund, Franciscans International, Dominikaner fuer Gerechtigkeit und Frieden und Pax Christi International Optimismus zum Ausdruck und erklaerten, dass das neue UN-Organ zumindest "theoretisch * ueber groessere Moeglichkeiten" fuer die Umsetzung von Menschenrechtsstandards verfuegen koenne - eine Aufgabe, bei der die fruehere UN-Menschenrechtskommission "zu wenig" erreicht habe und dies "oftmals zu spaet".
In ihrer ersten schriftlichen Vorlage fuer das neue Gremium bekraeftigten die fuenf christlichen Organisationen ihre Unterstuetzung "fuer ein starkes, unabhaengiges und mit ausreichenden finanziellen Mitteln ausgestattetes System von Sonderverfahren", dem es gelingen sollte, sowohl die Defizite seiner Vorgaengereinrichtung zu ueberwinden als auch die Foerderung und Umsetzung internationaler Menschenrechtsstandards zu gewaehrleisten.
Die fuenf christlichen Organisationen aeusserten die Hoffnung, dass der Rat in seiner ersten Sitzungsperiode "alle von der Kommission uebernommenen Mandate um mindestens ein weiteres Jahr verlaengern wird, um *Schutzluecken' und den Abbruch von Verfahren waehrend der Pruefungszeit (fuer das System der Sonderverfahren) zu vermeiden".
Die christlichen Organisationen stellen an den neuen Menschenrechtsrat nicht nur die Erwartung, dass er die anhaengigen Berichte der fuenf zwischenstaatlichen Arbeitsgruppen der Kommission prueft und Beschluesse dazu fasst, sondern auch, dass er den Entwurf der internationalen Konvention ueber das Verschwindenlassen und den Entwurf der Erklaerung ueber die Rechte der indigenen Bevoelkerungen annimmt. "Das wuerde die Initiativen fuer noch anhaengige Rechtssetzungen der Kommission zu einem erfolgreichen Abschluss bringen", heisst es in der schriftlichen Vorlage.
"Wir erwarten vom Menschenrechtsrat * die Eroeffnung eines wahrhaft offenen Raumes fuer NGOs und fuer die Anhoerung der Opfer von Menschenrechtsverletzungen, der aermsten und verwundbarsten Glieder unserer Gesellschaften", erklaerten die fuenf Organisationen und aeusserten die Hoffnung, dass er in diesem Bereich ueber die von seinem Vorgaenger geschaffenen "wichtigen Vorbedingungen" hinausgehen werde.
Gleichwohl hoben die fuenf Organisationen die bedeutenden "Verdienste (der frueheren UN-Menschenrechtskommission) im Kampf um die Menschenrechte" hervor. Diese habe insbesondere durch die Schaffung grundlegender Vertragswerke des internationalen Menschenrechts zur Staerkung des Voelkerrechts, der menschlichen Gesellschaft und der Politik beigetragen. (404 Woerter)
Diese Pressemitteilung wird gemeinsam vom Oekumenischen Rat der Kirchen, dem Lutherischen Weltbund und Pax Christi International veroeffentlicht.
Den vollstaendigen Text der gemeinsamen schriftlichen Vorlage finden Sie unter: www.lutheranworld.org/LWF_Documents/UN_HR_Council_2006_DE.pdf (Deutsch) www.lutheranworld.org/LWF_Documents/UN_HR_Council_2006_EN.pdf (Englisch) www.lutheranworld.org/LWF_Documents/UN_HR_Council_2006_FR.pdf (Franzoesisch) www.lutheranworld.org/LWF_Documents/UN_HR_Council_2006_ES.pdf (Spanisch)
Weitere Informationen zur Arbeit des Lutherischen Weltbundes im Bereich Internationale Angelegenheiten und Menschenrechte finden Sie unter: www.lutheranworld.org/Arbeitsfelder/Biamr/BIAMR-Welcome.html
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