wfn.org | (LWI 01-06-2010) Erdbeben in Haiti: LWB/AWD-Konvoi bringt Hilfsgueter nach Port-au-Prince

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Erdbeben in Haiti: LWB/AWD-Konvoi bringt Hilfsgueter nach
Port-au-Prince

Massive Zerstoerung auch in Staedten und Gebieten ausserhalb der
Hauptstadt

Port-au-Prince (Haiti)/Genf, 19. Januar 2010 (LWI) - Nach dem
verheerenden Erdbeben im Karibikstaat Haiti berichten
Mitarbeitende des Haiti-/Karibik-Programms der Abteilung fuer
Weltdienst (AWD) des Lutherischen Weltbundes (LWB) von schweren
Schaeden auch ausserhalb der haitianischen Hauptstadt
Port-au-Prince. Laut Sylvia Raulo, Koordinatorin des
AWD-Programms, wurden auch die Staedte Gressier, Carrefour and
Leogane westlich der Hauptstadt zerstoert. Es sei nur langsam
moeglich, in die Gebiete ausserhalb von Port-au-Prince
vorzudringen. Viele der Staedte und Gebiete, in denen die AWD
seit Jahren aktiv sei, seien von dem Beben der Staerke 7,0 auf
der Richterskala schwer getroffen. 

Viele Menschen, die in Port-au-Prince ihre Wohnungen und Haeuser
verloren haetten, wuerden nun in andere Gebiete und Staedte
ausweichen. Die Aufnahme und Versorgung dieser Binnenfluechtlinge
sei nun eine der zentralen Herausforderungen fuer das
LWB/AWD-Programm, so Raulo. Problematisch sei auch weiterhin die
Sicherheitslage.

Waehrend die Menschen die Hilfe, die nun endlich bei ihnen
anzukommen beginne, begruessten, seien es in den ersten 48
Stunden nach dem Erdbeben die HaitianerInnen selbst gewesen, die
ihren Landsleuten aus Solidaritaet halfen und die Dinge selbst in
die Hand nahmen. Die Situation in Haiti werde noch dadurch
verschlimmert, dass viele der Beschaeftigten im oeffentlichen
Dienst ums Leben gekommen und somit die bereits vor dem Erdbeben
schwachen Institutionen vollkommen zerstoert worden seien. 

Wie Raulo berichtet, ist das AWD-Buero in Port-au-Prince intakt
und funktioniert, auch sind die meisten Mitarbeitenden wohlauf.
Da Bueros von Partnerorganisationen des Buendnisses “ACT
Alliance”, dem weltweit groessten Netzwerk kirchlicher und
kirchennaher Nothilfe- und Entwicklungsorganisationen, schwer in
Mitleidenschaft gezogen seien, beherberge das AWD-Buero
gegenwaertig zahlreiche Mitarbeitende des Buendnisses. Auf dem
Gelaende des AWD-Bueros kampierten Mitarbeitende des eigenen
Programms, die ihre Wohnungen und Haeuser verloren haetten, wie
auch von Partnerorganisationen, so Raulo. Bis zu 20 Personen
seinen aufgenommen worden. 

Auch funktioniere die Kommunikation wieder ueber Internet und
Skype. Ein wahrer Gluecksfall sei, dass die Wasserreserven des
Bueros unmittelbar vor dem Erdbeben aufgefuellt worden seien. Wie
lange sie aber ausreichen, ist laut Raulo nicht vorherzusagen,
das haengt sehr vom Bedarf ab.

Was Haiti jetzt brauche, sei langfristige Hilfe, so die
AWD-Koordinatorin. Die Hilfsmassnahmen und Aufbauprogramme
muessten daher weit ueber die Bereitstellung von Nahrungsmitteln,
Wasser und Unterkuenften hinausgehen und den Neuaufbau
beziehungsweise Wiederaufbau funktionierender staatlicher
Strukturen einschliessen. 

Die Mitarbeitenden des AWD-Programms ermitteln gegenwaertig den
Umfang der benoetigten Hilfe in der Hauptstadt und in anderen
Staedten. Man stehe in permanentem Kontakt, berichtet der
AWD-Koordinator fuer Programmabwicklung, Rudelmar Bueno de Faria.
Allein am vergangenen Wochenende habe er mehr als ein Dutzend
Konferenzgespraeche mit Mitarbeitenden in Haiti und von
Partnerorganisationen gefuehrt. Insbesondere ausserhalb der
Hauptstadt gebe es grossen Bedarf an Uebergangslagern fuer
Menschen, die alles verloren haetten. 

Noch am Dienstag, 19. Januar, soll ein Konvoi mit dringend
benoetigten Hilfsguetern in Santo Domingo, der Hauptstadt der
benachbarten Dominikanischen Republik, aufbrechen. Die
AWD-Mitarbeitenden seien damit beschaeftigt, Wasser,
Nahrungsmittel, Treibstoff, Zelte, Matratzen und Decken sowie
Hygieneartikel einzukaufen, um sie unverzueglich zu den
Hilfsbeduerftigen zu transportieren, so Bueno de Faria. Der
Logistkexperte Yvon St. Martin, den das daenische kirchliche
Hilfswerk DanChurchAid zur Mitarbeit entsandt hat, ist mit der
Organisation dieses Transports betraut. St. Martin ist
gebuertiger Haitianer und spricht neben Franzoesisch, Englisch
und Spanisch auch Kreolisch.

Um entsprechend auf das verheerende Beben reagieren zu koennen,
plant AWD-Koordinatorin Raulo, weitere lokale Mitarbeitende in
Haiti anzustellen. Weiterhin haetten Partnerorganisationen der
“ACT Alliance” die Entsendung von erfahrenen Experten
zugesagt. So werde Tomas Brundin, von 1997 bis 1999 Direktor des
Haiti-/Karibik-Programms der AWD, das Team in Haiti fuer drei
Wochen im Bereich Koordination und Kommunikation unterstuetzen.
Brundin arbeitet fuer das schwedische Aussenministerium und wird
im Auftrag der Schwedischen Kirche nach Haiti entsandt. Er werde
am Dienstag gemeinsam mit der frueheren LWB/AWD-Mitarbeiterin
Elsa Moreno, die das schnelle Einsatzteam der “ACT Alliance”
leiten wird, nach Port-au-Prince aufbrechen.

Weiterhin wurde Nora Serpas, Mitarbeiterin des
AWD-Regionalprogramms in Mittelamerika, von El Salvador nach
Santo Domingo entsandt. Sie wird sich vorrangig um die
Beschaffung von Hilfsguetern und die finanzielle Abwicklung
kuemmern.

Laut Bueno de Faria ist geplant, in den kommenden zwei Wochen
einen Leitenden Berater fuer die Nothilfemassnahmen anzustellen,
der das AWD-Team in Haiti fuer mindestens sechs Monate bei der
Planung und Umsetzung des Hilfsprogramms unterstuetzen soll. (689
Woerter)

Die Nothilfemassnahmen der LWB-Abteilung fuer Weltdienst koennen
Sie auch online mit einer Spende unterstuetzen:
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Verfolgen Sie “Communio in Aktion” auf der LWB-Webseite
unter: http://www.lutheranworld.org/Haiti_Quake.html 

Hier finden Sie weitere Informationen ueber das
LWB/AWD-Karibik-/Haitiprogramm:
www.lutheranworld.org/Arbeitsfelder/Awd/Laenderprogramme/AWD-Karibik-Haiti.html

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