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Interreligioese Konferenz endet mit Bekenntnis zu Heilung und Versoehnung IFAPA-Initiator Ishmael Noko: Wir haben eine neue Partnerschaft in Afrika geschlossen
Tripolis (Libyen)/Genf, 7. September 2007 (LWI) â In einem Sechs-Punkte-Aktionsplan haben VertreterInnen von Afrikas sieben Glaubenstr aditionen erneut ihre Absicht und Bereitschaft bekundet, gewalttaetige Konflikte in Afrika zu verhueten, konstruktiv damit umzugehen, sie zu loesen und so das negative Image des Kontinents zu veraendern. Auf ihrer Tagung, die vom 27. bis 30. August in der libyschen Hauptstadt Tripolis unter der Schirmherrschaft der Interreligioesen Initiative fuer Frieden in Afrika (IFAPA) stattfand, bekraeftigten sie gemeinsam ihre Entschlossenheit , sich in den laufenden Friedensprozessen fuer Heilung und Versoehnung einzusetzen.
Obwohl die IFAPA-Kommission auf ihrer zweiten Tagung Solidaritaetsbesuchen in Burundi, Eritrea und Aethiopien, Norduganda, Somalia und der Demokratisc hen Republik Kongo Prioritaet einraeumte, ersuchte Pfr. Amegah Kwaku, Praesident der konfessionellen lutherischen Kirchen im franzoesischsprachig en Afrika, um die Entsendung einer interreligioesen Friedensdelegation nach Togo, da die Spannungen in dem Land zugenommen und grosse Besorgnis unter den KirchenleiterInnen ausgeloest haetten.
âSie muessen zu uns kommen und mit den politisch Verantwortlichen ueber die gewaltfreie Abhaltung von Wahlen reden. Sie koennten das hervorheben, was die Kirchen schon lange sagen: wenn keine Gewalt herrscht, wird es Frieden geben. Sie koennten mit den fuehrenden Parteivert retern und anderen Gruppen redenâ, schlug Kwaku vor.
In dem westafrikanischen Land sind allgemeine Wahlen geplant, aber es ist noch kein fester Termin dafuer vorgesehen. Die Angst vor Gewalt ist mit den wachsenden Spannungen zwischen der Regierungskoalition und der Opposition gestiegen.
Ein sensibles Gleichgewicht herstellen
Die durch den aethiopisch-eritreischen Grenzkonflikt um die Ortschaft Badme ausgeloesten Spannungen geben den leitenden ReligionsvertreterInnen nach wie vor Anlass zur Sorge. âWenn eine Reise nach Eritrea und Aethiopien geplant wird, muss auf ein sensibles Gleichgewicht geachtet werden. Falls die IFAPA dorthin geht, sollte sie den zwei Konfliktparteien einen Vorschlag unterbreiten, der beiden das Gefuehl gibt, gewonnen zu habenâ, erklaerte Pfr. Iteffa Gobena, Praesident der Aethiopischen Evangelischen Kirche Mekane Yesus.
Pfr. Leonard Amos Mtaita von Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania forderte die Mitglieder der IFAPA-Kommission auf sicherzustellen, dass die Solidaritaetsbesuche in Konfliktgebieten Treffen mit ranghohen Regierungsve rtreterInnen einschliessen.
Bischof Sumoward E. Harris von der Lutherischen Kirche in Liberia betonte, die Strategie solcher Begegnungen sei sehr effektiv, wie der Besuch einer IFAPA-Delegation vor den allgemeinen Wahlen 2005 in Liberia gezeigt habe.
Als die leitenden afrikanischen ReligionsvertreterInnen nach Liberia gekommen seien, haetten sie gute Ratschlaege gegeben. Ihr Besuch habe grosse Wirkung gezeigt, so Harris. âWir ergreifen jetzt selbst die Initiative, um das, was die IFAPA uns geraten hat, auf lokaler Ebene umzusetzen. Das heisst, dass wir â egal, was auch passiert â niemanden mehr von ausserhalb brauchen, um die Vorschlaege der IFAPA umzusetzenâ, erklaerte Harris, der selbst Mitglied der IFAPA-Kommission ist.
Kommissionsmitglied Kjell Magne Bondevik, ehemaliger Premierminister Norwegens, der ein Papier mit dem Titel âParteipolitik und Koalitionsregierungenâ vorgelegt hatte, brachte seine Ueberzeugung zum Ausdruck, dass Koalitionen gut fuer die Demokratie seien. âIn einer Koalition muessen verschiedene Meinungen und Interessen beruecksichti gt und Kompromisse geschlossen werden. Eine einne Gruppe darf nicht dominieren. Das ist vom Prinzip her demokratisch gedacht und steht in voelligem Gegensatz zu dem Gedanken, dass einer das Sagen hat.â
Seit der Gruendung der IFAPA im Oktober 2002 war dies die erste Tagung in Nordafrika. Gastgeberin war die World Islamic Call Society mit Hauptsitz in Tripolis, organisatorisch wurde sie von der Union der Muslimischen Raete fuer Ost-, Zentral- und Suedafrika unterstuetzt. An der Tagung nahmen die Mitglieder der IFAPA-Kommission, libysche RegierungsvertreterInn en, ParlamentarierInnen aus verschiedenen afrikanischen Laendern, BeobachterInnen aus Europa und Nordamerika sowie MedienvertreterInnen teil.
Friedenserziehung
âWir haben einen langen Weg zurueckgelegt, seit die IFAPA vor fuenf Jahren gegruendet wurdeâ, lautet das Fazit von Pfr. Dr. Ishmael Noko, IFAPA-Initiator und Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB). âVon einer Initiative, an der nur leitende Religionsvertreter und Religionsvertreterinnen sowie Gemeinschaften beteiligt waren, sind wir zu einer Partnerschaft zwischen Religionsgemeinsc haften, dem Privatsektor und politischen Fuehrungskraeften gelangt. Ich hoffe, dass die IFAPA in den kommenden Jahren das Stadium erreicht, in dem Friedenserziehung in dieser neuen Partnerschaft als gemeinsame Verantwortun g verstanden wirdâ, so Noko.
Auf die Frage nach einer moeglichen Intervention der IFAPA in seinem eigenen Land, Simbabwe, das gegenwaertig eine tiefe politische und wirtschaftliche Krise durchlebt, erklaerte Noko im Gespraech mit Lutherisch en Weltinformation (LWI): âDie IFAPA begruesst die von der Gesamtafrikanischen Kirchenkonferenz (AACC) ergriffenen Initiativen und jede Intervention wuerde in Zusammenarbeit mit der AACC und auf deren Initiative erfolgen. Was die IFAPA in diesem Zusammenhang als âMehr wertâ bieten kann, ist die interreligioese Perspektive, die die islamische und andere Glaubensgemeinschaften in Simbabwe einbezieht.â (734 Woerter)
(Ein Beitrag von LWI-Korrespondent Fredrick Nzwili aus Kenia, der an der Tagung der IFAPA-Kommission in Tripolis teilgenommen hat.)
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