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LWB ruft israelische und palaestinensische Fuehrung zur Verwirklichung der Ziele von Annapolis auf
LWB-Generalsekretaer Noko befuerwortet Zusammenarbeit mit regionaler interreligioeser Initiative
Genf, 5. Dezember 2007 (LWI) - Der Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko, hat an den israelischen Premierminister Ehud Olmert und den Praesidenten der palaestinensischen Autonomiebehoerde, Mahmud Abbas, appelliert, ihr Ziel eines Friedensvertrags zwischen beiden Seiten mit der gebotenen Dringlichkeit zu verfolgen, so wie es auf der juengsten Nahost-Friedenskonferenz in Annapolis (Maryland/USA) vereinbart worden sei.
In seinen Schreiben an Olmert und Abbas erklaerte Noko am 4. Dezember, der LWB und seine Mitgliedskirchen begruessten âvon ganzem Herzen â die Wiederbelebung der Friedenshoffnungen fuer das Heilige Landâ, die nach den von den USA begleiteten Friedensgespraechen am 27. November in Annapolis entstanden seien. âWir appellieren mit allem Nachdruck an Sie, die Friedensgespraeche mit der Dringlichkeit zu fuehren, zu der Sie sich in Annapolis verpflichtet haben, denn die Zeit arbeitet in diesem Fall nicht fuer den Friedenâ, so Noko.
In Anlehnung an einen offenen Brief des palaestinensischen lutherischen Bischofs Dr. Munib A. Younan im Vorfeld der Begegnung von Annapolis an die anwesenden fuehrenden PolitikerInnen betonte Noko, die Kirchen seien âaufgerufen, ein Volk der Hoffnung zu sein und die Tasse nicht nur als halb voll [anstatt halb leer] anzusehen, sondern darueber hinaus die Verpflichtung einzugehen, alles dafuer zu tun, damit die Tasse ueberlaeuft.â
Der LWB-Generalsekretaer stellte fest, dass 2008 als Frist fuer den Abschluss der israelisch-palaestinensischen Friedensverhandlungen zwar kurz und âunglaublich ehrgeizig, aber absolut notwendigâ sei. Er forderte beide Seiten nachdruecklich dazu auf, dringend Massnahmen zu ergreifen, um Bruecken des Vertrauens zwischen beiden Gemeinschaften zu bauen, âdamit ein Klima entsteht, in dem Frieden gedeihen kannâ.
Noko versicherte, der LWB werde die Verhandlungen, die am 12. Dezember dieses Jahres beginnen sollen, âunablaessig mit leidenschaftlichen Gebetenâ begleiten, und appellierte an Olmert und Abbas, ihrer Verantwortung beim Abschluss eines Friedensvertrags gerecht zu werden, der âalle ungeloesten Fragen klaert und zwei Staaten - Israel und Palaestina, die Seite an Seite in Frieden und Sicherheit leben, - sowie Frieden in Gerechtigkeit im Heiligen Land schafft.â
Er bekraeftigte die Bereitschaft des LWB, mit anderen Glaubensgemeinschaften in der Region zusammenzuarbeiten, um âHoffnungslosigkeit und Verzweiflung entgegenzutretenâ. Noko ermutigte den israelischen Premierminister und den Palaestinenserpraesidenten, die Moeglichkeiten, die der Rat religioeser Institutionen im Heiligen Land biete, zu nutzen. Die christlichen, juedischen und muslimischen Verantwortlichen im Rat haetten sich zu ihrer Verantwortung bekannt, âden richtigen Weg zu finden, wie wir miteinander in Frieden leben koennen, statt uns gegenseitig zu bekaempfen und zu toetenâ, zitierte Noko aus dem KommuniquÃ, das VertreterInnen des Rates zum Abschluss ihrer Besuchsreise nach Washington D. C. (USA) Anfang November veroeffentlicht hatten.
Younan, Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land (ELKJHL) sowie LWB-Vizepraesident fuer die Region Asien, ist Mitglied des interreligioesen Rates.
Noko unterstrich die Bereitschaft des LWB, ueber seine Mitgliedskirche, die ELKJHL, und das Laenderprogramm der LWB-Abteilung fuer Weltdienst in Jerusalem Basisgesundheits-, Ausbildungs- und humanitaere Programme in den besetzten palaestinensischen Gebieten durchzufuehren. (485 Woerter)
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