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(LWI 01-08-2010) LWB-Generalsekretaer Noko fordert neues und dauerhaftes Engagement in Haiti


From "Dirk-Michael Grötzsch" <dmg@lutheranworld.org>
Date Fri, 22 Jan 2010 16:02:45 +0100

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LWB-Generalsekretaer Noko fordert neues und dauerhaftes
Engagement in Haiti

Es ist illegitim, Auslandsschulden Haitis weiterhin
einzufordern

Genf, 22. Januar 2010 (LWI) - Angesichts der grossen Verluste an
Menschenleben und des Ausmasses der Verwuestung nach dem
verheerenden Erdbeben in Haiti vom 12. Januar hat der
Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr.
Ishmael Noko, zu einem neuen und dauerhaften Engagement in Haiti
aufgerufen, “das ueber Nothilfemassnahmen und -plaene
hinausgeht und eine tiefere Solidaritaet mit Haitis Kampf fuer
Stabilitaet und Entwicklung einschliesst.” Auch fuer die Zeit,
wenn das Erdbeben und seine Folgen aus den Schlagzeilen der
internationalen Medien wieder verschwunden seien, muesse “die
Voelkergemeinschaft Haiti weiter in einer neuen langfristigen
Partnerschaft begleiten, die auf einer klaren Lageanalyse basiert
und die historischen, politischen und wirtschaftlichen Prozesse
anerkennt, die Haiti bereits vor dem Erdbeben in eine so
kritische Situation gebracht haben.”

Angesichts der Zerstoerung des ganzen Landes, in dem die
lebensnotwendige Infrastruktur verwuestet und der
Regierungsapparat lahm gelegt sei, muesse die globale
Katastrophenhilfe den Herausforderungen in dieser beispiellosen
Situation entsprechen. Mit hoechster Prioritaet muessten die
Bedingungen dafuer geschaffen werden, dass eine effektive und
umfassende Verteilung lebensnotwendiger Gueter in allen
betroffenen Gebieten moeglich ist, so Noko.

Laut LWB-Generalsekretaer Noko ist die Zeit gekommen, “Haitis
Geschichte der Not und Verarmung umzukehren und Hoffnung in die
Zukunft des Landes aufzubauen.” Die Perspektiven der ersten
schwarzen Republik der Welt seien bereits von Anfang an durch
wirtschaftliche und politische Unterdrueckung von aussen
vergiftet worden. Haiti sei in einem Teufelskreis aus
Verschuldung und Unterentwicklung versunken, aus dem es sich bis
heute noch nicht habe befreien koennen, so Noko.

Mit Blick auf Haitis Geschichte in- und auslaendischer
Ausbeutung und der daraus resultierenden oekologischen
Zerstoerung und sozialen Verelendung sowie auf die aktuellen
katastrophalen Folgen des Erdbebens sei es illegitim, die
Auslandsschulden des Karibikstaates weiterhin einzufordern.
“Ich rufe zu einem unverzueglichen und vollstaendigen
Moratorium fuer Haitis Schuldendienstverpflichtungen und fuer
einen Erlass der Restschulden auf. Ich rufe dazu auf, dass die
internationale Unterstuetzung fuer Haiti - einschliesslich der
vom Internationalen Waehrungsfonds zugesagten Soforthilfe - in
Form von Zuwendungen vergeben wird und nicht als Darlehen, wie
jenes, das die neu gegruendete Republik in unueberwindbare Armut
fuehrte und sie in eine kritische Situation brachte.” Weiterhin
rief der LWB-Generalsekretaer zu “konzertierter internationaler
Zusammenarbeit bei der Rueckfuehrung finanzieller Mittel auf, die
dem haitianischen Volk von frueheren Diktatoren gestohlen
wurden.” Fuer die Zeit nach der Katastrophe forderte Noko eine
langfristige internationale Zusammenarbeit fuer verstaerkte
Bildungsfoerderung und Investitionen in Haiti.  

Die weltweite lutherische Gemeinschaft setze mit der
LWB-Abteilung fuer Weltdienst (AWD) und in Zusammenarbeit mit den
Partnerorganisationen im Buendnis “ACT Alliance” sowie der
Vereinten Nationen alles daran, den Menschen in Haiti unter
aussergewoehnlich schwierigen Bedingungen Hilfe zu leisten. Der
LWB verstaerke seine Nothilfemassnahmen in Haiti und fuehre
gleichzeitig seine regulaere Entwicklungsarbeit fort, um den
Menschen beim Aufbau von Existenzgrundlagen zu helfen. 

Noko machte darauf aufmerksam, dass es infolge des Erdbebens zu
betraechtlichen Bevoelkerungsverschiebungen komme, da Menschen
aus den am schwersten getroffenen Staedten in andere Gemeinden
und aufs Land fliehen wuerden. Die genaue Zahl der
Binnenfluechtlinge sei noch nicht bekannt, werde aber schnell auf
500.000 bis 600.000 ansteigen. 

Der LWB plane, so versicherte Noko, in Zusammenarbeit mit
anderen Mitgliedern der “ACT Alliance”, dem weltweit
groessten Netzwerk kirchlicher und kirchennaher Nothilfe- und
Entwicklungsorganisationen, und UN-Organisationen sichere und
dauerhafte Unterkuenfte fuer diese Menschen bereitzustellen.

“Ich bete fuer die Menschen, die Regierung und die Kirchen
Haitis - einschliesslich der Eglise Luthérienne d’Haiti -, die
fuer den Wiederaufbau ihres Lebens, ihrer Gemeinschaften und
ihrer Hoffnung inmitten dieser Katastrophe kaempfen”, so der
LWB-Generalsekretaer.

Den vollstaendigen Wortlaut der Erklaerung von
LWB-Generalsekretaer Pfr. Dr. Ishmael Noko finden Sie im Format
PDF auf der LWB-Webseite unter:
www.lutheranworld.org/LWF_Documents/LWF_Statement_Haiti-2009-DE.pdf

Die Nothilfemassnahmen der LWB-Abteilung fuer Weltdienst koennen
Sie auch online mit einer Spende unterstuetzen:
http://donations.lutheranworld.org 

Hier finden Sie weitere Informationen ueber das
LWB/AWD-Karibik-/Haitiprogramm:
www.lutheranworld.org/Arbeitsfelder/Awd/Laenderprogramme/AWD-Karibik-Haiti.html

Verfolgen Sie “Communio in Aktion” auf der LWB-Webseite
unter: http://www.lutheranworld.org/Haiti_Quake.html 

>*       *       *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft
lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden)
gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund
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Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
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in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und
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Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
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Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als
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oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit “LWI”
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