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Sicherheitsprobleme im Osten des Tschad: LWB reduziert Aktivitaeten
LWB/ACT engagiert sich weiterhin fuer humanitaere Hilfe
Koukou (Ost-Tschad)/Genf, 30. November 2007 (LWI) - Die Abteilung fuer Weltdienst (AWD) des Lutherischen Weltbundes (LWB) hat ihre humanitaeren Aktivitaeten im Osten des Tschad auf ein Minimum reduziert, da sich in der Folge neuer Kaempfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen die Sicherheitslage verschlechtert hat.
Jaap Aantjes, der die Arbeit von LWB/AWD im Tschad leitet, berichtete Anfang der Woche, bei den lokalen Koordinationstreffen zur Sicherheitslage sei âeine wachsende Gefaehrdung humanitaerer Organisationen in der Regionâ festgestellt worden. Er aeusserte Besorgnis darueber, dass âdie Zusammenstoesse zwischen Armee und Rebellen allgemein die Sicherheit beeintraechtigen und zum Buergerkrieg fuehren koenntenâ.
Nach Medienberichten behaupten Regierung wie Rebellen gleichermassen, eine grosse Zahl SoldatInnen und Rebellen seien bei den Zusammenstoessen getoetet worden, es liegen allerdings bisher keine zuverlaessigen Zahlen vor.
Die Kaempfe nahe der Grenze zu Darfur im Westen des Sudan beenden einen einmonatigen Waffenstillstand und koennten auch die Entsendung von Friedenstruppen in die Region durch die Europaeische Union verzoegern, die urspruenglich im November beginnen sollte.
Seit August 2007 zeichnet LWB/AWD verantwortlich fuer die Arbeit im Osten des Tschad, die initiiert wurde, nachdem eine Delegation von ACT International (Action by Churches Together - Kirchen helfen gemeinsam) den Tschad bereist hatte, um die Situation im Land zu analysieren. Schwerpunktmaessig gilt die geleistete Hilfe Binnenvertriebenen sowie Personen, die vor der Gewalt fliehen mussten, die sich von Darfur im Westsudan aus ueber die Grenze in den Tschad hinein ausbreitete.
Aantjes betonte, LWB/ACT fuehre die Aktivitaeten in geringem Umfang weiter und âengagiert sich trotz der Sicherheitslage nach wie vor fuer die Leistung humanitaerer Hilfeâ.
Der LWB gehoert zu den Gruendungsmitgliedern von ACT International, das in Genf angesiedelt ist.
Im Gespraech mit der Lutherischen Welt-Information (LWI) hob AWD-Direktor Pfr. Eberhard Hitzler hervor, der LWB hoffe auf ein Ende der Kaempfe, die das Leben Tausender Menschen, die bereits jetzt gefaehrdet seien, noch staerker bedrohten. âIn der gegenwaertigen Situation wird es fuer uns sehr schwierig, Tausende Fluechtlinge und Binnenvertriebene zu versorgen, denen dringend der Zugang zu Wasser, Nahrungsmitteln, medizinischer Versorgung und Unterkuenften ermoeglicht werden muss.â
Hitzler stellte fest, die juengsten Angriffe auf humanitaere Organisationen und ihr Personal sowie die verstaerkten Kaempfe in der Region âhaben uns gezwungen, unsere Aktivitaeten auf ein Minimum zu reduzierenâ.
Der AWD-Direktor bekraeftigte die grosse Bereitschaft der Mitarbeitenden, Hilfe zu leisten und in einem sehr gefaehrlichen Umfeld gewisse Risiken einzugehen, stellte aber fest, es muessten Grenzen gesetzt werden. âWir sind fuer unsere Mitarbeitenden und auch deren Sicherheit verantwortlich. Werden humanitaere Organisationen gezielt angegriffen und ihre Neutralitaet missachtet, haben wir die Pflicht, die Sicherheit der Mitarbeitenden ernsthaft zu pruefenâ, so Hitzler weiter.
Der LWB werde, in Beratung mit anderen dort agierenden Organisationen, die Entwicklungen im Osten des Tschad kontinuierlich beobachten und dann ueber weitere Schritte entscheiden, erklaerte der AWD-Direktor.
Die Abteilung fuer Weltdienst ist das international anerkannte Organ des LWB fuer humanitaere Hilfe und Entwicklungsarbeit. Sie arbeitet mit Ausgegrenzten und Benachteiligten uebera ll dort, wo Menschen besonderer Hilfe beduerfen oder chronische Notsituationen bestehen. Dabei ist die AWD eingebunden in weltweite Netzwerke unter Beteiligung oekumenischer, staatlicher und nichtstaatlicher Partner.
Die AWD ist verantwortlich fuer Programme in 36 Laendern in Afrika, Asien, Latein- und Mittelamerika sowie Europa. Ihre Anstrengungen gelten allen Notleidenden, ungeachtet ihrer ethnischen Zugehoerigkeit, ihres Geschlechts, ihrer Religion, ihrer Staatsangehoerigkeit oder ihrer politischen Ueberzeugungen. (544 Woerter)
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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66,7 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.
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