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(LWI 08-04-2007) LWB-Generalsekretaer Noko bekraeftigt Afrikas multireligioese Wirklichkeit


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Date Fri, 31 Aug 2007 11:29:29 +0200

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LUTHERISCHE WELT-INFORMATION Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch Tel.: +41-22-791-6352 Fax: +41-22-791-6630 E-Mail: dmg@lutheranworld.org

LWB-Generalsekretaer Noko bekraeftigt Afrikas multireligioese Wirklichkeit Interreligioese Kommission im libyschen Tripolis

Tripolis (Libyen)/Genf, 31. August 2007 (LWI) â Der Initiator der Interreligioesen Initiative fuer Frieden in Afrika (IFAPA) und Generalsekre taer des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko, hat die unterschiedlichen Glaubenstraditionen in Afrika dazu aufgerufen, die multireligioese Wirklichkeit des Kontinents bewusst wahrzunehmen. Eine Sichtweise, die diese Realitaet nicht beruecksichtige, werde unweigerlich zu Spannungen fuehren, warnte Noko.

âAlle Glaubenstraditionen haben die Tendenz, den Kontinent ausschliesslich aus ihrer eigenen Glaubensperspektive heraus zu sehen, statt die multireligioese Wirklichkeit Afrikas im Blick zu haben. Afrika nicht in der richtigen Perspektive zu sehen, fuehrt zwangslaeufig zu Spannungen und Instabilitaetâ, erklaerte Noko vor leitenden ReligionsvertreterInnen anlaesslich der Eroeffnung der Zweiten Tagung der IFAPA-Kommission am 27. August in der libyschen Hauptstadt Tripolis.

Die Mitglieder der IFAPA-Kommission, der VertreterInnen der sieben Glaubenstraditionen des Kontinents â Afrikanische traditionelle Religion, Bahaismus, Buddhismus, Christentum, Hinduismus, Islam und Judentum â angehoeren, kamen vom 27. bis 30. August in dem nordafrikanischen Land zusammen, um Berichte des Sekretariats des panafrikanischen interreligioesen Netzwerks entgegenzunehmen. Die Teilnehmenden beschaeftigten sich ebenfalls mit der bisher geleisteten Arbeit und den zukuenftigen Schwerpunkten der IFAPA. Ferner nahmen sie einen Bericht des neu eingerichteten IFAPA-Frauenreferats entgegen.

Die Tagung in Tripolis wurde von der Union der Muslimischen Raete fuer Ost-, Zentral- und Suedafrika mit Unterstuetzung der World Islamic Call Society ausgerichtet. Es war das zweite Treffen der Kommission, die im Juni 2006 eingesetzt wurde, um das Ziel der IFAPA, leitende afrikanische ReligionsvertreterInnen in interreligioese friedensstiftende Initiativen auf dem Kontinent einzubinden, zu unterstuetzen. Noko leitet die IFAPA-Init iative, die im Oktober 2002 in Johannesburg (Suedafrika) ins Leben gerufen wurde.

Der LWB-Generalsekretaer erklaerte in Gegenwart von DiplomatInnen und VertreterInnen der libyschen Regierung, die Kommission setze sich fuer ein friedliches Afrika ein, in dem jeder die Tradition des anderen respektiere und fuer friedliche Koexistenz eintrete.

Sie haetten erkannt, betonte der IFAPA-Initiator, der selbst lutherischer Pfarrer aus Simbabwe ist, dass die AfrikanerInnen es allzu oft zugelassen haetten, von den Konfliktparteien fuer ihre Zwecke missbraucht zu werden. âWenn es etwas gibt, das Afrika niemals importieren kann, dann ist es Frieden.â

Zu den nennenswerten Erfolgen der IFAPA, so Noko, gehoere ein Besuch im Sudan Anfang 2007, bei dem die Delegationsmitglieder mit VertreterInnen der Regierung in Khartum und der suedsudanesischen Regierung sensible Fragen im Zusammenhang mit der Umsetzung des umfassenden Friedensabkommens (CPA) vom Januar 2005 angesprochen haetten. Ferner sei die Frage des grenzueberschreitenden Konflikts mit der nordugandischen âWiderstan dsarmee des Herrnâ (The Lordâs Resistance Army, LRA) Gegenstand von Gespraechen gewesen. Noko lobte die traditionellen Konfliktloesungsstrategien des Acholi-Volkes, das von dem Konflikt zutiefst in Mitleidenschaft gezogen werde.

âFuer jede Ursache eines Konflikts muss es eine ursaechliche Loesung geben â eine Loesung, die allen Betroffenen Frieden bringtâ, erklaerte Noko. âAus meiner kurzen Begegnung mit leitenden Vertretern der LRA habe ich gelernt, dass sie offen dafuer sind, mit Religionsvertretern und Religionsvertreterinnen nach einer solchen ursaechlichen Loesung fuer den Konflikt in Norduganda zu suchen.â

Scheich Saleh Habimana, Mufti von Ruanda und Vorsitzender der Union muslimischer Raete fuer Ost-, Zentral- und Suedafrika, betonte, der Dialog sei unabdingbare Voraussetzung fuer eine sichere Zukunft aller.

âWo Unwissenheit herrscht, herrscht auch Misstrauen und manchmal Hass. Gegenseitiges Verstaendnis hingegen hat eine sehr heilsame Wirkungâ €œ, erklaerte er in seiner Begruessungsansprache.

Fehlendes Verstaendnis und Spaltung als Erbe der Kolonialherrschaft, der Sklaverei, des Rassismus und der Ausbeutung, so Habimana, stellten Afrika vor die Herausforderung, durch den Dialog Mittel und Wege zu finden, die einen Beitrag zur Entwicklung des Kontinents leisten wuerden. (565 Woerter)

(Ein Beitrag von LWI-Korrespondent Fredrick Nzwili, der an der Tagung der IFAPA-Kommission in Tripolis teilnahm.)

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