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(LWI 11-02-2007) Wittenberg plant Luthergarten - interaktives Reformationsdenkmal aus Baeumen


From "Dirk-Michael GrÃtzsch" <dmg@lutheranworld.org>
Date Fri, 16 Nov 2007 18:43:09 +0100

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LUTHERISCHE WELT-INFORMATION Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch Tel.: +41-22-791-6352 Fax: +41-22-791-6630 E-Mail: dmg@lutheranworld.org

Wittenberg plant Luthergarten - interaktives Reformationsdenkmal aus Baeumen

LWB-Generalsekretaer Noko sagt Unterstuetzung weltweiter lutherischer Gemeinschaft zu

Wittenberg/Hannover (Deutschland)/Genf, 16. November 2007 - In Vorbereitung auf das Reformationsjubilaeum im Jahr 2017 soll am 31. Oktober 2008 die symbolische Grundsteinlegung fuer einen Luthergarten in der Lutherstadt Wittenberg (Deutschland) erfolgen. Bei der Praesentation des engagierten Projektes am Freitag, 16. November, im Generalsekretariat des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Genf betonte der Oberbuergermeister der Lutherstadt Wittenberg, Eckhard Naumann, dass sich seine Stadt als ein Ort des lebendigen Prozesses sowie der Begegnung und der Kommunikation verstehe und im Blick auf das Reformationsjubilaeum 2017 auf die Weltoeffentlichkeit zugehen wolle.

Als ein Symbol fuer die weltweite Ausstrahlung der Reformation sowie der Verbundenheit, Vernetzung und Versoehnung der christlichen Kirchen weltweit soll auf dem Wallgelaende in Wittenberg (bisherige Bezeichnung: Andreasbreite) ein rund 230 Meter langer Luthergarten entstehen. Kirchen aus aller Welt seien eingeladen, eine Patenschaft fuer einen der 500 geplanten Baeume im Luthergarten zu uebernehmen, betonte der Geschaeftsfuehrer des Deutschen Nationalkomitees des LWB (DNK/LWB), Oberkirchenrat Norbert Denecke aus Hannover (Deutschland). Eine Plakette am Baum werde diese Patenschaft dokumentieren.

Im Rahmen der Vorstellung des Projekts sagte

LWB-Generalsekretaer Pfr. Dr. Ishmael Noko die Unterstuetzung der weltweiten lutherischen Gemeinschaft zu. Der LWB sehe sich bei der Realisierung dieses Projektes in einer Fuehrungsrolle. âEs ist wichtig, dass der Buergermeister von Wittenberg und die Kirchen in Deutschland, die durch das Deutsche Nationalkomitee des LWB repraesentiert sind, ihren starken Wunsch zum Ausdruck gebracht haben, die 500-Jahr-Feier des Thesenanschlags oekumenisch und international auszurichten. Der Besuch beim LWB und die Diskussionen ueber die Gestaltung der Feier zeugen von der Entschlossenheit, in Zukunft so integrativ wie moeglich zu seinâ, so Noko.

Als zentrales Element des Luthergartens plant der international renommierte Landschaftsarchitekt Dr. Andreas Kipar (Mailand/Duisburg), der mit der Realisierung des Projektes beauftragt wurde, einen Platz in Form der Lutherrose. Durch abwechselnde Pflasterung koenne die Rose wiedergegeben werden. Gottesdienste im Freien und andere Veranstaltungen sind hier vorstellbar, so Kipar, der die Projektidee als Geschenk zur Verfuegung stellt.

Um die Lutherrose sollen bis zum 31. Oktober 2017 500 Baeume in Form von Baumhainen und Baumfeldern in einem Oval angeordnet werden. Der Garten bilde dann ein Bindeglied zwischen Stadtzentrum und Fluss, wobei sich der Luthergarten Richtung Sueden zur Elbe und damit sinnbildlich zur Welt hin oeffne.

Geplant sei, in Wittenberg ein raeumliches Dreiecksverhaeltnis aufzubauen zwischen Schlosskirche, Stadtkirche und Luthergarten, wobei der Luthergarten Teil des oeffentlichen gruenen Rings um die Stadt werden soll. Neben dem Lutherhaus und dem Lutherdenkmal erhalte Wittenberg mit dem Luthergarten ein weiteres Luther-Symbol - in Form eines Aufenthaltsortes im Freien, der fuer jeden zugaenglich sei.

Laut Landschaftsarchitekt Kipar stellen die geplanten 500 Baeume ein Zeichen dafuer dar, dass das, was vor 500 Jahren von Wittenberg ausging, die Welt grundlegend veraendert habe und dass diese Welt sich heute darauf zurueckbesinne.

Als Ansprechpartner fuer eine Baumpatenschaft kommen laut Denecke neben LWB-Mitgliedskirchen auch Kirchen der Anglikanischen Gemeinschaft, des Weltrates Methodistischer Kirchen und d es Reformierten Weltbundes in Frage. Alle Kirchen beziehungsweise Dioezesen seien im Blick, die von der lutherischen Reformation gepraegt, geformt beziehungsweise nachhaltig beeinflusst worden seien. Hierzu gehoerten auch Dioezesen der roemisch-katholischen Kirche. Die Kirchen, die sich an dem Projekt beteiligten, wuerden gebeten, an einem fuer ihre Kirche zentralen Ort einen Baum mit entsprechendem Hinweis auf die Stadt der Reformation zu pflanzen. Auf diese Weise solle ein weltweites oekumenisches Netz gespannt werden, das die geistliche und theologische Verbundenheit in den zentralen Anliegen des christlichen Glaubens zum Ausdruck bringe. Es biete sich die Chance, dass mit dem Luthergarten ein interaktives Reformationsdenkmal aus Baeumen entstehe, so Denecke.

Die Bischofskonferenz und die Kirchenleitung der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) sowie das DNK lege grossen Wert darauf, dass das Reformationsjubilaeum 2017 auf der einen Seite ein Fest der lutherischen Weltgemeinschaft sein solle und auf der anderen Seite eine oekumenische und globale Dimension und Ausrichtung haben solle, so Denecke. Gerade in diesem Kontext sei der LWB der natuerliche Partner, der die Tueren zu anderen weltweiten Gemeinschaft oeffnen koenne.

Oberbuergermeister Eckhard Naumann sagte in Genf zu, dass die Errichtung und Pflege des Luthergartens in den Verantwortungsbereich der Stadt falle, wobei die Bereitstellung der Baeume Aufgabe der Kirchen sei. Hinzu komme, dass sich die Lutherstadt Wittenberg um die Ausrichtung der Landesgartenschau im Jahr 2015 bewerben wolle, wobei der Luthergarten Teil der Gesamtkonzeption werden koennte.

Obwohl nur noch rund 20 Prozent der BewohnerInnen seiner Stadt einer Kirche oder Religionsgemeinschaft angehoerten, beobachte er seit 1990 eine erstaunliche Offenheit von nicht religioes gebunden Menschen im Blick auf die internationale Bedeutung der Stadt als Ausgangspunkt der Reformation vor 500 Jahren. Vor diesem Hintergrund sieht Naumann auch das unformale positive Votum des Wittenberger Stadtrates zum Projekt Luthergarten. Weiterhin habe sich der Bauausschuss der Stadt Anfang November grundsaetzlich hinter das Projekt Luthergarten gestellt. In der kommenden Woche erwarte er den formalen Beschluss des Stadtrates, diese Initiative zu unterstuetzen.

Bis 2008 soll ein innovatives Finanzierungskonzept erstellt werden, wobei laut Denecke durch die Uebernahme von Baumpatenschaften keine finanziellen Probleme entstehen sollen. Es waere auch moeglich, die Kosten mit Hilfe von deutschen Kirchen, Gemeinden sowie Sponsoren abzudecken. (826 Woerter)

Weitere Informationen zum Luthergarten sowie Fotos und eine Projektpraesentation finden Sie auf der LWB-Webseite unter: www.lutheranworld.org/Luthergarten.html

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66,7 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit âLWIâ gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt werden.

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