[APD] Patriarchat in Istanbul draengt Tuerkei auf rechtliche Anerkennung
8. Oktober 2007
Adventistischer Pressedienst (APD)
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Patriarchat in Istanbul draengt Tuerkei auf rechtliche Anerkennung
Istanbul/Tuerkei. [APD] Mit Nachdruck fordert das Oekumenische Patriarchat in Istanbul die neu gewaehlte tuerkische Regierung auf, den Status des Patriarchats rechtlich anzuerkennen. Nach Meinung des Sekretaers des Heiligen Synods, Archimandrit Elpidophoros Lambriniadis, muesse "die de facto-Existenz des Patriarchats auch de jure anerkannt werden". Ohne diese Anerkennung seien dem Patriarchat "in jeder Hinsicht die Haende gebunden" und ein offizieller Dialog mit dem Staat zur offenen Frage des Kirchenbesitzes sei nicht moeglich, so der Archimandrit.
Ausserdem sinke die Zahl der griechisch-orthodoxen Glaeubigen wie auch anderer Minderheitenkirchen in der Tuerkei durch die Emigration weiter, sodass "dringender Handlungsbedarf" bestehe. Er habe den Eindruck, dass die Untaetigkeit der Regierung in dieser Frage eine "bewusste Taktik" darstelle, um das Patriarchat weiter zu schwaechen.
Die tuerkische Regierung erkennt den Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., nur in seiner Eigenschaft als Oberhaupt der griechischen Orthodoxie in der Tuerkei an, nicht jedoch als Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie.
Das Oekumenische Patriarchat von Konstantinopel versteht sich als spiritueller Fuehrer der Weltorthodoxie und ist damit Oberhaupt ueber etwa 300 Millionen Christen. Allerdings sind die Befugnisse des Patriarchen eingeschraenkt und er hat zum Beispiel keine Befugnisse bei anderen Patriarchaten bzw. autokephalen Kirchen. Das Patriarchat wird als Primus inter pares (Erster unter Gleichen) verstanden.
Das Gerichtsverfahren gegen Bartholomaios I. wegen des Gebrauchs des Titels "Oekumenischer Patriarch" bei einer Rede im Juli wurde zwar kuerzlich durch die tuerkische Justiz eingestellt, doch sei es immer noch nicht zur laengst faelligen "offiziellen Anerkennung des Patriarchats als Rechtsperson gekommen", so der Sekretaer des Heiligen Synods.