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[APD] ai-Jahresbericht 2008 dokumentiert zahlreiche Verstoesse gegen die Religionsfreiheit


From Christian B. Schäffler <APD@stanet.ch>
Date Mon, 21 Jul 2008 07:26:05 +0200

[APD] ai-Jahresbericht 2008 dokumentiert zahlreiche Verstoesse gegen die
Religionsfreiheit 

>20. Juli 2008

>Adventistischer Pressedienst [APD]

>Christian B. Schaeffler, Chefredakteur

>Fax +41-61-261 61 18

>APD@stanet.ch

>http://www.stanet.ch/APD

>CH-4003 Basel, Schweiz

Amnesty-Jahresbericht 2008 dokumentiert zahlreiche Verstoesse gegen die
Religionsfreiheit 

Christen sind in nicht wenigen muslimisch dominierten Staaten
Diskriminierung und Verfolgung ausgesetzt

Berlin/Deutschland. [APD]   Den Verfassern der Allgemeinen Erklaerung der
Menschenrechte war die Religionsfreiheit ein besonderes Anliegen. So gehoert
sie auch zum Kernbestand der Rechte, die 48 UN-Mitgliedslaender am 10.
Dezember 1948 beschlossen.

Zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft 60 Jahre nach der Erklaerung eine
tiefe Kluft, wie Barbara Lochbihler, Generalsekretaerin von Amnesty
International (ai) Deutschland, bei der Vorstellung des ai-Jahresberichts
2008 in Berlin betonte. Auch 2007 haetten viele Regierungen das vor 60
Jahren gegebene Versprechen auf Gleichheit, Gerechtigkeit und
Rechtsstaatlichkeit nicht erfuellt", so die ai-Generalsekretaerin. "Nicht
zuletzt die Januskoepfigkeit einiger westlicher Regierungen im 'Krieg gegen
den Terror' hat zu Rueckschritten beim Menschenrechtsschutz gefuehrt", sagte
Lochbihler.  "Es ist an der Zeit, dieses Versprechen einzuloesen." Das gelte
auch fuer die Religionsfreiheit.

Der Artikel 18 der Erklaerung der Menschenrechte nennt die Religionsfreiheit
gemeinsam mit der Gewissens- und Gedankenfreiheit. Dieses Recht schliesst
"die Freiheit ein, seine Religion oder Ueberzeugung zu wechseln", sowie
Weltanschauung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, oeffentlich oder
privat zu bekennen.

Der ai-Bericht dokumentiert unzaehlige Verstoesse aus dem vorigen Jahr gegen
einzelne oder mehrere dieser Rechte und nennt Staaten wie China, Pakistan,
Irak, Iran oder Aegypten. Betroffen sind vor allem Angehoerige religioeser
Minderheiten. Dabei kommen Staaten entweder nicht ihrer Schutzpflicht nach
oder sie verfolgen die Glaubenden aus ideologischen Gruenden aktiv - wie in
Nordkorea.

Fuer China konstatiert ai: "Nach wie vor duerfen Millionen von Menschen ihre
Religion nicht frei ausueben". Laut Studie sitzen 1.000 Personen in
Verwaltungshaft oder verbuessen Gefaengnisstrafen, weil sie ihren Glauben
ausserhalb des staatlich sanktionierten Rahmens praktizierten. Gegen
uigurische Muslime, tibetische Buddhisten und Mitglieder offiziell nicht
zugelassener christlicher Kirchen geht Peking am haertesten vor.

Christen sind als Minderheitenreligion auch in nicht wenigen muslimischen
Staaten der Diskriminierung und Verfolgung ausgesetzt. Das gilt derzeit
besonders fuer den Irak. Uebergriffe muessen Christen aber auch in anderen
Laendern wie Pakistan erdulden, weil die Behoerden aus Feigheit und
Komplizenschaft nicht fuer ausreichenden Schutz sorgen. Aus Aegypten
berichtet ai, dass die koptischen Christen weiterhin in allen
Lebensbereichen mit Diskriminierungen leben muessen.

Neben der sozialen Isolation, die viele Konvertiten vom Islam zum
Christentum erleiden, kritisiert ai Schikanen von Behoerden. Aus dem Iran
berichten die Menschenrechtler von Pruegelstrafe fuer ein Ehepaar, das zum
Christentum uebertrat. Doch verfolgten die Behoerden des Ayatollah-Regimes
vor allem die Angehoerigen der Bahai-Religion. Zur Tuerkei vermerkt der
Bericht den Uebergriff auf den kleinen christlichen Verlag in Malatya, bei
dem jugendliche Islamisten drei Christen brutal ermordeten.

Nach 60 Jahren Menschenrechtserklaerung zieht ai eine zwiespaeltige Bilanz.
Dabei beklagt die Organisation vor allem den internationalen
Vertrauensverlust der USA durch den Antiterrorkampf. Der EU wird eine
Neigung zur Doppelmoral vorgeworfen. Lochbihler wuerdigte aber auch die
Fortschritte. Die Menschenrechte haetten sich zu voelkerrechtlich
verbindlichen Normen weiterentwickelt - und zwar nicht als "westliche
Werte", sondern als universelle Prinzipien. Nun sei es an der Zeit, die
Versprechen der Menschenrechte unerbittlich einzuloesen. 

>Buch-Tipp: 

Der Amnesty-Jahresbericht 2008 behandelt 150 Laender und umfasst 496 Seiten.
Die deutsche Uebersetzung "Report 2008 Zur weltweiten Lage der
Menschenrechte" ist im S. Fischer Verlag erschienen (ISBN 978-3-10-000832-9)
und im Buchhandel fuer CHF 27,30 bzw. EURO 14,90 erhaeltlich.

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Diese Agenturmeldung ist auch im Internet abrufbar unter:

>http://www.stanet.ch/apd/news/1854.html

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