Internationale christliche Organisationen begruessen Annahme neuer Menschenrechtsstandards Kirchliche Organisationen loben Offenheit des UN-Rates fuer Zivilgesellschaft
Genf, 3. Juli 2006 (LWI) - Internationale kirchliche und oekumenische Organisationen haben die Annahme einer neuen Internationalen Konvention ueber den Schutz aller Personen vor dem Verschwindenlassen und einer Erklaerung ueber die Rechte indigener Voelker begruesst. Beide wurden bei der ersten Sitzung des Menschenrechtsrates der Vereinten Nationen (UN) verabschiedet, die am 30. Juni 2006 in Genf zu Ende ging.
Fuenf internationale christliche Organisationen - der Oekumenische Rat der Kirchen (OeRK), der Lutherische Weltbund (LWB), Franciscans International, Dominikaner fuer Gerechtigkeit und Frieden sowie Pax Christi International - hatten bereits eine gemeinsame Erklaerung an den UN-Rat gerichtet, in der sie diese Massnahmen forderten. In den vergangenen Jahren waren die fuenf Organisationen in diesen Fragen in vorderster Linie fuer die Zivilgesellschaft eingetreten.
"Die Annahme dieser Konvention bestaetigt einen Kurswechsel im Voelkerrecht zu den Rechten der Opfer auf Wahrheit, Gerechtigkeit und Wiedergutmachung", erklaerte Dr. Guillermo Kerber, Menschenrechtsexperte des OeRK. "Es zeigt auch, dass der neu gebildete UN-Menschenrechtsrat in der Lage ist, entscheidende Schritte fuer die grundlegende Wuerde und die Rechte der Menschen zu unternehmen und Straflosigkeit anzuprangern, und das ist begruessenswert."
Die kirchlichen Organisationen merkten an, dass Nichtregierungsorganisationen ein hohes Mass an Zugang zu den Diskussionen im Zusammenhang mit der ersten Sitzung des Rates erhalten hatten, und dass sie diese Transparenz befuerworteten. "Wir hoffen sehr, dass diese Offenheit fuer die Zivilgesellschaft und die interaktive Art der Diskussion Beispiele fuer die Arbeitsweise des Menschenrechtsrates in der Zukunft sind", betonte Peter Prove, Assistent des LWB-Generalsekretaers im Bereich Internationale Angelegenheiten und Menschenrechte, der dem Vorsitz der ersten Sitzung ausserdem eine "geschickte Leitung" attestierte.
"Wir hoffen, dass diese Konvention viel gegen die Straflosigkeit und fuer den Frieden der Familien verschwundener Personen erreichen wird", erklaerte Etienne De Jonghe, Generalsekretaer von Pax Christi International.
In ihrer gemeinsamen Erklaerung an den UN-Rat verpflichten sich OeRK, LWB, Franciscans International, Dominikaner fuer Gerechtigkeit und Frieden sowie Pax Christi International zur Zusammenarbeit mit dem neuen Menschenrechtsrat "als entscheidendes internationales Instrument zur Foerderung der Gerechtigkeit und der Menschenwuerde". Die fuenf Organisationen betonten, dass der Rat danach beurteilt werde, ob er "wirklich die Chancen auf ein Leben in Wuerde und in nachhaltiger Gemeinschaft fuer Menschen verbessert, die unter Diskriminierung, Mangel, Unterdrueckung und Gewalt leiden". (369 Woerter)
Den vollstaendigen Text der gemeinsamen schriftlichen Vorlage an den UN-Menschenrechtsrat finden Sie im PDF-Format auf der LWB-Webseite unter: www.lutheranworld.org/LWF_Documents/UN_HR_Council_2006_DE.pdf (Deutsch) www.lutheranworld.org/LWF_Documents/UN_HR_Council_2006_EN.pdf (Englisch) www.lutheranworld.org/LWF_Documents/UN_HR_Council_2006_FR.pdf (Franzoesisch) www.lutheranworld.org/LWF_Documents/UN_HR_Council_2006_ES.pdf (Spanisch)
Weitere Informationen zur Arbeit des Lutherischen Weltbundes im Bereich Internationale Angelegenheiten und Menschenrechte finden Sie unter: www.lutheranworld.org/Arbeitsfelder/Biamr/BIAMR-Welcome.html
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