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[APD] Zehnter Jahrestag der Ermordung des Missionars Staines in Orissa
From
Christian B. Schäffler <APD@stanet.ch>
Date
Sun, 25 Jan 2009 22:57:38 +0100
[APD] Zehnter Jahrestag der Ermordung des Missionars Staines in Orissa
Seit zehn Jahren in Indien verstaerkt Uebergriffe gegen Christen
Neu Delhi/Frankfurt am Main, 25.01.2009/APD Aus Anlass des zehnten
Jahrestages der Ermordung des australischen Missionars Graham Staines und
seiner beiden Soehne am 22. Januar 1999 sowie des bevorstehenden indischen
Verfassungsfeiertages am 26. Januar weist die Internationale Gesellschaft
fuer Menschenrechte (IGFM) auf die Bedrohung indischer Christen durch
Extremisten und durch die in verschiedenen Bundesstaaten bestehenden
Antikonversionsgesetze hin. Auch in diesen Tagen wuerden Christen in Indien
von militanten Hindu-Milizen bedroht. Im vergangenen Jahr sei es immer
wieder zu Ausschreitungen gegen die Christen, begleitet von Zerstoerung von
Kirchen, Mord und Niederbrennen ihrer Haeuser, gekommen.
Weltweites Aufsehen habe 1999 der Mord an dem evangelikalen australischen
Missionar Graham Staines im ostindischen Bundesstaat Orissa erregt. Die
hindu-nationalistischen Taeter verbrannten am 22. Januar den 58-jaehrigen
Leiter einer Leprastation zusammen mit seinen beiden Soehnen Timothy (6) und
Phillip (10) bei lebendigem Leibe in einem Jeep. Der Haupttaeter Dara Singh,
der zunaechst zum Tode, dann zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, wollte
Bekehrungen zum Christentum verhindern.
Auch heute, zehn Jahre nach diesem Mord, seien laut IGFM Christen vor allem
in Orissa Opfer zahlreicher Angriffe. Indisch-evangelische Organisationen
fuehrten die Namen von 67 Christen auf, die zwischen August bis Dezember
2008 bei Pogromen umgebracht worden seien. Der Gesamtindische Christenrat
spreche von rund 200 Opfern. Wie der Praesident der Kirche der
Siebenten-Tags-Adventisten im Osten Indiens, Pastor Choudampalli John
(Hyderabad), berichtete, seien waehrend der Christenverfolgung seit August
letzten Jahres allein im Bundesstaat Orissa mindestens 27 adventistische
Christen, darunter auch der Pastor der Adventgemeinde in Bakingia, M. Samuel
Naik, getoetet und 36 adventistische Kirchengebaeude zerstoert worden.
Der fuer den besonders betroffenen Bezirk Kandhamal zustaendige katholische
Erzbischof Raphael Cheenath beklage unzureichenden Polizeischutz und
duerftige Entschaedigungen fuer die ueberwiegend noch in Fluechtlingslagern
lebenden Christen. Zwar verbietet das seit 1967 in Orissa bestehende
Antikonversionsgesetz in Artikel 3 den Zwang zur Annahme einer Religion,
doch gebe es Berichte, wonach mehrere hundert Christen dort unter Androhung
ihrer Ermordung zum Hinduismus zwangskonvertiert worden seien.
Zunahme christenfeindlicher Antikonversionsgesetze seit dem Staines-Mord
Vier der in sieben Bundesstaaten bestehenden Antikonversionsgesetze sind
nach dem Staines-Mord in Kraft getreten und bedrohen einseitig die
Hinwendung zur christlichen Religion oder zum Islam. Zum indischen
Verfassungs- und Nationalfeiertag am 26. Januar und anlaesslich des 10.
Todestages von Staines waere endlich die Abschaffung dieser
verfassungsfeindlichen Gesetze angebracht, betonte die IGFM. Indien habe
sich als Ratifikationsstaat des Internationalen Pakts fuer buergerliche und
politische Rechte verpflichtet, Religionsfreiheit zu garantieren. Auch die
indische Verfassung kenne keine religioese Diskriminierung. Allen
Religionsgruppen gebuehre laut Verfassung ausreichender Schutz und
angemessene Entschaedigung nach Ausschreitungen und Morden, so die IGFM.
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