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LWB-Ratstagung 2008 - PRESSEMITTEILUNG NR: 21


From "Dirk-Michael Grötzsch" <dmg@lutheranworld.org>
Date Tue, 01 Jul 2008 19:14:29 +0200

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LWB-Ratstagung in Arusha (Tansania) – 25. bis 30. Juni 2008

>PRESSEMITTEILUNG NR: 21

LWB-Rat laesst lutherische Erklaerung vorbereiten, in der
AnabaptistInnen um Vergebung gebeten werden sollen

Weitere Ratsbeschluesse bestaetigen oekumenische Dialoge und
Gespraeche

Arusha (Tansania)/Genf, 1. Juli 2008 (LWI) – Der Rat des
Lutherischen Weltbundes (LWB) hat auf seiner Tagung in Arusha
(Nordtansania) beschlossen, eine Erklaerung erarbeiten zu lassen,
in der im Namen des LWB die “AnabaptistInnen” um Vergebung fuer
die Verfolgung durch LutheranerInnen gebeten werden sollen, die
zahlreiche Menschenleben forderte und mit Verweis auf die
theologischen Positionen der lutherischen Reformatoren
gerechtfertigt wurde.

Auf Empfehlung des Programmausschusses fuer Oekumenische
Angelegenheiten wuerdigte der Rat am Montag, 30. Juni, weiterhin
die 2007 und 2008 von der Internationalen
lutherisch-mennonitischen Studienkommission vorgelegten
Kommuniqués und deren sorgfaeltige und wichtige Arbeit. Er
ermutigte die Kommission, im Jahr 2009 ihren Abschlussbericht
vorzulegen.

Der Programmausschuss hatte das Ergebnis der

lutherisch-mennonitischen Studienkommission diskutiert und im
Blick auf die Elfte LWB-Vollversammlung im Juli 2010 moegliche
Empfehlungen zur Beschlussfassung eroertert, wobei Formulierungen
wie “Bedauern” und “Bitte um Vergebung” in Erwaegung gezogen
wurden.

Der Rat unterstuetzte die Empfehlung des Ausschusses, Prof. Dr.
Theodor Dieter, Institut fuer Oekumenische Forschung, Strassburg
(Frankreich), Pfr. Dr. Donald McCoid, Evangelisch-Lutherische
Kirche in Amerika und Erzbischof Nemuel A. Babba, Lutherische
Kirche Christi in Nigeria, mit der Erarbeitung eines Textentwurfs
zu beauftragen.

Lutherisch/roemisch-katholische Kommission fuer die Einheit

Auf die Empfehlung des Programmausschusses fuer Oekumenische
Angelegenheiten, eine fuenfte Diskussionsphase der
Lutherisch/roemisch-katholischen Kommission fuer die Einheit
vorzusehen, nahm der LWB-Rat den Bericht der Vorbereitungstagung
2007 mit Anerkennung entgegen und stellte fest, er sehe dem
Beginn einer solchen fuenften Runde von Gespraechen
“hoffnungsvoll” entgegen.

Der LWB-Rat autorisierte weiterhin die Erarbeitung eines “Textes
zum Reformationsjubilaeum 2017” sowie das Thema der Kommission
“Taufe und Wachstum in Gemeinschaft”.

Der Rat genehmigte die Berufung lutherischer

DialogteilnehmerInnen, wobei eine ausgewogene Beteiligung der
Regionen und beider Geschlechter beruecksichtigt wurde. Bischof
Dr. Eero Huovinen (Finnland) wird fuer die lutherische Seite den
Vorsitz fuehren, weitere lutherische Kommissionsmitglieder sind
Pfarrerin Dr. Wanda Deifelt (Brasilien), Prof. Turid Karlsen Seim
(Norwegen), Dr. Fidon Mwombeki (Tansania), Prof. Dr. Friedericke
Nuessel (Deutschland), Prof. Dr. Michael Root (USA) und Prof. Dr.
Hiroshi Augustin Suzuki (Japan). Prof. Dr. Theodor Dieter wird
als Berater teilnehmen, eine weitere Frau aus Osteuropa soll noch
berufen werden.

>Lutherisch-orthodoxe Beziehungen 

Der Rat nahm die Erklaerung der Plenartagung der Gemeinsamen
lutherisch-orthodoxen Kommission entgegen und forderte
Generalsekretaer und Buero fuer Oekumenische Angelegenheiten auf,
ein bis zwei weitere Mitglieder fuer die Kommission
vorzuschlagen, um die noetige akademische Spezialisierung fuer
eine angemessene Auseinandersetzung mit der Frage des Amtes sowie
die ausgewogene Vertretung aller Regionen und beider Geschlechter
zu gewaehrleisten.

Der Rat nahm weiterhin den Bericht ueber die Gespraeche mit den
orientalisch-orthodoxen Kirchen 2008 mit Anerkennung entgegen.

>Lutherisch-anglikanische Beziehungen 

Der Rat nahm die Kommuniqués 2007 und 2008 der Internationalen
anglikanisch-lutherischen Kommission entgegen.

Weiterhin nahm er das Kommuniqué der Gesamtafrikanischen
anglikanisch-lutherischen Kommission (AAALC) entgegen. Der Rat
erklaerte seine Bereitschaft, die Bemuehungen um volle
Kirchengemeinschaft zwischen LWB-Mitgliedskirchen und
Mitgliedskirchen der anglikanischen Kirchengemeinschaft in Afrika
zu unterstuetzen.

>Lutherisch-reformierte Beziehungen 

Der LWB-Rat nahm das Kommuniqué 2007 der Gemeinsamen
lutherisch-reformierten Kommission mit Anerkennung entgegen. Er
bestaetigte die Fortsetzung der Zusammenarbeit zwischen dem LWB
und seinen reformierten Partnern in der Uebergangsphase zur
Reformierten Weltgemeinschaft, die den Reformierten Weltbund
(RWB) und den Reformed Ecumenical Council (REC) zusammenfuehren
wird.

>Internationaler Lutherischer Rat 

Dem Rat wurde das Kommuniqué des Kontakttreffens 2008 zwischen
LWB und Internationalem Lutherischem Rat (ILR) zur Information
vorgelegt. Er wuerdigte den fortdauernden Konsultationsprozess
zwischen beiden weltweiten lutherischen Organisationen.

Der Rat betonte, wie wichtig es sei, dass beide lutherische
Familien Fragen miteinander diskutieren, die beiden Seiten und
ihren jeweiligen Mitgliedskirchen am Herzen liegen.

>Globales Christliches Forum

Der Rat nahm mit Anerkennung die Abschlussbotschaft des Globalen
Christlichen Forums entgegen, dass im November 2007 stattgefunden
hatte. Weiterhin nahm er den Bericht der ersten Folgesitzung des
Forumskomitees entgegen, aeusserte sich hoffnungsvoll angesichts
dieser neuen Ausdrucksform christlicher Einheit und ermutigte zur
dauerhaften Einfuehrung einer entsprechenden Struktur. 

>Oekumenische Vollversammlungen

Die Moeglichkeit, dass die lutherische Kirchengemeinschaft sich
im Rahmen des “erweiterten Raums” zusammenfinden koennte, der
fuer zukuenftige Vollversammlungen des Oekumenischen Rates der
Kirchen (OeRK) angeregt wurde, war vom Programmausschuss waehrend
der tagung in Arusha diskutiert worden. Der Rat forderte den
Generalsekretaer auf, eine Ad hoc-Gruppe von etwa vier Personen
einzurichten, die daran mitwirken soll, in Vorbereitung auf die
Tagungen des OeRK-Ausschusses zur Konzeption der Vollversammlung
(Assembly Discernment Committee) sowie sonstige Diskussionen zur
Beziehung zwischen LWB-Vollversammlung und anderen oekumenischen
Welttagungen eine entsprechende Position des LWB zu konzipieren
und zu formulieren. (715 Woerter)

>*       *       *

An der Ratstagung des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Arusha
(Tansania) nahmen knapp 80 VertreterInnen von
LWB-Mitgliedskirchen und Partnerorganisationen teil. Darueber
hinaus waren rund 95 weitere Teilnehmende registriert, darunter
DolmetscherInnen, Gaeste, Mitarbeitende des LWB,
PressevertreterInnen und Stewards. Der 49-koepfige LWB-Rat fuehrt
zwischen den in der Regel alle sechs Jahre stattfindenden
Vollversammlungen die Geschaefte des Weltbundes. Er tagt alle 12
bis 18 Monate. Der aktuelle Rat wurde waehrend der Zehnten
LWB-Vollversammlung im Juli 2003 im kanadischen Winnipeg
gewaehlt. Der Rat besteht aus dem Praesidenten, dem Schatzmeister
sowie Geistlichen und Laien, die ihre Regionen repraesentieren. 

Die gastgebende Evangelisch-Lutherische Kirche in Tansania (ELKT)
ist die zweitgroesste lutherische Kirche in Afrika. Zu den 20
Dioezesen der ELKT gehoeren rund 4,6 Millionen Mitglieder. Die
viertgroesste lutherische Kirche weltweit gehoert seit 1964 zum
LWB. Leitender Bischof der Kirche ist Alex G. Malasusa.

>*       *       *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 68,3 Millionen
ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat
der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen
Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen
in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und
interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe,
Menschenrechte, KommunikatioDie LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als
Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB)
herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht
besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB
oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit “LWI”
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden. 

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