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LWB-Generalsekretaer fordert Freilassung suedkoreanischer Geiseln Internationale Staatengemeinschaft soll Bemuehungen zur sicheren Freilassun g der Geiseln nach Kraeften unterstuetzen
Genf, 13. August 2007 (LWI) - Der Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko, hat die internationale Staatengeme inschaft dazu aufgerufen, Bemuehungen der Regierung Suedkoreas zur sicheren Freilassung der suedkoreanischen Geiseln nach Kraeften zu unterstuetzen. ?Diese Krise sollte durch Verhandlungen geloest werden und nicht durch militaerische oder andere Mittel, die das Leben der Geiseln weiter in Gefahr bringen wuerden?, so Noko in einer am Montag, 13. August, veroeffentlichten Erklaerung.
Der LWB-Generalsekretaer forderte die Taliban auf, die verbleibenden suedkoreanischen Geiseln unversehrt freizulassen und keine weiteren ZivilistInnen fuer ihre politischen und militaerischen Zwecke zu missbrauch en.
Vor drei Wochen war die Gruppe von urspruenglich 23 ChristInnen waehrend einer Busfahrt von Kabul nach Kandahar in der Provinz Ghasni von den radikalislamischen Taliban in Afghanistan ueberfallen und verschleppt worden. In der Zwischenzeit erschossen die Entfuehrer zwei ihrer Geiseln. Die Taliban fordern die Freilassung inhaftierter GesinnungsgenossInnen.
Noko wies in seiner Erklaerung Unterstellungen zurueck, dass eine Reaktion auf missionarische Aktivitaeten als Faktor oder gar als Rechtfertigung fuer die Entfuehrung dienen koenne. ?Die Taliban, die fuer diese Tat verantwortlich sind, sind eher politisch als religioes motiviert. Ihr Handeln sollte dementsprechend als das Verbrechen beurteilt werden, das es ist?, so der LWB-Generalsekretaer. (211 Woerter)
Im Folgenden finden Sie den vollen Wortlaut der Erklaerung von LWB-Generals ekretaer Pfr. Dr. Ishmael Noko:
Erklaerung von Pfr. Dr. Ishmael Noko Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes
Alle glaeubigen Menschen, die guten Willens sind, beten fuer die sichere Freilassung der 21 suedkoreanischen Geiseln, die sich immer noch in Afghanistan in der Gewalt der Taliban befinden. Bemuehungen der suedkoreani schen Regierung, mit Unterhaendlern der Taliban ueber die sichere Freilassung der Geiseln zu verhandeln, sollten von der internationalen Staatengemeinschaft nach Kraeften unterstuetzt werden. Diese Krise sollte durch Verhandlungen geloest werden und nicht durch militaerische oder andere Mittel, die das Leben der Geiseln weiter in Gefahr bringen wuerden.
Die Gefahr, in der die Geiseln schweben, zeigte sich auf brutale Weise, als zwei von ihnen getoetet wurden. Die Geiselnehmer haben damit ihre Bereitschaft deutlich gemacht, unschuldige Menschen fuer ihre politischen Interessen zu opfern.
Ich weise jegliche Unterstellung zurueck, wie sie in einigen Kommentaren zu finden ist, die Reaktion auf missionarische Aktivitaeten sei ein Faktor oder gar eine Rechtfertigung fuer die Tat. Die Taliban, die fuer diese Tat verantwortlich sind, sind eher politisch als religioes motiviert. Ihr Handeln sollte dementsprechend als das Verbrechen beurteilt werden, das es ist.
Ich bin davon ueberzeugt, dass interreligioese Zusammenarbeit zwischen religioesen Fuehrungspersoenlichkeiten, die ihrem wahren Ruf zur Foerderung des Friedens folgen, zur Loesung der Krise beitragen kann, insbesondere, da politische Interessen einiger fuehrender Mitglieder der internationalen Staatengemeinschaft pragmatische Initiativen zur Befreiung der Geiseln verhindert haben.
Ich rufe die Taliban auf, die verbleibenden Geiseln unversehrt freizulassen und keine weiteren ZivilistInnen fuer ihre politischen und militaerischen Zwecke zu missbrauchen. Ich rufe alle Mitglieder der internationalen Staatengemeinschaft dazu auf, Bemuehungen fuer eine friedliche Loesung dieser Krise zu unterstuetzen.
Ich bete fuer die Familien der Geiseln, deren Leben so brutal ausgeloescht wurde, dass ihnen Trost zuteil wird. Ich bete, dass die Gewalt und Grausamkeit, die diese unschuldigen Menschen erfahren haben, nicht zu noch mehr Gewalt und Grausamkeit fuehren, sondern die Botschaft des Friedens verstaerken, die von ihnen verkuendet wurde. Ich bete fuer die Taeter, dass ihre Herzen Veraenderung erfahren und nicht laenger dem Frieden im Weg stehen. Ich bete fuer alle Menschen Afghanistans, dass der Frieden, den sie sich wuenschen, bald Wirklichkeit fuer sie und ihre Kinder wird.
Genf, 13. August 2007
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