LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html
LUTHERISCHE WELT-INFORMATION Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch Tel.: +41-22-791-6352 Fax: +41-22-791-6630 E-Mail: dmg@lutheranworld.org
LWB-Generalsekretaer gratuliert Gore und UN-Klimarat zu Friedensnobelpreis
Interreligioese Zusammenarbeit zum Schutz und Erhalt der Erde und fuer gerechtes und nachhaltiges Leben fuer alle Menschen
Genf, 15. Oktober 2007 (LWI) - Der Lutherische Weltbund (LWB) hat dem ehemaligen US-amerikanischen Vizepraesidenten Al Gore und dem UN-Klimarat (United Nations Intergovernmental Panel on Climate Change - IPCC) zum Friedensnobelpreis 2007 gratuliert.
In einer heute veroeffentlichten Erklaerung betonte LWB-Generalsekretaer Pfr. Dr. Ishmael Noko, Gore und IPCC haetten gemeinsam eine Fuehrungsrolle bei der Aufgabe uebernommen, âdie Oeffentlichkeit ueber das Ausmass des Klimawandels aufzuklaeren und die Politik zum Handeln aufzufordern.â Sie verdienten diese Auszeichnung in vollem Umfang, so Noko.
Am Freitag, 12. Oktober, hatte das Nobelkomitee in Oslo (Norwegen) mitgeteilt, dass Gore und die UN-Einrichtung fuer ihre Verdienste im Kampf gegen den globalen Klimawandel ausgezeichnet wuerden. Beide wuerden fuer ihre Bemuehungen geehrt, das Wissen ueber den von Menschen geschaffenen Klimawandel aufzubauen und zu verbreiten sowie die Voraussetzungen fuer Massnahmen zu schaffen, die noetig seien, um diesem Wandel entgegenzuwirken.
In seiner Erklaerung hob Noko die bedeutende Rolle religioeser Fuehrungspersoenlichkeiten hervor, die an der Seite von PolitikerInnen und anderen Fuehrungspersoenlichkeiten Verantwortung uebernehmen muessten. Die Gefahr des Klimawandels erfordere es, âdass unser aller Respekt fuer die Schoepfung als eine Grundlage zur interreligioesen Zusammenarbeit zum Schutz und Erhalt der Erde und fuer ein gerechtes und nachhaltiges Leben fuer alle Menschen dient.â
Mit Blick auf die Beschluesse der Zehnten LWB-Vollversammlung 2003 im kanadischen Winnipeg unterstrich Noko, dass der LWB es sich zur Aufgabe gemacht habe, gegen Klimaveraenderung und Treibhauseffekt einzutreten, indem Massnahmen zur Verringerung des Verbrauchs fossiler Brennstoffe und zur verstaerkten Nutzung erneuerbarer Energiequellen ergriffen wuerden. Die Elfte LWB-Vollversammlung 2010 in Stuttgart (Deutschland) werde ein Forum bieten, dieses Engagement zu bekraeftigen und weitere Massnahmen zu beschliessen, so Noko. (285 Woerter)
Erklaerung von Pfr. Dr. Ishmael Noko Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes
Der Lutherische Weltbund (LWB) gratuliert dem ehemaligen amerikanischen Vizepraesidenten Al Gore und dem UN-Klimarat (United Nations Intergovernmental Panel on Climate Change - IPCC) herzlich zum Friedensnobelpreis 2007. Gemeinsam haben sie eine Fuehrungsrolle bei der Aufgabe uebernommen, die Oeffentlichkeit ueber das Ausmass des Klimawandels aufzuklaeren und die Politik zum Handeln aufzufordern. Sie verdienen diese Auszeichnung in vollem Umfang.
Ich stimme voellig mit Al Gore ueberein, wenn er die Klimakrise nicht als Frage der Politik, sondern als âmoralische und spirituelle Herausforderung an die gesamte Menschheitâ bezeichnet. Die Dimensionen dieser Krise uebersteigt blosse Politik. Sie macht Engagement auf grundlegendster ethischer Ebene noetig. Religioese Fuehrungspersoenlichkeiten muessen in dieser Angelegenheit eine wichtige Rolle spielen und an der Seite von PolitikerInnen und anderen Fuehrungspersoenlichkeiten Verantwortung uebernehmen.
Auf der Zehnten Vollversammlung im Jahr 2003 machte es sich der LWB zur Aufgabe, âgegen Klimaveraenderung und Treibhauseffekt ein[zu]treten, indem wir Massnahmen zur Verringerung des Verbrauchs fossiler Brennstoffe und zur verstaerkten Nutzung erneuerbarer Energiequellen ergreifenâ. Die lutherische Gemeinschaft unterstuetzt seit langem âinternationale Abkommen (wie das Kyoto-Protokol l), die den Schutz der Umwelt und die Bewahrung der Schoepfung zum Ziel habenâ. Die Elfte Vollversammlung, die 2010 in Stuttgart stattfindet, wird ein Forum bieten, um dieses Engagement zu bekraeftigen und weitere Massnahmen zu beschliessen.
Alle Glaubensgemeinschaften erkennen die Heiligkeit der Schoepfung an. Die Gefahr des Klimawandels erfordert es, dass unser aller Respekt fuer die Schoepfung als eine Grundlage zur interreligioesen Zusammenarbeit zum Schutz und Erhalt der Erde und fuer ein gerechtes und nachhaltiges Leben fuer alle Menschen dient.
Genf, 15. Oktober 2007
* * *
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66,7 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit âLWIâ gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt werden.
WCC ID:
nJoBWU5exi1qWrutF9UPe3zxFO1kvkS1uXQ4WDHV1NjMpf3OQUc2W1yD9KlKiEs