LWB-Weltdienstprogramm in Indien wird 2008 lokale NGO Herausforderung und notwendiger Schritt
Kolkata (Indien)/Genf, 13. Juli 2006 (LWI) - Nach ueber 30 Jahren als Laenderprogramm der Abteilung fuer Weltdienst (AWD) des Lutherischen Weltbundes (LWB) soll LWB/AWD-Indien zum 1. Januar 2008 in eine selbststaendige lokale Organisation ueberfuehrt werden. Die Entscheidung zu diesem Schritt wurde im Rahmen eines Treffens am Runden Tisch im Juni dieses Jahres gefasst, an dem die HauptinteressenvertreterInnen von AWD-Indien in Kolkata (Nordostindien), dem Sitz des Bueros des Laenderprogramms, zusammenkamen.
Die TeilnehmerInnen der Tagung vom 7. bis 9. Juni vertraten Partnerorganisationen des Laenderprogramms wie die kanadische kirchliche Hilfsorganisation Canadian Lutheran World Relief, die daenische Hilfsorganisation DanChurchAid und die Schwedische Kirche sowie die LWB/AWD. Ausserdem waren VertreterInnen lokaler Partner anwesend wie die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche in Indien (VELKI), der Nationale Kirchenrat von Indien, die Kirche Nordindiens sowie Church's Auxiliary for Social Action - die Hilfs- und Entwicklungsorganisation der protestantischen und orthodoxen Kirchen in Indien. Das mit der LWB/AWD assoziierte Programm Rangpur Dinajpur Rural Service (RDRS) in Bangladesch war ebenfalls vertreten.
Das Gespraech am Runden Tisch verhalf den InteressenvertreterInnen zu einem besseren Verstaendnis der Folgen einer Lokalisierung und ermoeglichte einen Konsens darueber, wie die neue Organisation strukturiert und verwaltet werden soll. Als selbststaendige religioese Nichtregierungsorganisation (NGO) wird LWB/AWD-Indien ihren Namen beibehalten und damit auch weiterhin die lutherische und oekumenische Identitaet zum Ausdruck bringen. Ihre Nothilfe- und Entwicklungsarbeit wird sich auf die vorhandene Erfahrung und ihre Staerken gruenden. Durch die Lokalisierung wird mehr Legitimitaet erwartet sowie die Freiheit, ein fortschreitendes Entwicklungsprogramm zu verfolgen und mehr Moeglichkeiten zur Verbesserung der Finanzierung zu finden.
Die TeilnehmerInnen des Runden Tisches raeumten ein, dass der Lokalisierungsprozess zwar eine Herausforderung, aber auch einen notwendigen Schritt darstelle, der die lutherische und oekumenische Zusammenarbeit von AWD-Indien vor Ort und die Faehigkeit, auf strukturelle Armut und Verwundbarkeit durch Katastrophen zu reagieren, staerken werde. Seit der Einrichtung des Programms 1974 haben die Beduerftigen in den Staedten und auf dem Land davon profitiert. Die Zielstellung des Programms besteht dabei darin, benachteiligten Gemeinschaften die Moeglichkeit zu geben, selbst ihren Lebensstandard zu verbessern.
Das Vorhaben, AWD-Indien in eine lokale NGO zu ueberfuehren, basiert auf einem rund zehnjaehrigen Diskussionsprozess und wurde 2003 in einem Strategiepapier der AWD-Laenderprogramme umrissen. Bereits im Vorfeld der Entscheidung vom Juni dieses Jahres gab es seit 2004 eine Reihe von Beratungen und Evaluierungen, in die die MitarbeiterInnen des Programms sowie lokale und internationale Partner eingebunden waren.
Neville Pradhan, von Februar 2001 bis Juni 2006 AWD-Programmreferent fuer Fluechtlinge und Nothilfe im Genfer LWB-Sekretariat, wird Interimsdirektor von AWD-Indien und LWB/AWD-Laendervertreter befristet bis zum 31. Dezember 2007. Er wird sein neues Amt im September antreten und damit Nachfolger von Edwin Ramathal, der seit April 2005 Interimsdirektor ist.
Seit 1993 sind sieben fruehere LWB/AWD-Laenderprogramme in Afrika, Asien und Lateinamerika in mit dem LWB assoziierte Programme ueberfuehrt worden. Sie arbeiten als eigenstaendige nationale NGOs und werden von Leitungsgremien verwaltet, die aus VertreterInnen lokaler Partner zusammengesetzt sind. (477 Woerter)
(Ein Beitrag von Edwin Ramathal, LWB/AWD-Indien.)
Weitere Informationen zu LWB/AWD-Indien finden sie unter: www.lutheranworld.org/Arbeitsfelder/Awd/Laenderprogramme/AWD-Indien.html
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