From the Worldwide Faith News archives www.wfn.org
(LWI 05-07-2008) Ordination und Zeugnis von Frauen in LWB-Mitgliedskirchen muessen gestaerkt werden
From
"Dirk-Michael Grötzsch" <dmg@lutheranworld.org>
Date
Wed, 28 May 2008 22:20:19 +0200
LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html
>LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
>Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz
>Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
>Tel.: +41-22-791-6352
>Fax: +41-22-791-6630
>E-Mail: dmg@lutheranworld.org
Ordination und Zeugnis von Frauen in LWB-Mitgliedskirchen
muessen gestaerkt werden
Frauen bekraeftigen erzielte Fortschritte und fordern weitere
Anstrengungen zur Ueberwindung von Hindernissen
Genf, 28. Mai 2008 (LWI) - Im Vorfeld der Elften Vollversammlung
des Lutherischen Weltbundes (LWB) im Juli 2010 in Stuttgart
(Deutschland) haben die Teilnehmerinnen einer LWB-Tagung zum
Thema Frauenordination die LWB-Mitgliedskirchen dazu aufgerufen,
die positiven Erfahrungen sowie die Auswirkungen, die ordinierte
Frauen auf Kirchen innerhalb und ueber die lutherische
Kirchengemeinschaft hinaus haben, wahrzunehmen.
In einem Kommuniqué riefen die Teilnehmerinnen der Konsultation,
die vom 27. bis 29. Maerz in Genf stattfand, die Kirchen auf, die
Frauenordination “nicht in erster Linie als eine
gesellschaftliche Frage oder eine Angelegenheit von Frauen (zu
verstehen), sondern als eine Sache, die das Zentrum dessen
beruehrt, was es bedeutet Kirche zu sein“.
An der Tagung, die zum Ziel hatte, die gegenwaertige Situation
im Blick auf die Frauenordination in Mitgliedskirchen des LWB und
in assoziierten Kirchen zu analysieren und deren Auswirkungen auf
die oekumenischen Beziehungen zu reflektieren, nahmen ordinierte
wie nicht-ordinierte Frauen aus Afrika, Asien, Europa und
Nordamerika teil, die in Aemtern der Lehre, der pastoralen
Arbeit, Verwaltung und bischoeflicher Leitung taetig sind. Die
Konsultation wurde von der LWB-Abteilung fuer Theologie und
Studien (ATS) in Zusammenarbeit mit dem Referat “Frauen in
Kirche und Gesellschaft“ (FKG) der LWB-Abteilung fuer Mission
und Entwicklung (AMD) und dem Buero fuer Oekumenische
Angelegenheiten organisiert.
Die Ablehnung des oeffentlichen Zeugnisses ordinierter Frauen
durch Wortverkuendigung und Feier der Sakramente gefaehrde das
Zeugnis der Kirche von Gottes Versoehnung und Freiheit in
Christus, heisst es in der Erklaerung der Konsultation, die unter
dem Thema “Die andauernde Reformation der Kirche: Das Zeugnis
von ordinierten Frauen heute“ stand.
Die Tagung war Teil des in diesem Jahr eingeleiteten
ATS-Programms “Women in Ministry as Ecumenical Witness“
(Frauenordination als oekumenisches Zeugnis), das insbesondere
Kirchen, in denen Frauen nicht ordiniert werden, ermutigen
moechte, die Frauenordination als Anreiz fuer neue oekumenische
Entwicklungen und nicht als Hindernis fuer die Staerkung solcher
Beziehungen zu verstehen. Eines der Hauptziele des Programms ist
es, die biblischen und theologischen Grundlagen fuer die Teilhabe
von Frauen am Priestertum aller Glaeubigen in einer Weise
herauszuarbeiten, die kulturelle und andere Hindernisse
hinterfragt.
Die ATS unterstreicht, dass die Mitarbeit von Frauen in allen
Bereichen des kirchlichen Dienstes einen Wandel in der
oekumenischen Landschaft insgesamt und insbesondere im Blick auf
das Amtsverstaendnis und andere Aspekte der Ekklesiologie,
einschliesslich der Sakramente, bewirkt. Das ATS-Studienprogramm
betont die Bedeutung des lutherischen Beitrags zu diesem Aspekt
der oekumenischen Neugestaltung, der nicht nur auf die
betraechtliche Zahl von Frauen in kirchlichen Leitungspositionen,
sondern auch auf die “Brueckenfunktion“ zwischen
evangelischen wie auch roemisch-katholischen und orthodoxen
Kirchen zurueckzufuehren sei.
Im Blick auf die LWB-Vollversammlung 2010 forderten die
Konsultationsteilnehmerinnen die Mitgliedskirchen auf, einen
Bericht vorzulegen, “ueber das, was sie im Blick auf diese
Sache vorhaben, wenn sie noch nicht Frauen ordinieren, und, wenn
sie dies tun, wie sie die nach wie vor bestehenden praktischen
Hindernisse angehen und die Kollegialitaet von Frauen und
Maennern im Amt der Kirche foerdern koennen“.
Sie wuerdigten die Fortschritte, die in den LWB-Mitgliedskirchen
in den letzten 50 Jahren in der Frage der Frauenordination
gemacht wurden, und bekraeftigen die konsequente Unterstuetzung
des LWB fuer die volle Verwirklichung des Amtes ordinierter
Frauen und Maenner in der Kirche, die er vor allem durch
Erklaerungen seiner Leitungsgremien zum Ausdruck gebracht habe.
Die Akzeptanz des Amtes ordinierter Frauen sei ueberwaeltigend
positiv gewesen. Tausende ordinierter Frauen “sind auf allen
Ebenen und in jedem Bereich kirchlichen Lebens zunehmend
sichtbar“ und “widerstaendige Haltungen und kulturelle
Voreingenommenheit werden durch die Kraft des Heiligen Geistes
verwandelt“, heisst es im Kommuniqué der Tagung.
Die Teilnehmerinnen wiesen jedoch darauf hin, dass ordinierte
Frauen, die in Fuehrungspositionen kaemen und in ihren Kirchen
bischoefliche Leitung ausuebten, mit neuen Herausforderungen
konfrontiert seien, die es erforderlich machten, dass
Fortbildungen angeboten und Mittel bereitgestellt werden, damit
Frauen und Maenner echte Partnerschaft im Amt verwirklichen
koennen. Sie stellten fest, dass “manche Kirchen die
Frauenordination nicht zum Thema machen, weil sie befuerchten,
dass dies die Kirche spalten oder die Verbindungen zu Partnern,
die dagegen sind, gefaehrden koennte“. Offene Diskussionen mit
Kirchenmitgliedern vor Ort seien noetig, um diesen die
theologischen Gruende fuer die Ordination von Frauen und nicht
nur die ablehnenden Sichtweisen zur Kenntnis zu bringen.
Die Konsultation rief dazu auf, das Zeugnis von Pfarrerinnen und
Frauen in Aemtern bischoeflicher Leitung in den Feierlichkeiten
zum Reformationsjubilaeum 2017 besonders hervorzuheben. (713
Woerter)
Den vollstaendigen Text des Kommuniqués der Konsultation finden
Sie im Format PDF auf der LWB-Webseite unter:
www.lutheranworld.org/What_We_Do/DTS/DTS-Documents/DTS-Ongoing_Reformation-2008_DE.pdf
Fuer weitere Informationen ueber das LWB-Programm “Women in
Ministry as Ecumenical Witness“ wenden Sie sich bitte an die
ATS-Direktorin Pfarrerin Dr. Karen Bloomquist unter:
Bloomquist@lutheranworld.org
>* * *
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft
lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden)
gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund
68,3 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat
der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen
Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen
in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und
interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe,
Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als
Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB)
herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht
besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB
oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit “LWI”
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden.
Browse month . . .
Browse month (sort by Source) . . .
Advanced Search & Browse . . .
WFN Home