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(LWI 03-12-2010) LWB-Exekutivkomitee begruesst Erklaerung des Nahost-Quartetts


From "Dirk-Michael Grötzsch" <dmg@lutheranworld.org>
Date Sun, 21 Mar 2010 21:52:39 +0100

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LWB-Exekutivkomitee begruesst Erklaerung des Nahost-Quartetts zum
israelisch-palaestinensischen Konflikt

LWB-Leitungsgremium unterstuetzt Aufruf zum Stopp des
israelischen Siedlungsbaus

Genf, 21. Maerz 2010 (LWI) – Das Exekutivkomitee des Lutherischen
Weltbundes (LWB) hat die „deutlichen und energischen Worte“
begruesst, mit denen VertreterInnen der Vereinten Nationen, der
Russischen Foederation, der Vereinigten Staaten und der
Europaeischen Union (des sogenannten Nahost-Quartetts) den Bau
neuer Siedlungen in Ostjerusalem und dem Westjordanland
verurteilt hatten. 

In einer Erklaerung stellte das LWB-Exekutivkomitee auf seiner
Sitzung vom 19. bis 21. Maerz in Genf fest, der Siedlungsbau sei
das „Haupthindernis“ auf dem Weg zur Verwirklichung der Ziele,
fuer die der LWB sich schon seit langem engagiere – „eine
Zwei-Staaten-Loesung, (…) die Einrichtung eines unabhaengigen und
lebensfaehigen palaestinensischen Staates neben dem Staat Israel,
(…) Frieden und Sicherheit fuer Israelis wie PalaestinenserInnen
und (…) Jerusalem als gemeinsame Stadt zweier Voelker und dreier
Religionen“. 

Das Quartett, das am 19. Maerz in Moskau (Russland) zusammenkam,
veroeffentlichte eine Erklaerung, in der es seine frueheren
Stellungnahmen bekraeftigte und die Regierung Israels
aufforderte, den Siedlungsbau in den umstrittenen Gebieten
einzufrieren, die seit Maerz 2001 errichteten israelischen
Aussenposten zu beseitigen und den Abriss von Haeusern im Ostteil
Jerusalems durch israelische Behoerden und die Ausweisung von
BewohnerInnen einzustellen.

Das LWB-Leitungsgremium schloss sich dem Aufruf des Quartetts an
die israelische Regierung an, den Siedlungsbau zu stoppen, und
bekraeftigte die Forderung des Quartetts „nach einer
Verhandlungsloesung fuer alle Fragen zum endgueltigen Status,
nach einem Ende der Besatzung und der Einrichtung eines
palaestinensischen Staates innerhalb von 24 Monaten“.

Das Nahost-Quartett hatte sich zutiefst besorgt gezeigt ueber die
weitere Verschlechterung der Situation im Gazastreifen,
einschliesslich der humanitaeren Lage der Zivilbevoelkerung und
der Menschenrechtssituation.

Im Blick auf die Menschenrechtsverletzungen erklaerte das
LWB-Leitungsgremium ferner: „Wir bekunden erneut unsere besondere
Sorge im Blick auf die zunehmende Emigration von ChristInnen aus
dem Land, in dem Christus geboren wurde. Wir rufen die
internationale Gemeinschaft nachdruecklich auf, der
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land
(ELKJHL) und ihren Schwesterkirchen im Heiligen Land weiter ihre
Solidaritaet zum Ausdruck zu bringen sowie die Bildungsarbeit,
die sozialen Dienste und das Engagement dieser Kirchen fuer
Gerechtigkeit, Frieden und Versoehnung noch staerker zu
unterstuetzen.”

Die lutherischen Kirchen, so das Exekutivkomitee, leisteten den
Menschen in Jerusalem und dem Westjordanland vor allem durch das
vom LWB verwaltete Auguste Victoria-Krankenhaus in Ostjerusalem
und andere damit in Verbindung stehende Programme bereits seit
vielen Jahren humanitaere Hilfe. Der LWB werde diese Dienste auch
in Zukunft fortfuehren.

Das 13-koepfige Exekutivkomitee setzt sich zusammen aus dem
LWB-Praesidenten – Bischof Mark S. Hanson, als Vorsitzendem –,
den fuenf VizepraesidentInnen, dem Schatzmeister und den
Vorsitzenden der Programmausschuesse. Das Komitee ueberwacht den
reibungslosen Ablauf der Taetigkeiten des Weltbundes zwischen den
Ratstagungen und fungiert als Treuhandschaftsrat und
Personalausschuss des LWB. 

Das LWB-Leitungsgremium rief ferner „zur unverzueglichen
Aufhebung der wirtschaftlichen Blockade des Gazastreifens sowie
zu dringend erforderlichen internationalen Massnahmen zur
Linderung des Leids der dort lebenden Menappellierte an die Konfliktparteien, 
„gewaltsame und
provozierende Aktionen zu unterlassen“. (478 Woerter)

Im Folgenden finden Sie den vollstaendigen Wortlaut der
Erklaerung des LWB-Exekutivkomitees:

Erklaerung des LWB-Exekutivkomitees

anlaesslich der Erklaerung des Nahost-Quartetts vom 19. Maerz
2010

>20. Maerz 2010

Das Exekutivkomitee des Lutherischen Weltbundes (LWB), das
gegenwaertig in Genf tagt, begruesst nachdruecklich die
Erklaerung, die das Nahost-Quartett (Vereinte Nationen, Russische
Foederation, Vereinigte Staaten und Europaeische Union) am 19.
Maerz 2010 zum aktuellen Stand des Friedensprozesses in
Israel-Palaestina abgegeben hat.

Der LWB, der 140 Mitgliedskirchen in 79 Laendern mit rund 70
Millionen Menschen vertritt, engagiert sich bereits seit langem
fuer eine Zwei-Staaten-Loesung, fuer die Einrichtung eines
unabhaengigen und lebensfaehigen palaestinensischen Staates neben
dem Staat Israel, fuer Frieden und Sicherheit fuer Israelis wie
PalaestinenserInnen und fuer Jerusalem als gemeinsame Stadt
zweier Voelker und dreier Religionen. Die Verwirklichung dieser
Vision, so stellt das Quartett in seiner Erklaerung fest, liegt
im elementaren Interesse beider Seiten und ist von grundlegender
Bedeutung fuer den Frieden in der Region und darueber hinaus. 

Der LWB begruesst insbesondere die deutlichen und energischen
Worte, mit denen das Quartett den fortwaehrenden Siedlungsbau in
Ostjerusalem und dem Westjordanland als Haupthindernis fuer
Fortschritte auf dem Weg zur Verwirklichung dieser Ziele
verurteilt hat. Wir schliessen uns dem Aufruf des Quartetts an
die israelische Regierung an, den Siedlungsbau (einschliesslich
des „natuerlichen Wachstums“) zu stoppen, die seit Maerz 2001
errichteten israelischen Aussenposten zu beseitigen sowie den
Abriss von Haeusern im Ostteil Jerusalems durch israelische
Behoerden und die Ausweisung von BewohnerInnen einzustellen. 

Wir bekraeftigen nachdruecklich die Forderung des Quartetts nach
einer Verhandlungsloesung fuer alle Fragen zum endgueltigen
Status, nach einem Ende der Besatzung und der Einrichtung eines
palaestinensischen Staates innerhalb von 24 Monaten.

Wir fordern das Quartett auf, diesen klaren Worten wirksame
Massnahmen folgen zu lassen, beide Parteien im
Verhandlungsprozess intensiv zu begleiten und zuegig zusaetzliche
Massnahmen zu ergreifen, die sich im Blick auf zukuenftige
Entwicklungen als notwendig erweisen koennten.

Wir bekunden erneut unsere besondere Sorge im Blick auf die
zunehmende Emigration von ChristInnen aus dem Land, in dem
Christus geboren wurde. Wir rufen die internationale Gemeinschaft
nachdruecklich auf, der Evangelisch-Lutherischen Kirche in
Jordanien und im Heiligen Land (ELKJHL) und ihren
Schwesterkirchen im Heiligen Land weiter ihre Solidaritaet zum
Ausdruck zu bringen sowie die Bildungsarbeit, die sozialen
Dienste und das Engagement dieser Kirchen fuer Gerechtigkeit,
Frieden und Versoehnung noch staerker zu unterstuetzen.

Der LWB bekennt sich weiter zu seiner Verpflichtung, den Menschen
in Jerusalem und im Westjordanland grundlegende humanitaere Hilfe
durch das Auguste Victoria-Krankenhaus und seine anderen
Programme zu leisten. Wir rufen ferner zur unverzueglichen
Aufhebung der wirtschaftlichen Blockade des Gazastreifens sowie
zu dringend erforderlichen internationalen Massnahmen zur
Linderung des Leids der dort lebenden Menschen auf und
appellieren an die Konfliktparteien, gewaltsame und provozierende
Aktionen zu unterlassen.

Das LWB-Exekutivkomitee ersucht den Generalsekretaer, diese
Anliegen und Besorgnisse den Mitgliedern des Quartetts, der
Regierung Israels und der Palaestinensischen Autonomiebehoerde
sowie gegebenenfalls weiteren interessierten Partnern zu
uebermitteln. 

>*       *       *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 70 Millionen
ChristInnen in 79 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat
der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen
Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen
in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und
interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe,
Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als
Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB)
herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht
besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB
oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit “LWI”
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
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Dirk-Michael Groetzsch

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