[APD] Kleinere Religionsgemeinschaften in Serbien jetzt illegal
12. September 2007
Adventistischer Pressedienst (APD)
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Kleinere Religionsgemeinschaften in Serbien jetzt illegal
Belgrad/Serbien,12.09.2007/APD Seit dem 7. Mai diesen Jahres haben in Serbien die Baptisten, Pfingstchristen, Alt-Katholiken, Jehovas Zeugen und die Reformationsbewegung der Siebenten-Tags-Adventisten, die sich im Ersten Weltkrieg von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten abspaltete, keinen rechtlichen Status mehr. Sie galten zwar einmal als anerkannte Religionsgemeinschaften, aber nachdem ihnen die Behoerden im Juli 2007 die erneute Registrierung verweigert hatten, gelten sie juristisch als nicht mehr existent. Darauf wies die in Oslo ansaessige christliche norwegische Menschenrechtsorganisation Forum 18 hin.
Schuld an dieser Illegalitaet sei das 2006 vom Parlament beschlossene neue Religionsgesetz. Es gestehe den sogenannten "traditionellen" Religionsgemeinschaften automatisch die Koerperschaftsrechte zu. Als "traditionell" gelten nur die Serbische Orthodoxe, roemisch-katholische, Slowakische Lutherische, reformierte und Evangelisch-Christliche (lutherische) Kirche sowie die islamische und juedische Glaubensgemeinschaft. Die Rumaenische Orthodoxe Kirche im Banat und die Griechische Katholische Kirche mit orthodoxem und lateinischem Ritus erhielten nachtraeglich ebenfalls "automatisch" Koerperschaftsrechte.
Alle anderen sogenannten "nicht-traditionellen" Religionsgemeinschaften muessen beim Religionsministerium ihre Registrierung als Rechtspersoenlichkeit beantragen. Dazu benoetigen sie eine Mitgliedschaft von mindestens 100 serbischen Staatsbuergern. Bisher hat das Ministerium laut Forum 18 nur die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die Vereinigte Methodistische Kirche, die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen), die Evangelische Kirche in Serbien, die Kirche der Liebe Christi und die Spirituelle Kirche Christi (UPC) registriert. Ohne diese Eintragung als eigene Rechtspersoenlichkeit existierten Glaubensgemeinschaften juristisch nicht, so dass sie kein Bankkonto eroeffnen, keine auslaendischen religioesen Mitarbeiter ins Land holen, kein Eigentum besitzen, nichts kaufen oder verkaufen, keine Literatur verbreiten und keine hauptamtlichen Kraefte anstellen koennten.
Ueber den Status der Gemeinde Gottes (Cleveland, Tennessee/USA), der Siebenten-Tags-Baptisten, der Hare Krishna Gemeinschaft und anderer kleinerer Religionsgemeinschaften haetten die Behoerden noch nicht entschieden. Die Jehovas Zeugen und die Baptisten haben, so Forum 18, beschlossen, wegen der Verweigerung der Registrierung das serbische Verfassungsgericht anzurufen.
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