Lutheraner aus vier Kontinenten besuchen Evangelisch-Augsburgische Kirche in Polen LWB-Generalsekretaer Noko: Einheit des Dienstes ein wichtiges oekumenisches Instrument
Warschau (Polen)/Genf, 31. Juli 2006 (LWI) * Ethnische und kulturelle Unterschiede stellten einen Schatz der Menschheit dar und muessten als solcher wahrgenommen werden, forderte der Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko, Anfang Juni bei einem Treffen mit dem Polnischen Oekumenischen Rat in Warschau (Polen). Der Reichtum dieser Verschiedenheit werde jedoch in ihr schmerzliches Gegenteil verkehrt, wenn er fuer politische Zwecke missbraucht werde.
Ethnische Saeuberungen und Konflikte, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit sowie Diskriminierung aufgrund von Abstammung und Kastenzugehoerigkeit seien Entstellungen der Schoepfung Gottes. Die Kirchen haetten die Verantwortung, in allen Menschen das Ebenbild Gottes zu erkennen, so der LWB-Generalsekretaer, der mit einer LWB-Delegation vom 1. bis 4. Juni die Evangelisch-Augsburgische Kirche in Polen besuchte.
Gegenwaertig stelle die oekumenische Bewegung die Kirchen vor die Aufgabe, eine angemessene Ausdrucksform fuer die sichtbare Einheit zu finden. Dabei gehe es vorrangig nicht immer nur um die Versoehnung kirchlicher Strukturen ; auch die Einheit des Dienstes koenne ein wichtiges oekumenisches Instrument sein, so Noko. Letztendlich sei die Suche nach einer sichtbaren Einheit die Suche nach Teilen des kirchlichen Lebens zum Wohl der Welt. Der LWB als eine Gemeinschaft von Kirchen, die zahlreiche Programme und Projekte weltweit unterhaelt, habe sich dazu verpflichtet, Gottes Frieden, Gerechtigkeit und Anteilnahme zu bezeugen.
Begleitet wurde Noko von Bischof Thomas J. Barnett von der Evangelisch-Luth erischen Kirche in Sierra Leone; von Diakonin Cristina Kilian aus Argentinien; von Dr. Jamilin Sirait, Praesident des Theologischen Seminars der Protestantisch-Christlichen Batak-Kirche in Nordsumatra (Indonesien); von Pfarrerin Dr. Eva-Sibylle Vogel*Mfato, Europareferentin der LWB-Abteilu ng fuer Mission und Entwicklung (AME); sowie von Pfr. Ireneusz Lukas, ehemaliger Leiter des LWB-Bueros fuer die Region Mittel- und Osteuropa in Bratislava (Slowakische Republik).
Die LWB-Delegation traf mit VertreterInnen des Polnischen LWB-Nationalkomit ees, der Christlichen Theologischen Akademie, oekumenischen Wuerdentraegern , politisch Verantwortlichen sowie VertreterInnen lutherischer Gemeinden in den polnischen Staedten Warschau, Kattowitz, Wroclaw (Breslau) und Swidnica (Schweidnitz) zusammen.
Ziel des Besuchs sei es, das Leben der LutheranerInnen in Polen kennen zu lernen, betonte LWB-Generalsekretaer Noko. Das Treffen solle den Austausch von LutheranerInnen aus unterschiedlichen Kontinenten und Kulturen ermoeglichen und so das Gefuehl der Gemeinschaft staerken.
In Warschau trafen die Mitglieder der LWB-Delegation mit Vertreterinnen kirchlicher Fraueninitiativen der lutherischen Kirche in Polen zusammen. In einer multimedialen Praesentation wurde die Situation der Frauen in der polnischen Gesellschaft sowie Rollen und Taetigkeiten von Frauen in der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen dargestellt.
Am 3. Juni nahmen die LWB-VertreterInnen an der feierlichen Namengebung des von der Diakonie Breslau gefuehrten Bildungs- und Rehabilitationszentru ms fuer Behinderte teil, das in Evangelisches Diakonie- und Ausbildungszent rum *Martin Luther? umbenannt wurde. (431 Woerter)
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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66,2 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.
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