Praesidentin des samischen Parlaments in Norwegen: Kirchen spielen Schluesselrolle fuer indigene Voelker Indigene VertreterInnen aus aller Welt nahmen bei LWB-Konsultation *Eine indigene Gemeinschaft?
Karasjok (Norwegen)/Genf, 30. September 2006 (LWI) * Die Praesidentin des samischen Parlaments in Norwegen (Sámediggi), Aili Keskitalo, hat die wichtige Rolle von Kirchen und anderen religioesen Gemeinschaften bei der Foerderung indigener Interessen in Norwegen sowie auf internationaler Ebene hervorgehoben.
*Das samische Parlament ist den religioesen Gemeinschaften zu Dank verpflichtet fuer die Arbeit, die sie auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene leisten, um indigene Angelegenheiten ins Bewusstsein zu rufen?, erklaerte Keskitalo am 20. September bei der Eroeffnung der Konsultation des Lutherischen Weltbunds (LWB) zum Thema *Eine indigene Gemeinschaft? im nordnorwegischen Karasjok, dem Sitz des samischen Parlaments.
Die Sámi sind ein indigenes Volk, das in Norwegen, Finnland, Schweden sowie Russland ansaessig ist. Von den schaetzungsweise 70.000 Sámi leben rund zwei Drittel in Norwegen, vor allem in der Region Finnmark im Norden des Landes.
Die LWB-Konsultation, die vom 20. bis 24. September in Karasjok stattfand, wurde vom LWB-Buero fuer Internationale Angelegenheiten und Menschenrechte des LWB organisiert. Gastgeberin war die Norwegische Kirche. An der Tagung nahmen 27 VertreterInnen indigener Gemeinschaften innerhalb der LWB-Mitglie dskirchen sowie mit ihnen verbundener Gemeinschaften aus 20 Laendern teil.
Ziel der Konsultation war, *dass Teilnehmende, die sich in aehnlichen Situationen befinden, zusammenkommen und Erfahrungen austauschen, um ihre Lebensbedingungen in ihren jeweiligen Gemeinschaften zu verbessern?, betonte Peter Prove, Assistent des LWB-Generalsekretaers im Bereich Internationale Angelegenheiten und Menschenrechte.
Laut Keskitalo messen die Sámi der Bitte um Vergebung, die die Norwegisch e Kirche 1997 fuer die Diskriminierung des samischen Volkes ausgesprochen hat, sehr grosse Bedeutung zu. *Einerseits beinhaltet eine solche Entschuldigung die Anerkennung der historischen Beziehungen, andererseits bringt sie auch die Erwartung mit sich, dass im Handeln der Kirche Respekt fuer die Gemeinschaften, in denen sie taetig ist, zum Ausdruck kommt?, so die Praesidentin des samischen Parlaments.
Die Sámi seien, verglichen mit der Situation indigener Voelker in anderen Teilen der Welt, ein *privilegiertes indigenes Volk?, betonte Keskitalo. *Wir leben in einer Gesellschaft und in einem Teil der Welt, wo wir der Gefahr von Verfolgung und Folter aufgrund unserer ethnischen Zugehoerigkeit nicht ausgesetzt sind.?
Keskitalo ist mit 38 Jahren die juengste und erste weibliche Sámediggi-Pr aesidentin. Sie wurde 2005 fuer eine vierjaehrige Amtszeit gewaehlt.
An der Konsultation beteiligten sich auch die europaeischen Teilnehmenden des LWB-Programms zur Heranbildung junger Fuehrungskraefte im Kommunikation sbereich, das gemeinsam von der Abteilung fuer Mission und Entwicklung und dem Buero fuer Kommunikationsdienste koordiniert wird. Im Anschluss an die Tagung fand vom 24. bis 26. September ein Kommunikationsworkshop fuer die europaeischen Teilnehmenden des Programms in Karasjok statt. (424 Woerter)
(Dieser Beitrag basiert auf einem Bericht der Oekumenischen Nachrichtenagen tur ENI - Ecumenical News International - von Svetlana Vojnic Feldy, Mitglied des LWB-Trainingsprogramms zur Heranbildung junger Fuehrungskraeft e im Kommunikationsbereich.)
Weitere Informationen zur LWB-Konsultation *Eine indigene Gemeinschaft? in Karasjok finden Sie im Internet in englischer Sprache unter: http://anin digenouscommunion.blogspot.com Dieser Weblog wurde im Rahmen des LWB-Traini ngsprogramms zur Heranbildung junger Fuehrungskraefte im Kommunikationsbere ich eingerichtet.
* * *
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66,2 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit ?LWI? gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt werden.
* * *
LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html
LUTHERISCHE WELT-INFORMATION Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch Tel.: +41-22-791-6352 Fax: +41-22-791-6630 E-Mail: dmg@lutheranworld.org