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(LWI 11-01-2007) Ehemaliger LWB-Generalsekretaer Andrà Appel verstorben


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Date Fri, 02 Nov 2007 23:31:48 +0100

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LUTHERISCHE WELT-INFORMATION Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch Tel.: +41-22-791-6352 Fax: +41-22-791-6630 E-Mail: dmg@lutheranworld.org

Ehemaliger LWB-Generalsekretaer Andrà Appel verstorben

LWB trauert um Fuehrungspersoenlichkeit, die stabiles oekumenisches Fundament legte

Genf, 2. November 2007 (LWI) - Pfr. Dr. Andrà Appel, von 1965 bis 1974 Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB), ist am 1. November im Alter von 85 Jahren verstorben.

LWB-Generalsekretaer Pfr. Dr. Ishmael Noko erklaerte in seinem Nachruf: âAppel war konkreter Beweis und Verkoerperung dessen, was kleine Kirchen leisten koennen zum Miteinander einer Gemeinschaft kleiner wie grosser Kirchen.â

âEr uebte sein Amt zu einem historischen Zeitpunkt aus, da der LWB die Entscheidung faellte, zum ersten Mal ueberhaupt eine Vollversammlung in der suedlichen Hemisphaere durchzufuehren. Die Fuenfte Vollversammlung 1970 haette in Porto Alegre (Brasilien) stattfinden sollen, wurde jedoch aufgrund politischer Probleme und Umstaende ins franzoesische Evian verlegtâ, so Noko weiter.

âAppels Kreativitaet legte darueber hinaus ein stabiles oekumenisches Fundament fuer den Austausch des LWB mit der roemisch-katholischen Kirche waehrend und unmittelbar nach dem Zweiten Vatikanischen Konzilâ, stellte Noko fest und fuegte hinzu, im Genfer LWB-Sekretariat seien waehrend Appels Amtszeit âerstmals leitende Mitarbeitende, die nicht aus Europa oder Amerika stammtenâ, eingestellt worden.

Appel wurde am 20. Dezember 1921 in Saverne im Elsass (Frankreich) geboren und studierte Theologie an den Universitaeten Leipzig und Tuebingen (beide Deutschland). 1942 wurde er gegen seinen Willen in die deutsche Wehrmacht einberufen, konnte jedoch fliehen und sich den unabhaengigen franzoesischen Streitkraeften anschliessen. Spaeter nahm er sein Studium in der franzoesischen Hauptstadt Paris wieder auf und schloss es 1946 an der theologischen Fakultaet in Strassburg (Frankreich) ab. Von 1946 bis 1948 lehrte und studierte er am St Olaf College, Northfield (Minnesota, USA). 1949 wurde er in der Kirche Augsburgischen Bekenntnisses von Elsass und Lothringen ordiniert und wirkte fuenf Jahre lang in der Gemeinde Wissembourg (Elsass). 1955 kehrte er als Universitaetspfarrer nach Paris zurueck. Anderthalb Jahre spaeter wurde Appel Generalsekretaer des Bundes der evangelischen Kirchen in Frankreich. Dieses Amt hatte er bis 1964 inne, danach wurde er Pfarrer an einer lutherischen Kirchen in Strassburg. Im Juni 1965 waehlte das LWB-Exekutivkomitee Appel als Nachfolger von Pfr. Dr. Kurt Schmidt-Clausen (Deutschland) zum Generalsekretaer. Aufgrund seiner Wahl zum Praesidenten der Kirche Augsburgischen Bekenntnisses von Elsass und Lothringen trat Appel nach neun Jahren von diesem Amt zurueck. Bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1987 blieb er Praesident seiner Kirche.

Vor kurzem erschien ein Beitrag Appels in der Sonderausgabe der Lutherischen Welt-Information (LWI) aus Anlass des 60. LWB-Jubilaeums 2007, in dem er seine âGeschichte mit dem LWBâ erzaehlte. Er listete einige der zentralen Herausforderungen auf, mit denen er als LWB-Generalsekretaer konfrontiert war, so etwa die Spannungen aufgrund des Ost-West-Konflikts. âRueckblickend bleibt mir nur, Gott dafuer zu danken, dass er mich als eines der Werkzeuge einsetzte, mit denen er den LWB ueber die vergangenen 60 Jahre formte und den Minderheiten Gehoer verschaffte. Die Herausforderung der Oekumene bleibt letztlich die gleiche und sie fordert von allen, die heute Verantwortung tragen, ein hohes Mass an Ehrlichkeit und Demut. Auch sind mehr Mut und Glauben noetig, damit wir die zahlreichen Hindernisse auf dem Weg zur Einheit ueberwinden koennenâ, so Appels Fazit. (LWI Nr. 02/2007, S. 28 oder im Internet als PDF-Datei unter: www.lutheranworld.org/What_We_ Do/OCS/LWI-2007-PDF/LWI-200702-DE-low.pdf)

Appels Ehefrau Marjorie war bereits im Maerz 2003 verstorben. Andrà und Marjorie Appel haben vier Kinder und mehrere Enkelkinder. Informationen ueber die Trauerfeier sollen in Kuerze bekanntgegeben werden. (536 Woerter)

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66,7 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit âLWIâ gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt werden.

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