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Kurznachrichten der LWI-Ausgabe 12/2007


From "Dirk-Michael GrÃtzsch" <dmg@lutheranworld.org>
Date Sat, 22 Dec 2007 00:17:10 +0100

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LUTHERISCHE WELT-INFORMATION Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch Tel.: +41-22-791-6352 Fax: +41-22-791-6630 E-Mail: dmg@lutheranworld.org

Kurznachrichten der LWI-Ausgabe 12/2007

 Norwegen: Synode beschliesst Prozedere fuer Geistliche in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften  Finnisches Gericht verurteilt Pfarrer zu Geldstrafe  Finnland: Generalsynode raeumt 16-Jaehrigen Wahlrecht bei Kirchenvorstandswahlen ein  Lettland: Lutherische Kirche richtet zwei neue Bischofssitze ein  Tansania: Bischof Nehemia Bomani verstorben  Gemeinsame Publikation der lutherischen und presbyterianisch-reformierten Kirchen in Lateinamerika zur neoliberalen Globalisierung  Generalsynode der VELKD beschliesst Positionspapier zur Oekumene  Evangelische Landessynoden von Baden und Wuerttemberg stimmen Staatskirchenvertrag zu  Wuerttembergische Landeskirche beschliesst Gedenktag zur Reichspogromnacht  Deutsches Nationalkomitee des LWB gibt Standort in Stuttgart auf  Christine Jahn ist neue Gottesdienst-Referentin der VELKD  Hannoversche Theologin Mareile Grzanna wechselt zur VELKD  Oliver Schuegraf neuer VELKD-Referent fuer Oekumenische Grundsatzfragen und Catholica  Christian Tsalos wird neuer Pressesprecher der wuerttembergischen Landeskirche  Kanada: Gemeinsame anglikanisch-lutherische Kommission wuerdigt Zusammenarbeit beider Kirchen  Mitglieder der lutherisch-orthodoxen Kommission bereiten Plenartagung 2008 vor  Zusammenschluss von zwei reformierten Organisationen  LWB-Praesident Hanson mit fuehrenden ReligionsvertreterInnen aus aller Welt in US-amerikanischer Fernsehsendung  Simangaliso Hove aus Simbabwe ist neue LWB/AME-Projektkoordinatorin  Aktualisiertes LWB-Handbuch online

Norwegen: Synode beschliesst Prozedere fuer Geistliche in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften

Die Generalsynode der Norwegischen Kirche hat beschlossen, die Entscheidungsverantwortung ueber die Berufung von Menschen, die in eingetragenen gleichgeschlechtlichen Partnerschaften leben, in das ordinationsgebundene Amt den einzelnen BischoefInnen und Berufungsgremien zuzuweisen.

In einer Pressemitteilung der lutherischen Kirche heisst es, eine Mehrheit der Delegierten der Generalsynode, die am 16. und 17. November in Ãyer (Suednorwegen) tagte, habe dafuer votiert, die allgemeinen Richtlinien der Synode von 1995 und 1997 zu aendern. Diese Richtlinien eroeffneten Menschen, die in eingetragenen gleichgeschlechtlichen Partnerschaften leben, die Wahrnehmung bestimmter Aemter in der Kirche, bezogen das ordinationsgebundene Amt jedoch nicht mit ein.

Nach der neuen Regelung steht es nun den zustaendigen kirchlichen Gremien frei, ob sie Menschen, die in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften leben, berufen oder nicht berufen, ohne dass damit norwegisches Recht oder Richtlinien der Generalsynode verletzt wuerden.

Die Synode betonte, es sei notwendig, auf der Grundlage der Stellungnahmen der Lehrkommission sowie der Bischofskonferenz der Kirche den Dialog ueber die Problematik innerhalb der Norwegischen Kirche und auf oekumenischer Ebene fortzusetzen. Sie verwies darauf, dass sie in ihrer Entscheidung die Empfehlung des Rates des Lutherischen Weltbundes (LWB) beruecksichtigt habe, die dieser auf seiner Tagung in Lund (Schweden) im Maerz 2007 hinsichtlich eines respektvollen Dialogs ueber das Thema in den Kirchen ausgesprochen hatte. In den LWB-Richtlinien werden die Kirchen unter anderem eingeladen, die Heilige Schrift im Licht ihrer zentralen Botschaft der Erloesung durch Jesus Christus und der Rechtfertigung allein aus dem Glauben zu lesen und den Fragen und moeglichen Meinungsverschiedenheiten aus dieser Perspektive zu begegnen. (252 Woerter)

Der vollstaendige Bericht an den LWB-Rat ueber vorgeschlagene Richtlinien und Verfahren fuer einen respektvollen Dialo g zu Ehe, Familie und menschlicher Sexualitaet ist im Format PDF zugaenglich unter: www.lutheranworld.org/LWF_Documents/2007_Council/Task_Force_Report-DE.pdf

Der volle Wortlaut der Synodalentscheidung der Norwegischen Kirche ist (in englischer Sprache) im Format PDF zugaenglich unter: www.kirken.no/english/doc/engelsk/KM07_vedtak_vigsl_homol_eng.pdf

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Finnisches Gericht verurteilt Pfarrer zu Geldstrafe

In Hyvinkaeae im Nordosten Finnlands hat ein Gericht unlaengst einen zu Besuch weilenden Pfarrer zur Zahlung einer Geldstrafe verurteilt, weil dieser sich geweigert hatte, den Gottesdienst gemeinsam mit einer Pfarrerin der Evangelisch-Lutherischen Kirche Finnlands (ELKF) zu feiern. Verurteilt wurde auch der lokale Vorsitzende der religioesen Bewegung SLEY, Finnischer Lutherischer Evangeliumsverein, der die Frauenordination der ELKF ablehnt.

Nach Abstimmungen ueber die Frauenordination in den Jahren 1963, 1976 und 1984 erzielte die Synode der ELKF 1986 die erforderliche Dreiviertelmehrheit zugunsten der Frauenordination. Die ersten 94 Pfarrerinnen wurden im Maerz 1988 ordiniert. Im Jahr 1990 beschloss die Synode, Frauen auch die Bischofsweihe zu ermoeglichen.

2005 zaehlte die ELKF 748 Pfarrerinnen (34 Prozent) und 1.449 Pfarrer (66 Prozent). Rund 62 Prozent aller KrankenhausseelsorgerInnen und rund 70 Prozent aller FamilienberaterInnen sind Frauen.

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Finnland: Generalsynode raeumt 16-Jaehrigen Wahlrecht bei Kirchenvorstandswahlen ein

Auf ihrer Tagung im November hat die Generalsynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche Finnlands (ELKF) eine Aenderung ihres Kirchengesetzes beschlossen, nach der sich Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren aktiv an den Kirchenvorstandswahlen beteiligen koennen. Das Mindestalter fuer die Waehlbarkeit bleibt hingegen bei 18 Jahren, so eine Pressemitteilung des ELKF-Kommunikationsdienstes.

BefuerworterInnen der Gesetzesaenderung argumentierten, das aktive Wahlrecht wuerde jungen Erwachsenen mehr Moeglichkeiten zur Teilnahme am kirchlichen Leben geben und ihr Engagement staerken. Der Beschluss des hoechsten Entscheidungsgremiums der ELKF raeumt juengeren Menschen auch mehr Chancen ein, in verantwortungsvolle Positionen gewaehlt zu werden.

Nach Angaben der ELKF engagieren sich junge FinnInnen am aktivsten in der Gemeinde, waehrend sie den Konfirmandenunterricht besuchen - 2006 waren dies 88 Prozent aller 15-Jaehrigen. Die Kirche hofft nun, dass Jugendliche, die sich bald nach ihrer Konfirmation an Entscheidungsprozessen in ihrer Gemeinde beteiligen duerfen, auch laengerfristig das Interesse am Gemeindeleben bewahren und sich aktiv einbringen.

Bei den alle vier Jahre stattfindenden Kirchenvorstandswahlen werden die Mitglieder der Leitungsgremien in Ortsgemeinden und Kirchenkreisen gewaehlt. Circa 12.000 gewaehlte LaiInnen uebernehmen verantwortungsvolle Aufgaben in den 517 Gemeinden der ELKF.

Die ELKF hat ueber 4,5 Millionen Mitglieder, das entspricht rund 85 Prozent der Bevoelkerung Finnlands. Die Kirche ist seit 1947 Mitglied des Lutherischen Weltbundes. (209 Woerter)

(Nach ELKF-Kommunikationsdienst)

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Lettland: Lutherische Kirche richtet zwei neue Bischofssitze ein

Am 13. Oktober fuehrte die Evangelisch-Lutherische Kirche Lettlands (ELKL) im Dom von Riga (Lettland) zwei neue Bischoefe in ihr Amt ein. EinÄrs Alpe und PÄvils BrÅvers wurden fuer ihren Dienst in den neu gegruendeten Dioezesen Daugavpils und LiepÄja eingesegnet. Die groesste der Dioezesen, die Erzdioezese RÄgas, wird unter der Leitung von ELKL-Erzbischof JÄnis Vanags stehen, der weiterhin der leitende Bischof der Kirche bleibt.

Bisher hatte die ELKL nur einen Bischof - den Erzbischof. Der Bedarf an der Einrichtung weiterer Dioezesen mit Bischofssitzen wurde jedoch bereits in der Amtszeit von Erzbischof Teodors GrÄnbergs (1933-1944) in der Ersten Republik Lettlands artikuliert. Aufgrund des Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges, gefolgt von der russischen Besatzung, wur de diese Idee jedoch nicht weiter verfolgt. Mit der Erneuerung der lettischen Unabhaengigkeit 1990 kehrte die ELKL zu den Plaenen fuer eine Schaffung mehrerer Dioezesen und Bischofsaemter zurueck.

Im Blick auf die Notwendigkeit der Einrichtung neuer Dioezesen erklaerte Erzbischof JÄnis Vanags: âDas, was ein Bischof tun muss, war bis jetzt schwierig - ein Bischof muss der engste Kollege seines Pfarrers sein, nicht nur sein Vorgesetzter, sondern auch wie ein aelterer Bruder, ein Freund, Berater und Helfer. Das liegt daran, dass unsere Pfarrer mit ihrem erheblichen Arbeitspensum, dem kleinen Gehalt und vielen Problemen relativ oft kurz vor dem so genannten Burn-Out-Syndrom stehen, und sie brauchen Beratung und Unterstuetzung. Wenn die Kirche nur einen Bischof mit vielen internationalen, zwischenkirchlichen, das Verhaeltnis von Kirche und Staat betreffende sowie andere Pflichten hat, dann ist es unmoeglich, sich regelmaessig und intensiv mit allen Pfarrern zu treffen, mit ihnen zu reden und zu helfen, eine Pfarrervereinigung innerhalb eines kleineren Rahmens zu gruenden, die innerhalb einer Dioezese realisiert werden koennte.â

Die ELKL hat rund 250.000 Mitglieder in 297 Gemeinden und gehoert seit 1963 zum Lutherischen Weltbund. (297 Woerter)

(Nach KALME News, Kommunikationsausschuss Lutherischer Minderheitskirchen in Europa)

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Tansania: Bischof Nehemia Bomani verstorben

Bischof Nehemia Bomani von der Dioezese Oestlicher Viktoriasee der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELKT), erlag am 1. November in Mwanza im Nordwesten Tansanias den Folgen eines Unfalls.

Der 49-jaehrige war seit 2001 Bischof der Dioezese mit Sitz in Mwanza.

Bomani erwarb an der Concordia University in St. Paul (Minnesota/USA) einen Master-Abschluss. Zuvor absolvierte er am Makumira University College der ELKT in Arusha (Tansania) das Bachelor-Studium in Theologie.

Von 1988 bis 1995 wirkte Bomani als Pfarrer in der Dioezese Oestlicher Viktoriasee, 1996 bis 2000 war er Assistent des Bischofs. Er hinterlaesst seine Ehefrau und sieben Kinder.

Zur Dioezese Oestlicher Viktoriasee gehoeren 57.000 Gemeindemitglieder. Sie ist eine von 20 Dioezesen der ELKT, der insgesamt 3,5 Millionen LutheranerInnen angehoeren. (121 Woerter)

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Gemeinsame Publikation der lutherischen und

presbyterianisch-reformierten Kirchen in Lateinamerika zur neoliberalen Globalisierung

Die lateinamerikanischen Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes (LWB) und die Allianz der Presbyterianischen und Reformierten Kirchen in Lateinamerika (AIPRAL) haben eine gemeinsame Publikation zur neoliberalen Globalisierung veroeffentlicht. Der Titel der englischsprachigen Veroeffentlichung lautet âLife in all fullnessâ (Leben in all seiner Fuelle , nach Johannes 10,10).

Die Mehrzahl der Beitraege dieser Publikation waren zuvor in den Jahren 2004 und 2006 in zwei eigenen Buechern der jeweiligen konfessionellen Familien in spanischer Sprache erschienen. Der ehemalige Rektor der oekumenischen theologischen Hochschule ISEDET in Buenos Aires (Argentinien) und Herausgeber des Buches, Pfr. Dr. Renà Krueger, schreibt in seiner Einleitung: âBald nach Erscheinen beider Buecher entstand der Gedanke, eine englischsprachige Zusammenfassung zu veroeffentlichen, um einen Beitrag fuer den Dialog mit unseren Schwestern und Bruedern in Kirchen und oekumenischen Kreisen der noerdlichen Hemisphaere zu leisten.â

In seiner uebersichtlichen Gliederung (1. Stimmen aus den Kirchen, 2. Reflexionen, 3. Zeugnisse und Beitraege fuer die Diskussion, 4. Liturgische Feier) wurzelt diese Publikation âim Glauben, in der Reflexion, im Engagement und in den Auseinandersetzungen unserer kleinen reformiert-presbyterianischen und lutherischen Kirchen im Kontext der drueckenden Situationen in Lateinamerika und der Karibikâ, so AIPRAL-Generalsekretaer Prof. GermÃn Zijlstra.

Fuer die Moderatorin der Bischofs- und Praesidentenkonferenz der lateinamerikanischen LWB-Mitgliedskirch en, Pfarrerin Dr. Gloria Rojas, stellt diese Publikation in ihrer Dialektik zwischen Ankuendigung und Gericht die staendige Reflexion von ChristInnen dar, die den Grund ihres Glauben und ihrer Hoffnung âim Kontext der weiter auseinanderdriftenden Kluft zwischen Arm und Reich, die sich so hartnaeckig im lateinamerikanischen Kontext festgesetzt hatâ, suchen.

Laut Pfr. Martin Junge, Gebietsreferent fuer Lateinamerika und die Karibik der LWB-Abteilung fuer Mission und Entwicklung (AME), ist diese Veroeffentlichung ein wichtiges Zeichen oekumenischer Kooperation, âsowohl im Hinblick auf die Zusammenarbeit zwischen AIPRAL und den LWB-Mitgliedskirchen in Lateinamerika, als auch im Hinblick auf die Intention dieser Publikation, den oekumenischen Dialog ueber das Thema der neoliberalen Globalisierung weiterhin aufrecht zu erhaltenâ.

âAngesichts der Vielfalt der im Buch wiedergegebenen Ansaetze, der Vielfalt der Stimmen, die zu Gehoer kommen, aber auch des Versuchs, diese Kommunikation in englischer Sprache zu wagen, handelt es sich hier um ein genuines Gespraechsangebot. Nach einigen Kommunikationsschwierigkeiten in der Vergangenheit ueber die Deutung der von neoliberalem Geist gesteuerten Globalisierung, ist dies hoffentlich ein tatsaechlicher Beitrag, um weiterhin im Dialog zu bleibenâ, so Junge. (379 Woerter)

Weitere Information zu dieser Publikation erhalten Sie bei der oekumenischen theologischen Hochschule ISEDET via E-Mail: (renekruger@isedet.edu.ar).

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Generalsynode der VELKD beschliesst Positionspapier zur Oekumene

Die Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) hat sich fuer eine Vertiefung der Beziehungen zur roemisch-katholischen Kirche im Rahmen ihrer Beziehungen zu allen christlichen Kirchen ausgesprochen. Auf ihrer Tagung vom 20. bis 23. Oktober in Goslar (Deutschland) empfahl sie, dass die Bilaterale Arbeitsgruppe von VELKD und roemisch-katholischer Deutscher Bischofskonferenz zuegig ihre Arbeit aufnehmen soll. Die Generalsynode âsieht die oekumenische Gemeinschaft grundsaetzlich nicht in Frage gestellt, wenn die in ihr verbundenen Kirchen fuer sich jeweils auf dem Grund der sie praegenden Tradition zu Regelungen ihres kirchlichen Lebens kommen, die bei den Partnern auf Grund ihrer Traditionen nicht praktiziert werden koennenâ. Diese gehoerten zu den Unterschieden, die eine Gemeinschaft aushalten muesse und koenne, solange sie sich nicht kirchentrennend auswirkten.

Am Schlusstag ihrer Beratungen bekraeftigte die Generalsynode in einer einstimmig gefassten Entschliessung ihr âJa zu einer Gemeinschaft in Vielfalt, die ihre Einheit in Jesus Christus vorgegeben weissâ. Die 62 VertreterInnen teilen den Unmut in den Gemeinden ueber die juengste Veroeffentlichung der roemisch-katholischen Glaubenskongregation âAntworten auf Fragen zu einigen Aspekten bezueglich der Lehre ueber die Kircheâ. Dieses Papier werde dem Stand der oekumenischen Beziehungen nicht gerecht. âSie haben die schon bestehende oekumenische Gemeinschaft unnoetig beschwertâ, heisst es in der Entschliessung. Den oekumenischen Partnerkirchen wird empfohlen, zu bedenken, dass sie in ihren grundsaetzlichen Aeusserungen zum Verstaendnis der Kirche Jesu Christi Erklaerungen vermeiden, die den Eindruck vermitteln, andere Kirchen wuerden abgewertet und in ihrer Wuerde, Glieder am Leibe Christi zu sein, beschaedigt.

Die VELKD ist ein Zusammenschluss von acht Landeskirchen. Ihr gehoeren an: Bayern, Braunschweig, Hannover, Mecklenburg, Nordelbien, Sachsen, Schaumburg-Lippe und Thueringen. Die VELKD repraesentiert rund 9,75 Millionen Gemeindemitglieder. (271 Woerter)

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Evangelische Landessynoden von Baden und Wuerttemberg stimmen Staatskirchenvertrag zu

Auf ihrer ersten gemeinsamen Sitzung Ende Oktober haben die Synoden der Evangelischen Landeskirche in Baden und der Evangelischen Landeskirche in Wuerttemberg einem Staatskirchenvertrag mit dem Land Baden-Wuerttemberg zugestimmt.

Der Vertrag, der die Beziehungen zwischen den beiden evangelischen Kirchen und dem Land Baden-Wuerttemberg regelt, war bereits am 17. Oktober von Ministerpraesident Guenther H. Oettinger sowie dem wuerttembergischen und dem badischen Landesbischof, Frank O. July und Ulrich Fischer, offiziell unterzeichnet worden.

Als ein besonderes Ereignis fuer die ChristInnen und das ganze Land Baden-Wuerttemberg wertete Ministerpraesident Oettinger waehrend der gemeinsamen Sitzung am 25. Oktober die Zustimmung der beiden evangelischen Landessynoden zum Staatskirchenvertrag. Jetzt habe man âeine gerechte, kompetente und richtungsweisende Grundlage fuer die Beziehungen von Staat und Kirchen in den naechsten Jahrenâ. Er sei stolz, so Oettinger, dass Baden-Wuerttemberg ein christlich gepraegtes Bundesland sei.

Der wuerttembergische Landesbischof July nannte die erste gemeinsame Sitzung von badischer und wuerttembergischer Landessynode anlaesslich der Bestaetigung des Vertrages durch die beiden kirchlichen Parlamente âwahrhaft historischâ. Der badische Landesbischof Fischer bezeichnete den Vertrag ein âwunderbares Werkâ, das aesthetischen Anspruechen genuege.

Waehrend die badische Landeskirche schon seit 1932 ueber einen Vertrag mit dem Land verfuegt, der durch diesen nun abgeloest wird, ist Wuerttemberg nach Hamburg und Berlin nun die letzte deutsche Landeskirche, die einen Staatskirchenvertrag abschliesst. Der wuerttembergischen Landeskirche, die seit 1947 Mitglied des Lutherischen Weltbundes (LWB) ist, gehoeren rund 2,3 Millionen ChristInnen an, der badischen Landeskirche 1,3 Millionen.

In dem Staatskirchenvertrag werden unter anderem die Hoehe der Staatsleistungen festgelegt, die beide evangelische Landeskirchen als Entschaedigung fuer Enteignungen waehrend Reformationszeit und Saekularisation von 1803 erhalten. Ferner regelt das Vertragswerk den Religionsunterricht, den die Kirchen im Auftrag des Landes durchfuehren, sowie die Verguetung hierfuer. Auch der Sonn- und Feiertagsschutz soll in seinem wesentlichen Umfang gewaehrleistet und die theologischen Fakultaeten an den Universitaeten Heidelberg und Tuebingen fuer die ReligionslehrerInnen- und PfarrerInnensausbildung inklusive einer angemessenen Ausstattung bestehen bleiben. Darueber hinaus gibt es in dem Vertrag Regelungen zu Diakonie, Friedhoefen und Gefaengnisseelsorge. (327 Woerter)

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Wuerttembergische Landeskirche beschliesst Gedenktag zur Reichspogromnacht

Die Synode der wuerttembergischen Landeskirche hat auf ihrer diesjaehrigen Herbsttagung Ende Oktober mit grosser Mehrheit beschlossen, am 9. November einen Gedenktag der Erinnerung und Umkehr einzufuehren. Im Gedenken an die Reichspogromnacht 1938 sollen Kirchengemeinden dazu ermutigt werden, an diesem Tag der Ereignisse zu gedenken, und zwar wenn moeglich oekumenisch und mit den Kommunen zusammen. Material fuer diesen Gedenktag steht bereits von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) zur Verfuegung.

Man wolle keinen neuen Feiertag schaffen, so der Synodale Winfried Dalferth, aber einen Gedenktag gegen das Vergessen der historischen Ereignisse. Man wolle einen Tag der Busse und Umkehr und zugleich eine nach vorne gerichtete zukunftsfaehige Gestaltung des christlich-juedischen Verhaeltnisses.

Der erste Gedenktag im Jahr 2008 soll als 70. Jahrestag allgemein verbindlich begangen werden. Ausserdem will man darauf hinarbeiten, dass die gesamte ACK und die anderen Gliedkirchen im Bereich der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) diesen Gedenktag ebenfalls einfuehren.

In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 wurden in ganz Deutschland Synagogen in Brand gesetzt und Schaufenster juedischer Geschaefte zertruemmert. Zehntausende Juden und Juedinnen wurden in diesen Tagen verhaftet, in Konzentrationslager verschleppt und ermord * * *

Deutsches Nationalkomitee des LWB gibt Standort in Stuttgart auf

Nach rund 50 Jahren wird das Deutsche Nationalkomitee des Lutherischen Weltbunde s (DNK/LWB) seine Geschaeftsstelle fuer Kirchliche Zusammenarbeit und Weltdienst in Stuttgart (Deutschland) zum Jahresende schliessen und die Arbeit in die Hauptgeschaeftsstelle nach Hannover (Deutschland) verlegen - und zwar in das Amt der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). In Stuttgart wurde bisher die Projektarbeit der deutschen Mitgliedskirchen des LWB koordiniert. Wie der scheidende Geschaeftsfuehrer der Stuttgarter Stelle, Pfr. Dr. Andreas Woehle, mitteilte, werde es fuer die Partner der LWB-Mitgliedskirchen in Deutschland in kirchenpolitischer wie in projektunterstuetzender Hinsicht ab Januar 2008 nur noch eine Adresse geben, um den Beduerfnissen der Partner noch besser entsprechen zu koennen. Hauptansprechpartner ist dann der Geschaeftsfuehrer des Deutschen Nationalkomitees, Oberkirchenrat Norbert Denecke (Hannover), der zugleich fuer die VELKD taetig ist. Waehrend das Stipendienprogramm in Stuttgart in enger Verbindung mit dem Diakonischen Werk der EKD fortgesetzt wird, wechselt die Referentin fuer Oeffentlichkeitsarbeit und Fundraising des DNK/LWB, Regina Karasch, nach Hannover.

Geschichtlicher Hintergrund

Die Zweite Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB), die im August 1952 in Hannover tagte, hatte die Einrichtung einer eigenen Abteilung âLutherischer Weltdienstâ beschlossen, um in gemeinsamer Anstrengung aller LWB-Mitgliedskirchen den âNotstaenden in aller Weltâ zu begegnen. Daraufhin erarbeitete das Deutsche Nationalkomitee (DNK) im Dezember 1952 eine âOrdnung des Lutherischen Weltdienstes - Deutscher Hauptausschussâ fuer seine Mitgliedskirchen. Die erste Sitzung des Deutschen Hauptausschusses (DHA) fand am 16. April 1953 in Berlin-Spandau (Deutschland) statt.

Waren in den Jahren seit der Gruendung des LWB 1947 bis zur Gruendung des Deutschen Hauptausschusses (DHA) Lebensmittel, Kleiderspenden und andere Hilfsgueter nach Deutschland geflossen - allein im Jahre 1954 im Wert von rund 23 Millionen D-Mark - so ueberwiesen die deutschen LWB-Mitgliedskirchen ihrerseits 1953 erstmals 65.000 D-Mark an die Genfer Zentrale des LWB, um einen Beitrag zur âWeltdienstarbeitâ der lutherischen Weltgemeinschaft zu leisten. Ab 1957 erhielten die westdeutschen Kirchen selbst keine finanzielle Unterstuetzung mehr. Von anfaenglich sechs Bueros des Lutherischen Weltdienstes blieben nur die Bueros in Stuttgart und in Ostberlin, das fuer die Arbeit in der DDR zustaendig war. Dieses wurde 2003 geschlossen. Von Anfang an wurde der Austausch von Theologiestudierenden, TheologInnen sowie MitarbeiterInnen zwischen deutschen und auslaendischen lutherischen Kirchen gefoerdert - mehrere Tausend StipendiatInnen haben davon in mehr als fuenf Jahrzehnten profitiert.

Das DNK/LWB vertritt 13 lutherische Kirchen. Neben den acht Gliedkirchen der VELKD - Bayern, Braunschweig, Hannover, Mecklenburg, Nordelbien, Sachsen, Schaumburg-Lippe und Thueringen - gehoeren zum DNK: die Evangelisch-Lutherische Kirche in Baden, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg, die Pommersche Evangelische Kirche, die Evangelische Landeskirche in Wuerttemberg und die Lippische Landeskirche-Lutherische Klasse. Das DNK/LWB vertritt nahezu 12,7 Millionen Gemeindemitglieder. Vorsitzender des DNK/LWB ist der Leitende Bischof der VELKD, Landesbischof Dr. Johannes Friedrich (Muenchen). (441 Woerter)

Hinweis: Die neue Anschrift des DNK/LWB lautet: DNK/LWB im Kirchenamt der EKD, Herrenhaeuser Str. 12, 30419 Hannover, E-Mail: LWB@diakonie.de

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Christine Jahn ist neue Gottesdienst-Referentin der VELKD

Pfarrerin Christine Jahn ist neue Referentin fuer Gottesdienst und Liturgie der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Die 47-jaehrige Pfarrerin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern wurde von der Kirchenleitung der VELKD zur Nachfolgerin von Oberkirchenrat Hans Krech berufen, der zum 31. Oktober 2007 in den Ruhestand ging. Ja hn wechselte zum 1. November in das Amt der VELKD nach Hannover (Deutschland). Sie studierte an der Musikhochschule Muenchen sowie Evangelische Theologie. Von 1995 bis 1998 war sie Theologische Referentin fuer Gottesdienst und Kirchenmusik sowie von 1998 bis 2000 Theologische Referentin fuer PfarrerInnen im Personalreferat des bayerischen Landeskirchenamtes. Seit 2000 war sie als Pfarrerin in Murnau (Kirchenkreis Muenchen/Deutschland) taetig. 2002 wurde sie Mitglied der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern sowie unter anderem Mitglied des Liturgischen Ausschusses der VELKD. (132 Woerter)

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Hannoversche Theologin Mareile Grzanna wechselt zur VELKD

Pfarrerin Dr. Mareile Grzanna (Hannover/Deutschland) wird neue Referentin fuer Theologische Grundsatzfragen im Amt der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Die 42-jaehrige Theologin tritt zum 1. Februar die Nachfolge von Oberkirchenrat Prof. Dr. Klaus Gruenwaldt an, der zum Superintendenten des Kirchenkreises Alfeld bei Hildesheim (Deutschland) berufen wurde. Grzanna, Pfarrerin der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers, studierte Evangelische Theologie in Marburg und Goettingen (beide Deutschland) sowie in Lausanne und Bern (beide Schweiz). Sie war unter anderem von 1998 bis 2002 als Pfarrerin in Cuxhaven (Deutschland) taetig. Seit 2002 hat sie die II. Pfarrstelle St. Johannis in Hannover (Deutschland) inne. 2007 wurde sie im Fach Systematische Theologie ueber das Thema âMenschwerdung - Die Anthropologie Emanuel Hirschs als Theorie ethisch-religioeser Bildung von individueller Subjektivitaet in der Moderneâ bei Prof. Dr. Arnulf v. Scheliha promoviert. (134 Woerter)

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Oliver Schuegraf neuer VELKD-Referent fuer Oekumenische Grundsatzfragen und Catholica

Pfr. Dr. Oliver Schuegraf wird neuer Referent im Amt der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) in Hannover (Deutschland). Der 38-jaehrige Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern wurde von der Kirchenleitung der VELKD zum Oberkirchenrat berufen und ist zustaendig fuer Oekumenische Grundsatzfragen und Catholica. Er tritt Anfang 2008 die Nachfolge von Pfr. Dr. Christoph Jahnel an, der zum 30. Maerz in seine bayerische Heimatlandeskirche zurueckkehrte. Schuegraf studierte Evangelische Theologie in Erlangen und Bonn (beide Deutschland) und absolvierte ein Theologisches Studienjahr an der Dormitio Abtei in Jerusalem. An der Augustana-Hochschule in Neuendettelsau bei Nuernberg (Deutschland) wurde er mit einer Arbeit ueber die Ekklesiologie in den Dokumenten der bilateralen Konsensoekumene promoviert. Zu seinen beruflichen Stationen gehoerte unter anderem die Taetigkeit als Chaplain an der Universitaet Coventry (Grossbritannien) sowie als Coordinator of the Community of the Cross of Nails im International Centre for Reconciliation der Kathedrale von Coventry. Seit Februar 2006 ist er Pfarrer auf der Pfarrstelle Feuchtwangen II (Deutschland). (165 Woerter)

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Christian Tsalos wird neuer Pressesprecher der wuerttembergischen Landeskirche

Pfr. Christian Tsalos wird neuer Pressesprecher der Evangelischen Landeskirche in Wuerttemberg. Er folgt Anfang 2008 Pfr. Klaus Rieth im Amt nach, der in die kirchliche Verwaltung wechselte. Klaus Rieth ist im Dezernat Theologie, Gemeinde und weltweite Kirche im Evangelischen Oberkirchenrat verantwortlich fuer den Bereich Mission, Oekumene und Kirchlicher Entwicklungsdienst. Bis zum Amtsantritt von Tsalos ist Rieth zugleich auch Pressesprecher der Landeskirche.

Christian Tsalos wurde 1961 in Stuttgart geboren und studierte Evangelische Theologie in Tuebingen. Sein Vikariat absolvierte er ab 1990 in Tuebingen-Hagelloch. Ab 1993 war er Pfarrer zur Anstellung in Leinfelden-Musberg sowie ab 1994 im Evangelischen Pressehaus in Stuttgart (heute Evangelisches Medienhaus). Seit 1996 ist er Pfarrer an der Emmauskirche in Albstadt-Ebingen. Tsalos, der auch als Pressepfarrer des Ki rchenbezirkes Balingen im Gemeindepfarramt beschaeftigt ist, absolvierte von 1990 bis 1994 ein berufsbegleitendes Studium zum Kommunikationswirt. (Alle Ortsangaben beziehen sich auf Deutschland.)

Christian Tsalos ist verheiratet und hat drei Kinder. (155 Woerter)

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Kanada: Gemeinsame anglikanisch-lutherische Kommission wuerdigt Zusammenarbeit beider Kirchen

Sechs Jahre nach Inkrafttreten der vollen Kirchengemeinschaft zwischen der Anglikanischen Kirche von Kanada (AKK) und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Kanada (ELKIK) hat die Gemeinsame anglikanisch-lutherische Kommission (GALK) die wachsende Zusammenarbeit beider Kirchen gewuerdigt. Die Kommission appellierte an die Gemeinden beider Kirchen, âkreativ nach Moeglichkeiten des gemeinsamen Feierns und Arbeitens zu suchenâ.

Die GALK veroeffentlichte diesen Aufruf im Anschluss an ihre Tagung, die vom 22. bis 25. November in der anglikanischen St. Pauls-Kirche in Toronto (Kanada) stattfand. Auf dieser Tagung prueften die VertreterInnen beider Kirchen die Arbeit, die seit Beginn der vollen Kirchengemeinschaft vor sechs Jahren geleistet wurde, und machten Plaene fuer die kommenden sechs Jahre.

âIn einer Zeit, in der sich ein Grossteil unserer Aufmerksamkeit auf die Spaltungen zwischen unseren beiden christlichen Gemeinschaften konzentriert, koennen wir den Anglikanern Anglikanerinnen sowie Lutheranern und Lutheranerinnen in Kanada mitteilen, dass viele Dinge uns doch Anlass zur Freude geben und dass wir viele Gruende haben, uns ueber die weitere Zusammenarbeit unserer beiden Kirchen in vielen Bereichen der Mission und des Dienstes zu freuenâ, betonte die GALK in einem AbschlusskommuniquÃ.

Die Kommission unterstrich die Notwendigkeit, âdas oeffentliche Erscheinungsbild unserer Kirchenâ in den Mittelpunkt zu ruecken: Beide Kirchen muessten insbesondere Fragen menschlicher Not und globale Anliegen, Gemeindedienste und die Ausbildung von Laien und Geistlichen gemeinsam angehen und sich um ein gemeinsames Verstaendnis vom diakonischen Amt und der DiakonInnenausbildung bemuehen.

Auf der Tagung der GALK brachten der Primas der AKK, Erzbischof Fred Hiltz, und die Nationalbischoefin der ELKIK, Susan Johnson, ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass beide Kirchen in Zukunft in die volle Kirchengemeinschaft hineinwachsen wuerden, die sie 2001 in Waterloo vereinbart haetten.

Die Erklaerung von Waterloo wurde von den Leitungsgremien der AKK und ELKIK formell im Juli 2001 in Waterloo (Ontario/Kanada) unterzeichnet. Sie erlaubt beiden Kirchen, ihre Ressourcen miteinander zu teilen und in enger Zusammenarbeit gemeinsame Ziele zu verfolgen, waehrend AKK und ELKIK gleichzeitig ihre jeweils eigene Identitaet bewahren koennen.

Die AKK zaehlt knapp 642.000 Mitglieder in 30 Dioezesen mit circa 1.790 Gemeinden. Die ELKIK ist mit 174.500 Mitgliedern Kanadas groesste lutherische Kirche. Sie ist aufgeteilt in fuenf Synoden mit insgesamt 624 Gemeinden und trat dem Lutherischen Weltbund 1986 bei. (361 Woerter)

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Mitglieder der lutherisch-orthodoxen Kommission bereiten Plenartagung 2008 vor

Vom 3. bis 8. Oktober fand in Joensuu im Osten Finnlands das Vorbereitungstreffen zur 14. Plenartagung der Gemeinsamen lutherisch-orthodoxen Kommission statt. Gastgeber war das Oekumenische Patriarchat von Konstantinopel.

Im orthodoxen Seminar von Joensuu diskutierten die Teilnehmenden der Tagung theologische Arbeiten, die die orthodoxe und lutherische Lehre zum Thema âDas Mysterium der Kirche: Die Heilige Eucharistie im Leben der Kircheâ darlegten, das gegenwaertig von der Kommission behandelt wird.

Der von der Vorbereitungsgruppe erarbeitete Entwurf eines gemeinsamen Textes sowie die vorgelegten Arbeiten sollen im Rahmen der 14. Plenartagung der Gemeinsamen lutherisch-orthodoxen Kommission eroertert werden, die vom 30. Mai bis 7. Juni 2008 von der orthodoxen Seite ausgerichtet wird.

Praesidenten der Kommission sind Metropolit Gennadios von Sassima (orthodox), der das Oekumenische Patriarchat vertritt, sowie Pfr. Donald McCoid (lutherisch), ehemaliger Bischof der Southwestern Pennsylvania-Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA) und gegenwaertig Leiter der ELKA-Abteilung fuer oekumenische und interreligioese Beziehungen. (154 Woerter)

Weitere Informationen zum lutherisch-orthodoxen Dialog sind auf der LWB-Website zugaenglich unter: www.lutheranworld.org/Arbeitsfelder/Boea/Bilateral_Relations/BOEA-Luth-Orth html

Die ELKF hat ueber 4,5 Millionen Mitglieder, das entspricht rund 85 Prozent der Bevoelkerung Finnlands. Die Kirche ist seit 1947 Mitglied des Lutherischen Weltbundes. (157 Woerter)

(Nach ELKF-Kommunikationsdienst)

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Zusammenschluss von zwei reformierten Organisationen

Der Reformierte Weltbund (RWB) hat am 20. Oktober dem Zusammengehen mit dem Reformierten Oekumenischen Rat (ROeR) zugestimmt, aus dem eine neue weltweite Organisation hervorgehen soll, die ueber 80 Millionen reformierte ChristInnen vertreten wird.

Die historische Entscheidung fiel bei der Tagung des RWB-Exekutivausschusses vom 18. bis 28. Oktober 2007 in Trinidad und Tobago auf der Grundlage einer eingehenden Diskussion ueber verschiedene Aspekte der Vereinigung. Der Ausschuss beschloss, dem ROeR als Namen fuer die neue Organisation âWorld Communion of Reformed Churchesâ (Weltweite Gemeinschaft Reformierter Kirchen) vorzuschlagen.

Er genehmigte darueber hinaus auch Richtlinien fuer eine Arbeitsgruppe, die mit der Umsetzung der Fusion betraut werden soll, einschliesslich der Erarbeitung einer Verfassung, eines Haushalts, personeller und struktureller Vorschlaege, der Vorbereitung der Vereinigungsgeneralversammlung, die wahrscheinlich 2010 stattfinden wird, sowie der Erstellung von Plaenen fuer Mittelbeschaffung und Kommunikation.

Bei der Tagung seines Exekutivausschusses im Maerz dieses Jahres hatte der ROeR der Schaffung einer neuen reformierten Organisation im Grundsatz zugestimmt.

Der weltweiten Gemeinschaft des RWB gehoeren 75 Millionen reformierte ChristInnen aus 214 Kirchen in 107 Laendern an. Der ROeR vertritt zwoelf Millionen Reformierte aus 39 Kirchen in 25 Laendern. 27 Kirchen sind Mitglied beider Organisationen.

Einige Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes gehoeren gleichzeitig dem RWB an. (202 Woerter)

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LWB-Praesident Hanson mit fuehrenden ReligionsvertreterInnen aus aller Welt in US-amerikanischer Fernsehsendung

Bischof Mark S. Hanson, Leitender Bischof der

Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA) und Praesident des Lutherischen Weltbundes (LWB), erscheint neben mehreren anderen fuehrenden ReligionsvertreterInnen aus verschiedenen Teilen der Welt in einer zweistuendigen Fernsehsendung mit dem Titel âIn Godâs Nameâ (In Gottes Namen), die am 23. Dezember zur Hauptsendezeit um 21.00 Uhr (oestliche Normalzeit) vom Fernseh- und Radiosender CBS ausgestrahlt wird.

Diese von den franzoesischen Filmemachern Jules und Gedeon Naudet produzierte Sondersendung untersucht âkomplexe Fragen unserer Zeit, zu denen zwoelf der einflussreichsten geistlichen Fuehrungspersoenlichkeiten aus aller Welt befragt werden und ihre tiefsten Ueberzeugungen und Ueberlegungen beitragenâ, heisst es in einer CBS-Pressemeldung.

Die fuehrenden ReligionsvertreterInnen âsprechen ueber Gewalt und Hass und schildern ihre persoenlichen Gedanken zu Glauben, Frieden, Einheit, Toleranz und Hoffnung. Die ZuschauerInnen werden sie in sehr privatem Rahmen erleben, wie zum Beispiel ihrem Zuhause oder an Orten, an die sie sich zum persoenlichen Gebet zurueckziehen.â

Zu seiner Teilnahme an dieser Sendung erklaerte der LWB-Praesident: âEs ist fuer mich eine grosse Ehre, zusammen mit so unterschiedlichen und bedeutenden Religionsleitern und -leiterinnen aus aller Welt in dieser Sendung mitwirken zu duerfen.â Er aeusserte die Hoffnung, dass LWB- und ELKA-Mitglieder âdiese Einladung als deutliche Bestaetigung unseres gemeinsamen Zeugnisses von unserem c hristlichen Glauben und unserer Entschlossenheit, uns zusammen mit Angehoerigen aller Religionen fuer eine gerechtere und friedlichere Welt und eine nachhaltige Bewahrung der Schoepfung einzusetzen, verstehenâ.

Es sei das erste Mal, so Ava Odom Martin, Medienbeauftragte des ELKA-Kommunikationsdienstes, dass einige der leitenden ReligionsvertreterInnen aus aller Welt gemeinsam in einer Fernsehsendung auftreten. (258 Woerter)

(Nach ELCA News)

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Simangaliso Hove aus Simbabwe ist neue LWB/AME-Projektkoordinatorin

Seit 1. November ist Simangaliso Hove aus Simbabwe Referentin fuer Programm- und Projektkoordination in der Abteilung fuer Mission und Entwicklung (AME) des Lutherischen Weltbundes (LWB). Hove (45) ist Nachfolgerin von Margret Stasius aus der Schweiz, die Ende Mai dieses Jahres in den Ruhestand ging.

Hove ist Mitglied der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Simbabwe (ELKS) und war von 1994 bis 2007 Leiterin der Finanzabteilung des Kirchenrates von Simbabwe. Bereits von 1987 bis 1993 arbeitete sie als Finanzreferentin im Kirchenrat. In der Zeit davor fungierte sie vier Jahre lang als Schatzmeisterin der Cranborne-Oberschule fuer Jungen in der simbabwischen Hauptstadt Harare.

Hove war Mitglied im Verwaltungsrat des Lutherischen Entwicklungsdienstes, der im Januar 2003 als assoziiertes Programm der LWB-Abteilung fuer Weltdienst (AWD) in lokale Eigenverantwortung uebergeben wurde und heute der ELKS angegliedert ist. Ferner war sie im Staendigen Ausschuss fuer Personalfragen und -beschaffung von Christian Care, einer oekumenischen Organisation von Kirchen und kirchlichen Organisationen, und arbeitete mehrere Jahre im ELKS-Finanzausschuss mit.

Hove hat einen Abschluss als Handelsfachwirtin (B. A. of commerce), den sie an der Universitaet von Suedafrika in Pretoria erlangt hat.

Sie ist verheiratet und hat drei Kinder. (191 Woerter)

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Aktualisiertes LWB-Handbuch online

Eine aktualisierte Version des Handbuchs des Lutherischen Weltbundes (LWB) ist als PDF-Datei im Internet zugaenglich.

Es enthaelt Informationen zum LWB, seinen 140 Mitgliedskirchen, den vom LWB anerkannten Kirchen und Gemeinden sowie dem vom LWB anerkannten Rat, zu den Nationalen Komitees und sonstigen direkten oder indirekten Kontakten des LWB. Weiterhin bietet das Handbuch Informationen ueber die Leitungsgremien des Weltbundes, das Genfer Sekretariat sowie das Institut fuer oekumenische Forschung in Strassburg (Frankreich).

Den passwortgeschuetzten Online-Zugang zur vollstaendigen Ausgabe des LWB-Handbuchs 2007 im Format PDF (2,3 MB) erhalten Sie auf Anfrage beim LWB-Buero fuer Kommunikationsdienste: cmu@lutheranworld.org

Ein umfassendes Verzeichnis aller LWB-Mitgliedskirchen ist frei auf der LWB-Webseite zugaenglich unter: www.lutheranworld.org/Directory/Welcome-DE.html

Naehere Informationen erhalten sie bei: LWB-Buero fuer Kommunikationsdienste, 150 Route de Ferney, Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz, Tel.: +41/22-791 6111, Fax: +41/22-791 6630, E-Mail: cmu@lutheranworld.org (137 Woerter)

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66,7 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit âLWIâ gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt werden.

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