LWB-Delegation von AIDS-KoordinatorInnen nimmt an 16. Internationaler AIDS-Konferenz teil ?Kirchen und Kirchenleitungen an Bord holen?
Genf, 10. August 2006 (LWI) * Mercy Chandral Devadhas ist Beraterin einer AIDS-Ambulanz der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche in Indien (VELKI). Ein normaler Arbeitstag der 38-jaehrigen Krankenschwester beinhaltet Bluttests, Behandlung HIV-typischer Krankheiten und Beratung HIV-Infizierter.
Devadhas gehoert zur einer Delegation des Lutherischen Weltbundes (LWB), die aus AIDS-KoordinatorInnen besteht, die die LWB-Mitgliedskirchen und Programme der LWB-Abteilung fuer Weltdienst vertreten und an der 16. Internationalen AIDS-Konferenz (IAK) vom 13. bis 18. August in Toronto (Kanada) teilnehmen. Zu der Konferenz, die unter dem Motto ?Time to deliver? steht, werden rund 20.000 TeilnehmerInnen erwartet, darunter VertreterInnen aus Politik, Wissenschaft, dem Gesundheitswesen, von Interessengruppen sowie HIV-Infizierte.
Die Konferenz sei ein wichtiges Forum fuer die KoordinatorInnen, um zu erfahren, wie andere, darunter auch HIV-Infizierte, mit dem Thema umgehen, betonte Dr. Sheila Shyamprasad, Programmkoordinatorin fuer HIV und AIDS der LWB-Abteilung fuer Mission und Entwicklung, im Vorfeld der Konferenz. Sie leitet ein Team von 21 AIDS-KoordinatorInnen auf der IAK, an der auch weitere RepraesentantInnen von LWB-Mitgliedskirchen teilnehmen.
Vom 10. bis 12. August werden ueber 500 TeilnehmerInnen mit religioesem Hintergrund auf oekumenischen und interreligioesen Vorkonferenzen zum Thema ?Glaube in Aktion: Das Versprechen halten? ueber die groessten Herausforderungen im Blick auf HIV und AIDS diskutieren. LWB-Praesident Bischof Mark S. Hanson, Leitender Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA), sowie der Anglikaner Canon Gideon Byamugisha aus Uganda, Mitbegruender des Afrikanischen Netzwerks mit HIV oder AIDS lebender oder durch HIV oder AIDS betroffener religioeser Fuehrungspersoenl ichkeiten (ANERELA+), werden zu dem Thema sprechen.
Ein Workshop unter LWB-Leitung zum Thema ?Kirchen und Kirchenleitungen an Bord holen? wird sich mit weltweiten Strategien und Prozessen beschaeftigen, mit Hilfe derer Kirchen und ihre fuehrenden VertreterInnen darin bestaerkt werden koennen, ihr Schweigen zu brechen, Mut zu zeigen und zu handeln. Das Globale Oekumenische Aktionsbuendnis (Ecumenical Advocacy Alliance * EAA), ein Netzwerk mit Sitz in Genf, das sich im Bereich AIDS und fairer Handel engagiert, unterstuetzt die Organisation der Vorkonferenzen.
Waehrend Kirchen und kirchennahe Organisationen bereits einen grossen Beitrag zur AIDS-Arbeit geleistet haetten, seien sie sich dessen nicht immer bewusst und viele haetten sogar das Gefuehl, den Erwartungen nicht gerecht zu werden, betonte Shyamprasad. Sie hofft, dass AIDS-Koordinatorin Devadhas und andere durch diese Konferenz die bedeutende Rolle der Kirchen bei der AIDS-Bekaempfung erkennen, die mithilfe einer Vielzahl von Netzwerken, MitarbeiterInnen und Freiwilligen in nahezu allen Bereichen der HIV- und AIDS-Arbeit stattfindet, insbesondere in der Arbeit mit HIV-Infizierten und Waisen.
Laut Shyamprasad wird das Forum aber auch auf die gewaltigen Herausforderun gen hinweisen, die noch offen bleiben, wie beispielsweise die Bekaempfung der Stigmatisierung von AIDS betroffener Menschen. Gerade dies sei ein Problem, dessen sich die Kirchen annehmen muessten.
Das LWB-Buero fuer Kommunikationsdienste ist in einem vom EAA koordinierten oekumenischen Medienteam vertreten, das Nachrichten und Features von der 16. IAK veroeffentlichen wird. (461 Woerter)
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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskn, denen rund 66,2 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.
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