From the Worldwide Faith News archives www.wfn.org


[APD] Myanmar: Kirchen rufen zum Gebet für Frieden auf


From "APD Schweiz/Switzerland" <APD@stanet.ch>
Date Mon, 8 Oct 2007 10:01:09 +0200

[APD] Myanmar: Kirchen rufen zum Gebet fuer Frieden auf

8. Oktober 2007

Adventistischer Pressedienst (APD)

Christian B. Schaeffler, Chefredakteur

Fax +41-61-261 61 18

APD@stanet.ch

http://www.stanet.ch/APD

CH-4003 Basel, Schweiz

Myanmar: Kirchen rufen zum Gebet fuer Frieden im Lande auf - Sicherheitsagenten durchsuchen kirchliche Einrichtungen

Rangun/Myanmar. [APD] Die christlichen Kirchen in Myanmar rufen landesweit zu Gebetsversammlungen auf, um fuer Frieden und Gerechtigkeit in dem suedostasiatischen Land zu bitten. Zu den Initianten gehoeren unter anderen der anglikanische Erzbischof Samuel San Si, der Generalsekretaer der roemisch-katholischen Bischofskonferenz von Myanmar, Charles Maung Bo, und die Leitung der Myanmar Baptist Convention (MBC).

Waehrend den seit zwei Wochen andauernden Protestdemonstrationen seien verschiedene christliche Kirchen, darunter auch die Raeumlichkeiten der MBC und des nationalen Kirchenrates von Myanmar (MCC) von Sicherheitsagenten der Regierung durchsucht und Mitarbeitende ins Kreuzverhoer genommen worden, verlautet aus zuverlaessiger kirchlicher Quelle in Rangun.

Seit der Niederschlagung der Demokratiebewegung 1988 ueberwacht der Staat die Taetigkeiten und Kontakte der Christen. Jede Art von Publikationen, Internet und E-Mail-Verkehr unterliegt der staatlichen Zensur.

Rund 89 Prozent der ueber 50 Millionen Einwohner sind Buddhisten. Sie gehoeren mehrheitlich der aeltesten noch existierenden Schultradition, dem Theravada-Buddhismus an. Die Christen bilden eine fuenfprozentige Minderheit. Mit ueber 1,2i Millionen stellen die Baptisten in Myanmar mehr als die Haelfte aller Christen. Die andere Haelfte sind Katholiken, Reformierte, Siebenten-Tags-Adventisten, Methodisten sowie Glaeubige anderer christlichen Gemeinschaften.

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) sind in Myanmar systematische Menschenrechtsverletzungen seit Jahren weit verbreitet. Dazu gehoeren auch Zwangsarbeit und die Rekrutierung von Kindersoldaten. Gesetze des Landes stellen die friedliche Aeusserung politisch abweichender Meinungen unter Strafe. Ende 2006 waren die meisten wichtigen Oppositionsfuehrer per Gerichtsurteil oder durch administrative Verfuegung in Haft bzw. unter Hausarrest, zusammen mit mehr als 1160 politischen Gefangenen, die unter den sich zusehends verschlechternden Haftbedingungen in Gefaengnissen einsitzen. Haeufig werden Personen ohne Vorlage eines Haftbefehls eingesperrt und der Kontakt zur Aussenwelt wird ihnen verwehrt. Folter und andere Formen einer grausamen, unmenschlichen und erniedrigenden Behandlung sind an der Tagesordnung, besonders bei Verhoeren und waehrend der Untersuchungshaft. International geltende Standards fuer faire Gerichtsverfahren werden zudem bei politisch motivierten Prozessen routinemaessig missachtet.

Hintergrund:

Protestbewegung buddhistischer Moenche

Erste friedliche Demonstrationen begannen im August dieses Jahres aus Anlass einer drastischen Erhoehung der Benzinpreise und gewannen rasch an Zulauf. Nachdem bekanntgeworden war, dass Moenche in der Stadt Pakokku durch Sicherheitskraefte verletzt worden waren, setzten sich buddhistische Moenche an die Spitze der Protestkundgebungen. Sie forderten eine Ruecknahme der Preiserhoehungen bei vielen Guetern des taeglichen Bedarfs, die Freilassung politischer Gefangener sowie einen nationalen Versoe hnungsprozess, um die tiefe politische Spaltung des Landes zu ueberwinden. Am Abend des 25. September 2007 begannen die Behoerden gegen Demonstranten vorzugehen, erliessen fuer die kommenden 60 Tage eine Ausgangssperre von 21 Uhr bis 5 Uhr morgens und drohten der Bevoelkerung mit rechtlichen Schritten gegen Teilnehmer an den Protesten.

Diese Agenturmeldung ist auch im Internet abrufbar unter:

http://www.stanet.ch/apd/news/1514.html




Browse month . . . Browse month (sort by Source) . . . Advanced Search & Browse . . . WFN Home