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(LWI 11-05-2009) Interreligioese Initiative fuer Frieden in Afrika: Aufruf zum gemeinsamen Engagemen


From "Dirk-Michael Grötzsch" <dmg@lutheranworld.org>
Date Fri, 20 Nov 2009 21:33:40 +0100

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Interreligioese Initiative fuer Frieden in Afrika: Aufruf zum
gemeinsamen Engagement gegen die Wasserkrise

LWB-Generalsekretaer Noko warnt Verantwortliche in Afrika vor
Folgen des Klimawandels 

Gaborone (Botswana)/Genf, 20. November 2009 (LWI) - Die sich
verschaerfende Wasserkrise in Afrika erfordere Fuehrungskompetenz
und gemeinsames interreligioeses Engagement, betonte der
Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr.
Ishmael Noko, auf dem Dritten Gipfel der Interreligioesen
Initiative fuer Frieden in Afrika (IFAPA). In seinem
Grundsatzreferat erklaerte Noko vor leitenden
ReligionsvertreterInnen und anderen Teilnehmenden des
IFAPA-Gipfels, der vom 17. bis 21. November in Botswanas
Hauptstadt Gaborone stattfindet, dass nur wenige AfrikanerInnen
Zugang zu sauberem Wasser haetten.

Die Tagung steht unter dem Thema “Vision von einem friedlichen
Afrika: Wasser fuer alle” und verfolgt das Ziel, die
Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen AkteurInnen, die sich
fuer Frieden und Entwicklung in Afrika einsetzen, zu staerken und
das Problem des Klimawandels aufzugreifen. Erstmals nehmen auch
leitende Regierungs- und WirtschaftsvertreterInnen an einem
IFAPA-Gipfel teil. 

“Der oeffentliche Sektor muss dringend eine aktive Rolle bei
der Aufklaerung der Bevoelkerung ueber den richtigen Umgang mit
Wasser spielen. Wasser ist ein absolut vorrangiges Thema. Krieg
und Frieden haengen davon ab. Alle drei Kategorien von Akteuren
und Akteurinnen, die zu diesem Gipfel eingeladen worden sind -
Religionsgemeinschaften, Regierungen und der private Sektor -,
sind auf den Basisrohstoff Wasser angewiesen, um ihre
Verantwortung wahrnehmen zu koennen”, so Noko, der auch
IFAPA-Praesident ist. 

Die im Oktober 2002 gegruendete gesamtafrikanische Initiative
legt den Schwerpunkt auf das aktive Engagement von leitenden
ReligionsvertreterInnen fuer die Beilegung von Konflikten und die
Schaffung von Frieden auf dem Kontinent. 

>Elementarer Baustein des Lebens

Noko erinnerte die rund 70 Delegierten aus verschiedenen
Glaubenstraditionen und Bereichen der Gesellschaft an die
zentrale Bedeutung, die Wasser in Praxis und Glauben der
verschiedenen Religionen habe. “Wasser ist an allererster
Stelle ein elementarer Baustein des Lebens, der fuer alle
religioesen Traditionen heilig ist.”

Der LWB-Generalsekretaer wies darauf hin, dass leitende
ReligionsvertreterInnen und Glaubensgemeinschaften “trotz der
sich verschaerfenden Wasserkrise in vielen Teilen Afrikas […]
nicht zu verstehen scheinen, welche Herausforderungen der
verantwortliche Umgang mit den vorhandenen Wasservorraeten und
das Eigentum an Wasser mit sich bringen”.

“Angesichts der fortschreitenden Wuestenbildung in vielen
Regionen und der mangelhaften Infrastruktur in den Bereichen
Wasserversorgung und Wassermanagement auf dem ganzen Kontinent
stellt Wasser ein gesamtafrikanisches Problem dar”, so Noko.

Er mahnte, die Wasserkrise in Afrika verschaerfe sich infolge
des Bevoelkerungswachstums, der zunehmenden Industrialisierung
und insbesondere des Klimawandels, der Afrika nach Meinung von
ExpertInnen am staerksten treffen werde. Prognosen zufolge werden
im kommenden Jahrzehnt bis zu 250 Millionen Menschen in
wachsendem Masse Trockenstressbedingungen ausgesetzt sein und die
im Regenfeldbau erwirtschafteten Ernten koennten bis zum Jahr
2020 um bis zu 50 Prozess sinken.

“Die Auswirkungen des Klimawandels zeigen sich heute bereits
in vielen Teilen Afrikas darin, dass Fluesse sterben und eine
wichtige Quelle der Wasserversorgung von Gemeinschaften und
Staaten damit verloren geht”, betonte Noko.  

Im Rahmen des IFAPA-Gipfels soll auch die Kampagne der
Suedafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft “Schrei der Muetter
fuer ein gesundes Afrika” gestartet werden. Sie folgt dem
Beispiel einer aehnlichen Initiative in Ostafrika und dient dem
Ziel, die entscheidende Rolle von Frauen in den Bereichen
Sicherheit und Frieden hervorzuheben. “Mit der Durchfuehrung
dieser Kampagne in dieser Region wollen wir nicht nur erneut die
Probleme Afrikas in den Vordergrund stellen, sondern wir wollen
tatsaechlich etwas veraendern. Und diese Kampagne ist nicht nur
von und fuer Frauen, sondern von und fuer alle Toechter und
Soehne Afrikas”, stellte Noko fest.

Afrikas Zukunft liege in seinen eigenen Haenden

Der IFAPA-Praesident erinnerte die Delegierten daran, dass
Konflikte auch weiterhin eine Herausforderung fuer Stabilitaet
und Entwicklung des Kontinents darstellten. Afrikas Zukunft liege
in seinen eigenen Haenden. “Wir haben immer gesagt, dass Armut
in Afrika einen Widerspruch in sich darstellt, weil dieser
Kontinent sehr, sehr reich ist. Das Problem liegt darin, dass wir
Afrikaner und Afrikanerinnen erkennen muessen, dass wir bei der
Verwaltung und der Verteilung dieses Reichtums zum Wohl unserer
Kinder und kommender Generationen die Verantwortung uebernehmen
muessen”, so Noko.

Botswanas Arbeits- und Innenminister Peter Siele erklaerte,
seine Regierung arbeite weiter mit religioesen Organisationen
zusammen, um Loesungen fuer die sozialen Probleme seines Landes
zu finden. 

“Mit Hilfe von Mechanismen wie dem interreligioesen Dialog in
Botswana koennen religioese Organisationen jetzt mit einer Stimme
sprechen und das wird die Zusammenarbeit und den Dialog zwischen
Regierung und Glaubensgemeinschaften immens verstaerken”,
betonte Siele. (700 Woerter)

(Dieser Beitrag beruht auf Informationen von Daisy Dube vom
Afrikanischen Lutherischen Kommunikations- und
Informationsnetzwerk sowie von Ecumenical News International.)

Weitere Informationen zum Zweiten IFAPA-Gipfel im April 2005 in
Johannesburg (Suedafrika) finden Sie unter:
http://www.lutheranworld.org/Events/Friedensgipfel/IFAPA-20050425-DE.html

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft
lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden)
gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund
68,9 Millionen ChristInnen in 79 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat
der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen
Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen
in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und
interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe,
Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
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