wfn.org | (LWI 04-05-2009) Weltweite Kirchengemeinschaften begruessen Ergebnisse der Durban-Ueberpruefungskonf

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Weltweite Kirchengemeinschaften begruessen Ergebnisse der
Durban-Ueberpruefungskonferenz

Leiden von Hunderten Millionen Menschen, die aufgrund ihrer
Kastenzugehoerigkeit diskriminiert werden, kommt nicht zur
Sprache

Genf, 24. April 2009 (LWI) - Der Oekumenische Rat der Kirchen
(OeRK) und der Lutherische Weltbund (LWB) haben der
Durban-Ueberpruefungskonferenz der Vereinten Nationen gegen
Rassismus in Genf zur Verabschiedung des Abschlussdokuments
gratuliert. Gleichzeitig bedauerten die beiden weltweiten
Kirchengemeinschaften jedoch, dass das Leiden von Hunderten
Millionen Menschen, die aufgrund ihrer Kastenzugehoerigkeit
diskriminiert wuerden, in dem Dokument mit keinem Wort erwaehnt
werde.

In einer gemeinsamen muendlichen Erklaerung begruessten OeRK und
LWB am 24. April in Genf, dass die Abschlusserklaerung und das
Aktionsprogramm der Durban-Konferenz aus dem Jahr 2001
bekraeftigt worden sei und dass die internationale Gemeinschaft
sich verpflichtet habe, jede Form von Rassismus “in allen
Teilen der Welt, einschliesslich der ‘besetzten’ Regionen”
zu ueberwinden. 

Dennoch bedauerten beide Kirchengemeinschaften in ihrer
Erklaerung, dass es der UN-Konferenz nicht gelungen sei, “das
Leiden der mehr als 200 Millionen Menschen, die aufgrund ihrer
Kastenzugehoerigkeit diskriminiert werden” anzuerkennen.
Frueher seien die Dalits als “unberuehrbar” bezeichnet
worden. In der am 21. April verabschiedeten Abschlusserklaerung
seien sie jedoch “unsichtbar”, obwohl ihre Behandlung laut
UN-Standards eindeutig als rassendiskriminierend bezeichnet
werden muesse.

Erst im Maerz dieses Jahres hatten beide weltweiten
Organisationen gemeinsam eine Konferenz zu diesem Thema in
Bangkok (Thailan) organisiert. Im Rahmen dieser Tagung brachten
VertreterInnen von Kirchen und kirchennahen Organisationen aus
der ganzen Welt ihre Solidaritaet mit den Dalits in ihrem Kampf
fuer Gerechtigkeit zum Ausdruck.

In ihrer muendlichen Erklaerung betonten OeRK und LWB in Genf,
“Rassismus ist eine Suende, weil es den Ursprung der
Menschheit - das Abbild Gottes in den Menschen - zerstoert.
Rassismus entweiht Gottes Ebenbild in jedem Menschen.”

Sie seien zufrieden, so beide Organisationen, “dass
Antisemitismus und der Holocaust und andere Gruppen von Menschen
und Situationen in dem Dokument ausdruecklich erwaehnt werden.
Wir bedauern hingegen, dass die Diskussionen um diese eine
Situation von 2001 bis heute die ganze Aufmerksamkeit und Energie
des Durban-Prozesses in Anspruch nehmen.”

Beide Kirchengemeinschaften begruessten den Vorschlag der Hohen
Kommissarin fuer Menschenrechte der Vereinten Nationen, ein
“Observatorium fuer Diskriminierung” einzurichten, das
dabei helfen soll, die Situation der Millionen Opfer des Prinzips
der Unberuehrbarkeit ans Licht zu bringen. Weltweit gibt es etwa
260 Millionen Dalits, von denen 200 Millionen in Indien leben.

Des Weiteren wurde auch begruesst, dass die “Diffamierung von
Religion” keinen Eingang in das Abschlussdokument gefunden
habe. Indem nicht zugelassen worden sei, dass dieses Konzept
“auf unangemessene Weise den menschenrechtlichen Rahmen des
Dokuments stoert”, so die beiden Organisationen, koenne dies
stattdessen “die ‘Stigmatisierung von Menschen aufgrund ihrer
Religion oder ihre Glaubens’ behandeln”, so LWB und OeRK in
ihrer Erklaerung. (427 Woerter)

Den vollstaendigen Text der muendlichen Erklaerung von OeRK und
LWB im Rahmen der Durban-Ueberpruefungskonferenz in Genf finden
Sie in englischer Sprache im Format PDF auf der LWB-Webseite
unter:
www.lutheranworld.org/LWF_Documents/WCC-LWF_Statement_Durban_Review_Conference.pdf

Weitere Informationen zur Konferenz in Bangkok finden Sie auf
der LWB-Webseite unter:
http://www.lutheranworld.org/Arbeitsfelder/Biamr/BIAMR-Dalits_Gerechtigkeit.html

Mehr zur Solidaritaetsarbeit des OeRK mit den Dalits finden Sie
unter: http://www.oikoumene.org/?id=3249&L=2 

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