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LWB bestaetigt historische Erklaerung zumbischoeflichen Amt


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Fri, 18 May 2007 10:38:58 -0500

LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html

LUTHERISCHE WELT-INFORMATION Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch Tel.: +41-22-791-6352 Fax: +41-22-791-6630 E-Mail: dmg@lutheranworld.org

LWB bestaetigt historische Erklaerung zum bischoeflichen Amt LWB-Generalsekretaer Noko: Erklaerung von Lund ist kein Lehrdokument, sondern grundlegender Beitrag zur Diskussion

Lund (Schweden)/Genf, 18. Mai 2007 (LWI) - Nach achtjaehriger Vorbereitung hat der Rat des Lutherischen Weltbundes (LWB) bei seiner Tagung Ende Maerz in Lund (Schweden) eine historische Erklaerung zum bischoeflichen Amt angenommen.

Der Titel des Dokuments lautet: âDas bischoefliche Amt im Rahmen der Apostolizitaet der Kirche. Erklaerung von Lund. Lutherischer Weltbund - eine Kirchengemeinschaft.â Die Erklaerung von Lund entstand aus dem Bemuehen zu klaeren, wie die lutherischen Kirchen Wesen und Auftrag des Aufsichtsamtes in der Kirche verstehen, wobei besonders beruecksichtigt wurde, wie dieses Amt der Apostolizitaet der Kirche, also ihrer Kontinuitaet mit Christus und den Aposteln, dient.

Der LWB-Rat hatte 1999 den Auftrag fuer dieses Projekt erteilt, das vom LWB-Buero fuer Oekumenische Angelegenheiten in Zusammenarbeit mit der LWB-Abteilung fuer Theologie und Studien sowie dem Institut fuer Oekumenische Forschung in Strassburg (Frankreich) durchgefuehrt wurde. Es baut auf vorhergehenden Studien des LWB zum Thema auf, die 1983 und 1993 durchgefuehrt worden waren.

Im Jahr 2002 fand auf Malta eine Konsultation der lutherischen TeilnehmerInnen der oekumenischen Dialoge statt, an denen der LWB beteiligt ist. Aus dieser Konsultation ging die Erklaerung von Malta hervor, die sich wesentlich auf Materialien aus den oekumenischen Dialogen stuetzt und allen LWB-Mitgliedskirchen zur Pruefung und Stellungnahme vorgelegt wurde. 2001 und 2002 wurden vier Regionalkonsultationen durchgefuehrt, die sich mit den Fragen auseinandersetzten, die jeweils fuer die Kirchen in der betreffenden Region von Belang sind.

Der neue Text, der dem Rat bei seiner Tagung vom 20. bis 27. Maerz in Lund vorgelegt wurde, basiert auf der Erklaerung von Malta sowie allen Rueckmeldungen aus Regionen und einzelnen Kirchen. Im Rahmen der weiteren Diskussion waehrend der Ratstagung wurden Aenderungsantraege zum Text vom Programmausschuss fuer Oekumenische Angelegenheiten sowie von den Teilnehmerinnen der internationalen Konsultation lutherischer Bischoefinnen, Kirchenpraesidentinnen und Kirchenleiterinnen, die im Vorfeld der Ratstagung in Lund stattfand, vorgelegt und eingearbeitet. Die Erklaerung von Lund wurde am 26. Maerz einstimmig bestaetigt. Mit dem neuen Papier liegt nun erstmals ein offizieller Text vor, der das moderne lutherische Verstaendnis zum Aufsichtsamt formuliert.

LWB-Generalsekretaer Pfr. Dr. Ishmael Noko betonte, die Erklaerung sei nicht als Lehrdokument intendiert, sie stelle vielmehr einen grundlegenden Beitrag zur Diskussion einer sowohl fuer die oekumenischen Beziehungen als auch innerhalb des LWB als Kirchengemeinschaft bedeutenden Frage dar.

Die Erklaerung stellt fest, dass Personen im bischoeflichen Amt die Aufgabe haetten, ihren Leitungsauftrag in partizipatorischer Form wahrzunehmen, und so einen kooperativen Stil der Amtsausuebung zu foerdern. Sie seien berufen, Demut und Schlichtheit vorzuleben. Ihr Amt wolle nicht beherrschen, es wolle dienen und die entschiedene Zuwendung zu denen, die am Rande der Gesellschaft stehen, ueben. In Ausuebung ihres Amtes muessten sie die noetige Zeit und den noetigen Raum fuer persoenliches Gebet, Lernen und Erholung schaffen und damit auch das so notwendige Beispiel fuer alle Ordinierten wie auch Laien geben. (469 Woerter)

Der vollstaendige Text der Erklaerung von Lund steht in englischer Sprache als PDF-Dokument auf der LWB-Webseite zur Verfuegung unter: www.lutheranworld.org/LWF_Documents/LWF_The_Lund_Statement_2007.pdf

Eine deutschsprachige Uebersetzung der Erklaerung von Lund wird in Kuerze vorliegen.

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66,7 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit âLWI â gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt werden.


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