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(LWI 01-01-2009) LWB bekraeftigt Friedensvision fuer das Heilige Land und fordert Waffenstillstand i
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"Dirk-Michael Grötzsch" <dmg@lutheranworld.org>
Date
Wed, 07 Jan 2009 18:59:36 +0100
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LWB bekraeftigt Friedensvision fuer das Heilige Land und fordert
Waffenstillstand im Gazastreifen
Noko ruft zu Gebeten und anwaltschaftlichem Engagement auf -
nordamerikanische lutherische BischoefInnen besuchen Nahen Osten
Genf, 7. Januar 2009 (LWI) - Der Lutherische Weltbund (LWB) hat
sein Engagement fuer eine Friedensvision fuer Israelis wie auch
PalaestinenserInnen bekraeftigt und die sofortige Einstellung der
israelischen Militaeroperationen im Gazastreifen wie auch der
Raketenangriffe der Hamas auf den Sueden Israels gefordert.
Ferner rief er zu einem raschen Abschluss eines wirksamen
Waffenstillstands auf.
In einer Erklaerung betonte LWB-Generalsekretaer Pfr. Dr.
Ishmael Noko: “Das gegenwaertige Blutvergiessen und die
Zerstoerung werden weder Israelis noch PalaestinenserInnen
Frieden bringen. Sie werden nur die Saat fuer weitere Konflikte
saeen, Menschen, die Frieden stiften wollen, ausgrenzen,
Verzweiflung wachsen lassen, die Radikalisierung vorantreiben und
den Reiz der Gewalt staerken.”
Laut Berichten, die sich auf medizinische Quellen vor Ort
berufen, haben die israelische Militaeroperationen im
Gazastreifen, die am 27. Dezember begannen und seit dem 3. Januar
auch eine Bodenoffensive umfassen und das Ziel verfolgen, dem
Raketen- und Moerserbeschuss des suedlichen Israel durch
Hamas-KaempferInnen ein Ende zu setzen, bisher weit ueber 600
palaestinensische Todesopfer gefordert, nahezu 3.000
ZivilistInnen wurden bisher verletzt.
Unter Hinweis auf die Folgen, die die israelische Belagerung
waehrend des sechsmonatigen Waffenstillstands fuer die gesamte
Zivilbevoelkerung des Gazastreifens hatte, stellte Noko fest, die
Blockade “brachte schweres Leid fuer die ganze
Zivilbevoelkerung im Gazastreifen mit sich und liess Verzweiflung
und Wut wachsen, statt eine Atmosphaere fuer Verhandlungen und
Frieden zu schaffen.” Er fuegte allerdings hinzu, die Angriffe
seitens der Hamas und anderer militanter Organisationen, die das
Leben einer anderen Zivilbevoelkerung bedrohten, wuerden “vom
LWB genauso als inakzeptable Reaktion verurteilt.”
Gleichermassen habe die israelische Regierung “dasselbe Recht
und dieselbe Pflicht wie jede andere Regierung, ihr Volk und ihr
Staatsgebiet vor solchen Angriffen zu schuetzen”, so Noko. Es
sei jedoch offensichtlich, dass die derzeitigen militaerischen
Operationen “angesichts der tatsaechlichen Bedrohung
unverhaeltnismaessig sind und zu einer unertraeglich hohen Zahl
von Todesfaellen und Verletzten in der Zivilbevoelkerung gefuehrt
haben.”
Der Generalsekretaer aeusserte sich zutiefst besorgt ueber die
kritische humanitaere Lage im Gazastreifen und forderte die
israelische Regierung auf, die ungehinderte Bereitstellung
humanitaerer Hilfe fuer die Bevoelkerung zu gewaehrleisten, die
gezwungen sei, den Konflikt “ohne Strom, medizinische
Versorgungsgueter, ausreichend Nahrung und Wasser” zu
ueberstehen.
Unter Verweis auf die langjaehrige Unterstuetzung, die der LWB
seiner Mitgliedskirche - der Evangelisch-Lutherischen Kirche in
Jordanien und im Heiligen Land (ELKJHL) - bei vielfaeltigen
Aktivitaeten leiste, die der Schaffung von Frieden in
Gerechtigkeit im Heiligen Land dienten, betonte Noko
nachdruecklich, die Grundursache des Konflikts in Nahen Osten
muesse bewaeltigt werden: “Eine Einigung ueber die Auslegung
der goettlichen Verheissung an Abraham und die unterschiedlichen
Vorstellungen im Blick auf die rechtmaessigen Erben dieser
Verheissung - die den Kern dieses Konfliktes ausmachen - kann nur
durch Dialog und Versoehnung zwischen all seinen Kindern erzielt
werden.”
Noko kritisierte weiterhin die kurzsichtige Ausrichtung beider
Konfliktparteien auf die Erlangung politischer Vorteile durch die
“Demonstration bewaffneter Macht”, anstatt sich “der
schwierigen Suche nach Frieden” zu stellen. Diese Haltung sei
ein Verrat an den Hoffnungen des israelischen wie des
palaestinensischen Volkes “auf eine friedliche Zukunft”, so
der LWB-Generalsekretaer.
Parallel zur Veroeffentlichung der Erklaerung Nokos traf gestern
eine Delegation von BischoefInnen der Evangelisch-Lutherischen
Kirche in Amerika (ELKA) und der Evangelisch-Lutherischen Kirche
in Kanada (ELKIK) unter Leitung von LWB-Praesident Bischof Mark
S. Hanson im Heiligen Land ein. Dieser Besuch, der Begegnungen
mit israelischen, jordanischen und palaestinensischen
religioesen, zivilgesellschaftlichen und politischen
Fuehrungspersoenlichkeiten einschliesst, findet im Rahmen einer
jaehrlichen Veranstaltung von ELKA und ELKIK statt, deren
Gastgeberin in diesem Jahr die ELKJHL ist.
Noko appellierte an alle LWB-Mitgliedskirchen, fuer den Frieden
zu beten, sich fuer Gerechtigkeit einzusetzen und diese Anliegen
den politisch Verantwortlichen zu unterbreiten. “Ohne einen
gerechten Frieden im Heiligen Land kann es fuer keine/n von uns
einen wahren oder tragfaehigen Frieden geben”, so Nokos Fazit.
(618 Woerter)
Den vollstaendigen Wortlaut der Erklaerung von
LWB-Generalsekretaer Pfr. Dr. Ishmael Noko finden Sie im Format
PDF auf der LWB-Webseite unter:
www.lutheranworld.org/LWF_Documents/LWF-Statement_Gaza_Jan_2009-DE.pdf
>* * *
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft
lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden)
gegruendet, zaehlt er inzwischen 141 Mitgliedskirchen, denen rund
68,3 Millionen ChristInnen in 79 Laendern weltweit angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat
der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen
Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen
in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und
interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe,
Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als
Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB)
herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht
besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB
oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit “LWI”
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