LWB-JugendvertreterInnen setzen auf die Bereiche Anwaltschaft und Foerderung Vorschlag an LWB-Rat: Referat "Jugend in Kirche und Gesellschaft" soll in "LWB-Jugend" umbenannt werden
Wien (Oesterreich)/Genf, 12. Juli 2006 (LWI) - JugendvertreterInnen von Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes (LWB) haben die Umbenennung des LWB-Referats "Jugend in Kirche und Gesellschaft" (JKG) in "LWB-Jugend" vorgeschlagen. In einer von drei umfassenderen Empfehlungen des Internationalen Runden Tisches der JKG fuer JugendleiterInnen vom 14. bis 18. Juni in Wien (Oesterreich) betonten die 22 TeilnehmerInnen, dass sich die Jugendlichen der Gemeinschaft lutherischer Kirchen besser mit der Bezeichnung "LWB-Jugend" identifizieren koennten. Ihre Vorschlaege fuer eine gemeinsame Mission und Vision fuer das JKG-Referat fuer den Zeitraum 2008 bis 2012 sollen auf der LWB-Ratstagung im Maerz 2007 im schwedischen Lund praesentiert werden.
Der Runde Tisch schlug ebenfalls vor, dass die wichtigste Rolle von JKG, das zur LWB-Abteilung fuer Mission und Entwicklung (AME) gehoert, in Zukunft in den Bereichen Anwaltschaft und Foerderung liegen solle. Weiterhin wurde angeregt, dass weniger Programmarbeit in den LWB-Abteilungen und Bueros sowie in der lutherischen Gemeinschaft erfolgen solle. Die VertreterInnen aus 21 LWB-Mitgliedskirchen erklaerten, anwaltschaftliche Arbeit koennte im Rahmen von themengebundenen Kampagnen umgesetzt werden, in denen die Behandlung relevanter Fragen auf lokaler und regionaler Ebene moeglich waere.
Die JugendvertreterInnen betonten ausserdem die Notwendigkeit fuer eine konsequente Weiterfuehrung der Arbeit, und schlugen vor, dass JKG auf der Arbeit bereits bestehender lokaler, regionaler und weltweiter oekumenischer Organisationen aufbauen und, soweit moeglich, mit ihnen zusammenarbeiten solle.
Das Treffen in Wien war der Hoehepunkt eines zweijaehrigen Evaluierungsprozesses ueber die zukuenftige Ausrichtung des LWB-Jugendreferats. Die Empfehlungen basieren auf der Ueberpruefung des vorlaeufigen Berichts der Beraterin des JKG-Referats, Pfarrerin Mia Wrang.
Im Mittelpunkt des Strategieplanungsprozesses stand die Frage, was es bedeute, eine Kirchengemeinschaft zu sein. Obwohl es deutliche Unterschiede im ontologischen Verstaendnis sowie in der Bewertung der Bedeutung zwischen den Regionen gab, waren sich die TeilnehmerInnen einig, dass "in einer Gemeinschaft zu sein bedeutet, eine Kirche fuer andere zu sein. Durch den Glauben kommen wir zu einer Beziehung zu Gott und dem Naechsten", erklaerten sie.
Die TeilnehmerInnen aus LWB-Mitgliedskirchen in Afrika, Asien, Europa, Lateinamerika, der Karibik und Nordamerika bedauerten das Fehlen dreier Jugendlicher, die aufgrund nicht erteilter Visa nicht am dem Treffen teilnehmen konnten.
LWB/AME-Direktor Pfr. Dr. Kjell Nordstokke erinnerte daran, dass die Jugend nicht die Kirche der Zukunft, sondern eher die der Gegenwart sei, die in der Zukunft weiter bestehen werde. Er rief sie dazu auf, "ihr Wissen und ihre Weisheit" zu nutzen, auch wenn die Stimme der Jugend nicht auf eine Meinung oder Erfahrung reduziert werden koenne, sondern eine Bandbreite verschiedener Meinungen und Erfahrungen aus unterschiedlichen Kontexten darstelle.
Waehrend der fuenftaegigen Tagung trafen die TeilnehmerInnen auch mit Bischof Herwig Sturm von der gastgebenden Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Oesterreich zusammen. Weiterhin nahmen sie an Gottesdiensten in Gemeinden vor Ort teil und kamen mit den dortigen Jugendlichen ins Gespraech.
Das LWB/JKG-Referat wurde 1981 mit dem Ziel eingerichtet, die Interessen der 18- bis 30-Jaehrigen der LWB-Mitgliedskirchen und ihrer Gemeinden besser wahrzunehmen und enger mit ihnen zusammenzuarbeiten. Die Hauptaufgabe besteht in der Staerkung der Jugendarbeit durch ein internationales Netzwerk, das ganzheitliche Arbeit durch Verkuendigung, Anwaltschaft und Dienst befuerwortet. Es setzt sich auch fuer die Teilnahme junger Menschen am Leben und an der Arbeit der lutherischen Gemeinschaft ein. (530 Woerter)
(Ein Beitrag von Daranne Mills; sie vertrat die Evangelisch-Lutherische Kirche in Kanada am Runden Tisch der JKG.)
* * *
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66,2 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI" gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt werden.
* * *
LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html
LUTHERISCHE WELT-INFORMATION Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch Tel.: +41-22-791-6352 Fax: +41-22-791-6630 E-Mail: dmg@lutheranworld.org